Partner-Post Netzwerktechnologien

Automatisierung im Netzwerk

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von Damir Kaknjasevic, Partner Account Manager / Product Manager Juniper Networks bei der ABO-Storage Distribution AG

Autonomes Fahren ist heute in aller Munde. Werden wir bald – wie in einem selbstfahrenden Auto – durch unsere Datennetze "fahren"? Auch wenn diese Analogie noch abwegig scheint, es bestehen heute schon Möglichkeiten, ­erste Schritte zur Automatisierung im IP-Netzwerk zu unternehmen.

Damir Kaknjasevic Partner Account Manager / Product Manager Juniper Networks bei der ABO-Storage Distribution AG
Damir Kaknjasevic Partner Account Manager / Product Manager Juniper Networks bei der ABO-Storage Distribution AG

Warum braucht es die Automatisierung im IP-Netzwerk? Sind die IP-Protokolle nicht schon hinreichend ausgestattet, um den Verkehr im Netz zu regeln? Sie sind es. Die Schwierigkeit ist aber, dass die Entwicklung in den Netzwerken in einem enormen Tempo voranschreitet. Das führt dazu, dass wir heutige Netzwerke ständig erneuern und modernisieren müssen. Zurzeit machen das hochspe­zialisierte Techniker. Sie ändern und warten Netzwerke immer noch auf Konsolen-Ebene. Ist das die Zukunft?

Nein, keineswegs. Die Lösung liegt in der Netzwerkautomatisierung. Weil sich die Anforderungen an unsere IP-Infrastruktur immer schneller ändern, müssen wir unsere Netzkonzepte den Geschäftsprozessen moderner Unternehmen immer häufiger anpassen, um im globalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Eine Bank etwa kann heute nur erfolgreich sein, wenn sie ihre IT und ihr darunterliegendes Netzwerk im Griff hat und es zu den bestmöglichen Kosten betreiben kann. Früher musste die IT der Bank das Netzwerk selbst bauen. Dann kam das Outsourcing, und die Kosten sanken. Jetzt folgt die Automatisierung.

Automatisierung spart Zeit und Geld

Automatisierung und Orchestrierung vereinfachen die Netzwerk­operationen, die komplexe Konfigurationen beinhalten. Ausserdem senken sie die Fehlerrate bei der Konfiguration und Bereitstellung und verbessern dadurch die Verfügbarkeit des Netzwerks. Das wiederum hilft IT-Teams, ihre Effizienz und Wirksamkeit zu verbessern und somit Zeit und Geld zu sparen. Durch die Netzwerkorchestrierung können sie wiederholbare Aufgaben und komplexe Prozesse, die Entscheidungsbäume und Analyse umfassen, kombinieren.

Stellt sich die Frage: Brauchen (kleinere) Schweizer Unternehmen Automatisierung in ihren IP-Netzen? Sind Netzwerkspezialisten nicht schon genug damit beschäftigt, ihr Netz «up and running» zu halten? Ist es überhaupt noch sinnvoll, in eine eigene Netzwerk­infrastruktur zu investieren? Wechselt man nicht besser direkt in die Cloud – oder entscheidet man sich doch lieber für einen Outsourcer? Diese Fragen lassen sich nicht schlüssig beantworten, da wir nicht von einem zu erreichenden Status quo sprechen, sondern von einer Zeit der Transformationen in unseren Netzwerken. Sie wachsen ständig und bieten uns heute Möglichkeiten, die morgen schon wieder überholt sein können.

Nur wer flexibel ist, kann sich behaupten

Fakt ist: Die derzeit erfolgreichsten (amerikanischen) Firmen sind keine 20 Jahre alt. Ihr Erfolg basiert darauf, dass sie Märkte komplett umgestaltet und bestehende Strukturen aufgebrochen haben. Sie haben nicht auf standardisierte Lösungen im IT- und IP-Segment gesetzt. Wohl nutzten sie die Vorteile der IT und des Internets, aber im Kern ihrer Geschäftstätigkeit gaben sie nie die Kontrolle über ihre Daten aus der Hand.

Jedes Unternehmen will sich von Mitbewerbern abheben. Ein Weg dahin ist, in die Netzwerktechnologien als Produktionsfaktor zu investieren. Die Erfolgreichen werden sich dadurch unterscheiden, dass sie mit disruptiven Ideen zwar Standards wie die IP-Technologie nutzen, aber diese in einem höheren Mass flexibel einsetzen werden. Wer nur auf fixfertige Produkte setzt, macht das, was alle anderen auch können. Derjenige, der innoviert, nutzt die Standards und differenziert mittels Automatisierung, um zukünftige Bedürfnisse schnell und günstig befriedigen zu können. Wer, wenn nicht Schweizer KMUs sind hier führend, weil sie gezwungen sind, sich durch ständige Innovation und Automation im globalen Wettbewerb zu behaupten?

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