Zielgruppengenaues Marketing

Senozon optimiert digitale Aussenwerbung

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Das Zürcher Start-up Senozon will die digitale Aussenwerbung von Jost von Brandis verbessern. Senozon analysiert dazu die Bewegung von Menschen anhand von Mobilfunkdaten. Die Lösung wurde in Zürich und Berlin entwickelt.

(Quelle: SeanPavonePhoto / iStock.com)
(Quelle: SeanPavonePhoto / iStock.com)

Jost von Brandis (JvB), eine deutsche Agentur für Aussenwerbung, hat ihre Werbebuchungen neu nach Kriterien wie Einkommen, Alter oder Familienstand optimiert. Möglich machen dies Daten des Zürcher Start-ups Senozon, das auf 100 Meter genau bestimmen kann, wo sich Menschen aufhalten und wie sie sich bewegen, wie die Werbewoche schreibt.

Zielgruppengenaues Marketing ist für den Erfolg von Unternehmen zentral. Seit Längerem setzt JvB dazu Informationen von Microm, einem Anbieter von Daten für Mikro- und Geomarketing, ein. Neu werden zur Modellierung von Bewegungsströmen Mobilitätsmodelle von Senozon verwendet. Durch die parallele Verwendung von anonymisierten Mobilfunkdaten erhält Jost von Brandis nun zudem erstmals Wissen über Bewegungsströme potenzieller Zielgruppen im Tagesverlauf. Dies gilt in der Kommunikations- und Werbebranche als zunehmend entscheidend für einen optimierten, zielgruppengenauen Mobile-Dialog in Echtzeit.

"Wir konnten in den vergangenen Jahren spannende Datenlieferanten wie Microm, Motionlogic und nun auch Senozon als Partner gewinnen. Damit verfügen wir über einen hoch qualifizierten und einzigartigen Datenpool, den wir mit hoher Datenintelligenz und einem tiefgreifenden Verständnis für Konsumentenerwartungen als unschlagbares Instrument beim Dialog mit mobilen Zielgruppen nutzen", so Udo Schendel, CEO bei Jost von Brandis.

Plakate und Ad-Screens kombiniert mit Mobile

Durch die Neuerung werden Konsumentinnen und Konsumenten nicht mehr einfach ein Plakat sehen. Vielmehr können zeit- und ortsabhängig gezielt Personengruppen angesprochen werden, die eine hohe Affinität für ein bestimmtes Produkt aufweisen. Im konkreten Fall können Konsumenten auf dem Weg zum Shoppen erreicht oder Verwender einer bestimmten Marke direkt angesprochen werden.

Erste Einsätze der Datenpools zeigen im Vergleich mit herkömmlichen Werbeselektionen deutlich optimierte Resultate. "In einem zunehmend kommunikativ übersättigten Markt gilt es, Kunden selektiver und gezielter anzusprechen, und das auch in der Masse – Senozon hilft zusammen mit seinen Partnern Microm und Motionlogic genau dabei," so Schendel weiter.

Virtuelle Bevölkerung garantiert Datenschutz

Die von Senozon angewendete Systematik erfüllt laut Mitteilung explizit jegliche Anforderungen des Datenschutzes. Grund dafür ist, dass eine sogenannt synthetische Bevölkerung verwendet wird. Im Senozon-Modell bewegen sich Menschen, welche der realen Bevölkerung entsprechen, jedoch nicht spezifische Personen sind.

"Wir bauen vereinfacht gesagt statistische Zwillinge von realen Menschen und modellieren mit viel IT-Wissen deren Entscheidungsverhalten und Bewegungsablauf über den Tag. Damit müssen wir explizit keine Tracking-Daten von echten Personen im Modell verwenden", sagt Michael Balmer, CEO und Gründer von Senozon. Die an der ETH Zürich und TU Berlin unter den Professoren Kai Axhausen und Kai Nagel entwickelte Systematik hat sich in den letzten Jahren bereits im Bereich der Retail-Standortplanung und der Immobilienbewertung als robust erwiesen.

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