"Artainment Giudizio Universale" in Rom

Wenn Michelangelo auf Panasonics Laserprojektoren trifft

Uhr

Das "Artainment Giudizio Universale" soll Kunst mit moderner Technik verschmelzen. An der Veranstaltung in Rom sorgen Panasonic-Laserprojektoren, Bose-Soundsysteme und Osram-Lichtanlagen für die technische Unterstützung von Michelangelos Werken. Die Redaktion machte sich ein Bild von der Installation.

Wenn Michelangelo heutzutage seine Werke präsentieren wollte, dann wohl im Stile der "Giudizio Universale" des Produzenten Marco Balich. Am 20. Juni 2018 fand in Rom das sogenannte Artainment statt und die Redaktion war mit dabei. Das Artainment soll Aspekte der Kunst mit modernen technischen Hilfsmitteln wie Laserprojektoren von Panasonic, Soundunterstützung des Herstellers Bose und Lichtuntermalung von Osram vereinen.

Guidizio Universale Artainment. (Source: Netzmedien)

"Guidizio Universale: Michelangelo und die Geheimnisse der Sixtinischen Kapelle" feierte am 15. März in Rom Premiere und erlebte seither laut Veranstalter 100'000 Besucher. Die einstündige Show nimmt den Zuschauer auf eine Zeitreise mit dem Künstler Michelangelo und zeigt im Auditorium Conciliazone die Sixtinische Kapelle des 16. Jahrhunderts optisch nachgestellt. Die Kulisse aus 270-Grad-Projektionen und das Theaterschauspiel sollen die Zuschauer in den Mittelpunkt des Geschehens ziehen.

Das Artainment wurde unter Zuzug des Vatikans kreiert. Produzent Marco Balich sammelte zuvor Erfahrungen bei den olympischen Zeremonien in Turin 2006 und Rio de Janeiro 2016. Balichs Werk vereint Kunst, Theaterschauspiel, Musik und moderne Technologien. Damit auch jeder die Handlung versteht, existiert eine Übersetzung durch Sennheiser-Systeme in Deutsch und acht weitere Sprachen. Der Schauspieler Pierfrancesco Favino spielt die Rolle des Michelangelo, Sting und John Metcalfe komponierten den Soundtrack.

Bildausschnitt "Sixtinische Kapelle". (Source: Netzmedien)

Panasonic macht's möglich

Für das Artainment ist eine weitreichende, technische Unterstützung erforderlich. Panasonics Laserprojektoren ermöglichen die 270-Grad-Projektionen. Das Artainment nutzt gemäss Panasonic-Sprecher Michael Pullan 30 professionelle Laserprojektoren, verteilt in der ganzen "Kapelle“.

54 Prozent von Panasonics Professional-Geschäft besteht laut Pullan aus dem Markt für Laserprojektoren. In den vergangenen fünf Jahren habe die Sparte exponentiell zugenommen. Der Hersteller wolle ausser der Bildqualität und flexiblen Installationen besonders eine wartungsfreie Funktionalität ermöglichen, weshalb man unter anderem zuverlässige, staubresistente Kühlungssysteme in den Geräten installiere.

Das Artainment aus 3-Chip-DLP-Laserprojektoren gliedert sich in fünf Sektoren: Zwei seitliche Wände sind mit acht 31'000-Lumen-Projektoren vom Typ PT-RZ31K bestückt, die gewölbte Decke mit sechs 20'000 Lumen-Projektoren vom Typ PT-RZ21K und zweimal mit dem Projektortyp PT-RZ31K. An der Vorderbühne und dem Vorderflügel arbeiten jeweils vier PT-RZ31K-Modelle.

Um Michaelangelos "David" von oben vertikal auf die Bühne zu projizieren, benötigt es zwei 12'000-Lumen-Projektoren vom Typ PT-RZ12K und vier PT-RZ21K-Projektoren mit ET-D75LE95-Kurzlinsen. Die Linse ermögliche 360-Grad-Projektionen. Der von Panasonic patentierte dynamische Kontrast erlaube zusammen mit der Kontrast-Synchronisation Multi-Projektor-Applikationen mit einem Kontrastverhältnis von 20'000:1 mit zusätzlicher Stromeinsparung. Lediglich ein Kabel werde für den Anschluss jedes Geräts benötigt.

