Unternehmen zahlen bei Ransomware-Angriffen oft Lösegeld
Die Zahl der Ransomware-Angriffe auf deutsche und Schweizer Unternehmen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, die Bereitschaft zur Zahlung von Lösegeld hat aber zugenommen. Zudem wirkt sich die Angst vor Cyberangriffen negativ auf die Mitarbeitenden aus.

Die Zahl der weltweiten Ransomware-Angriffe auf Unternehmen hat abgenommen, gleichzeitig zahlen immer mehr betroffene Firmen Lösegeld. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht "State of Ransomware 2025" des Cybersicherheitsanbieters Sophos, für den weltweit 3400 IT-Spezialisten befragt wurden.
Demnach berichten 60 Prozent der befragten deutschen und 49 Prozent der Schweizer Unternehmen, dass sie bereits mit Ransomware angegriffen wurden. Das liege zwar unter dem weltweiten Durchschnitt von 68 Prozent, zeige aber im Vergleich zum Vorjahresbericht einen uneinheitlichen Trend. 2024 waren in Deutschland 58 Prozent und in der Schweiz 59 Prozent von Ransomware-Angriffen betroffen – bei einem weltweiten Durchschnitt von ebenfalls 59 Prozent.
Wie es weiter heisst, liess auch die Qualität der Angriffe nicht nach. In Deutschland waren 51 Prozent, in der Schweiz 53 Prozent der befragten Unternehmen von Datenverschlüsselung oder Datendiebstahl betroffen. Zwar ist dieser Wert niedriger als im Vorjahr – damals waren laut dem Bericht 79 Prozent der deutschen und 68 Prozent der Schweizer Unternehmen betroffen – bleibt aber nah am weltweiten Schnitt von 50 Prozent.
Häufige Lösegeldzahlungen und personelle Belastungen
Ausserdem sei die Zahl der Lösegeldzahlungen gestiegen: In Deutschland zahlten 63 Prozent der befragten Unternehmen, um ihre verschlüsselten Daten wiederzuerlangen, in der Schweiz waren es 54 Prozent. 2024 seien nur 50 Prozent aus beiden Ländern zu Lösegeldzahlungen bereit gewesen. Von den zahlenden Unternehmen erhielten demnach 95 Prozent der deutschen und 97 Prozent der Schweizer Firmen ihre Daten nach einer Verschlüsselung wieder zurück, heisst es weiter.
Der Bericht hält zudem fest, dass Ransomware-Angriffe nicht nur produktive und wirtschaftliche Auswirkungen auf Unternehmen, sondern auch auf deren IT-Security-Personal haben. In Deutschland berichten so 44 Prozent der Befragten von erhöhter Angst oder Stress in Bezug auf zukünftige Angriffe, in der Schweiz sind es 28 Prozent. Gleichzeitig komme es in Schweizer Unternehmen häufiger zu personellen Ausfällen aufgrund von Stress oder psychischen Problemen – 64 Prozent der befragten Firmen sind betroffen, in Deutschland 44 Prozent.
Der Druck werde in beiden Ländern zudem durch Führungskräfte verstärkt (41 Prozent in Deutschland und 31 Prozent in der Schweiz) und führe auch zu Wechseln der Teamführung (27 Prozent in Deutschland und 26 Prozent in der Schweiz). Wie es weiter heisst, müssen sich Unternehmen mit Abwehrmassnahmen wie Prävention, Erkennung und Reaktion an allen Fronten gegen Ransomware-Angriffe wappnen.
Laut dem Nachrichtendienst des Bundes sind Ransomware-Angriffe die grösste Gefahr für den Schweizer Cyberraum. Welche Bedrohungen es im hiesigen digitalen Raum noch gibt, erfahren Sie hier.
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