Daniele Parazzoli, Geschäftsführer des Event-Managements, erläuterte die Wahl von Panasonic mit den Worten: "Wir wählten Panasonic als Marke, da sie eine gute Reputation für Zuverlässigkeit in Lasern und DLP-Technologie hat. Um die Freskos der Sixtinischen Kapelle originalgetreu darzustellen, brauchte es die farb- und kontrastreichen Panasonic-Projektoren." Panasonic Professional transformiere sich von einzelnen Produkten über Applikationen zu kompletten Systemlösungen und versuche neue Märkte zu erschliessen. So bilde die Weiterentwicklung des 3D-Mappings seit 2017 ein zentrales, neues Marktelement.

Pixelabdeckung durch Panasonic. (Source: Netzmedien)

Ton adäquat für jeden Sitzplatz

Für die Sounduntermalung verwendet die Vorführung Soundsysteme des Herstellers Bose. Der Hersteller besteht gemäss Hans Vereecken, Leiter von Bose Professional, aus den Bereichen Consumer Electronics, Automotive und professionelle Anwendungen. Bose Professional bietet portable und stationäre Applikationen. Die portablen Produkte würden primär von DJs und Musikern und die festen Installationen für Konferenzräume, Hintergrundanlagen oder professionelle Anlagen für Kinos oder Theater verwendet.

Bose Professional fokussiere besonders auf Soundqualität, da etwa bei Konferenzen die Übertragung des Tons im Gegensatz zum Bild unabdingbar sei. Zu der Kollaboration mit Giudizio Universale sei es gekommen, da Bose bereits für den Vatikan in der Sixtinischen Kapelle Systeme verbaut habe. Im Artainment käme die Deltaq-Technologie zum Einsatz, die seit fünf Jahren Soundqualität und Stimmwiedergabe verbessere, indem sie den Ton an jeden Sitzplatz adaptiere und im Gegensatz zu linearen Aufbauten mehr Kontrollmöglichkeiten biete.

In der Vorführung nutze man ein Surround-System mit insgesamt 18 Room-Match-RMU208-Lautsprechern. Auf der Bühne stehen 12 Show Match SM5, 4 SM Subwoofer und zusätzlich für die Soundfüllung zwei SM10-20-Array-Lautsprecher. Über den Köpfen der Zuschauer bilden 8 RM 120-40 und ein Delay von 2 RM 120-60 das Soundsystem. Um das System zu verstärken, nutzt Bose PM 8500N Power Amps.

Mit Technik unterstütztes Schauspiel. (Source: Netzmedien)

Farbteppiche, Blitze und Lichterwellen

Die nötige Lichtunterstützung ermöglicht der Hersteller Osram mit Produkten der Claypaky- und ADB-Serien. Die Lichter böten laut Osram-CEO Roberto Barbieri 3-D-Darstellung mit eindringenden Lichteffekten und wurden von den Lichtdesignern Bruno Poet und Rob Halliday selektiert. Claypaky kreiere bewegliche, in der Luft schwebende Lichter und ADB stationäre Lichtkreationen. Die Vorführung bestehe zum einen aus nicht-beweglichen Elementen die traditionelle Lampentechnologie verwendeten. Andererseits generiere ein Arrangement aus LED-Technologie spezifische Farbeffekte: Stormy Stroboscopes wirft Blitze, der Axcor 300 projiziert schnellbewegliche mid-air-beams und K-EYE mit HCR-Technologie überflutet die Bühne und das Publikum mit Lichterwellen. Der grosse ADB Swoboda am Ende der Show, der ein mystisches Symbol darstellen soll, besteht aus 50 Swobodas. Wie alle Lampen und LEDs seien auch diese exklusiv von Osram produziert. Für die Zukunft versuche Osram wie auch andere die Digitalisierung voranzutreiben und die Lichter mit dem IoT zu verknüpfen.

Swoboda von Osram. (Source: Netzmedien)

Webcode
DPF8_98132