Editorial

Wie ich zur Predator-Drohne wurde

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von Coen Kaat
Coen Kaat, stv. Chefredaktor. (Source: Netzmedien)
Coen Kaat, stv. Chefredaktor. (Source: Netzmedien)

Apple hat Mitte September neue iPhone-Modelle vorgestellt und die Welt schaute gebannt zu. Ich jedoch kann gerade an kein anderes Smartphone denken als an das Cat S61. Eine der vielen schönen Seiten eines Lebens als IT-Journalist ist es nämlich, immer wieder neue Gadgets ausprobieren zu dürfen. Ganz besonders, wenn es sich um ein so auffälliges und interessantes Gerät wie dieses handelt. Der Neuling aus dem Hause Cat ist gemäss Hersteller nämlich nahezu unzerstörbar und für den Einsatz im Baugewerbe oder in vergleichbaren Industrien entwickelt worden. Einer der Gründe, die das S61 so interessant macht, ist die FLIR-Wärmebildkamera. Sie nimmt einen Temperaturbereich von minus 20 bis plus 400 Grad Celsius wahr. Inwiefern sich das Smartphone auch für den Büroalltag eignet, lesen Sie im Hands-on-­Bericht an dieser Stelle.

Was es nicht in den Testbericht schaffte: Meine Bemühungen, den vollen Funktionsumfang des S61 zu ergründen, wurden eines Abends jäh unterbrochen. Meine Katze hatte eine Maus ins Haus gebracht. Die Katze, vergnügt, spielte mit der Maus, nicht so vergnügt. Die zweite Katze begnügte sich derweil damit, einfach nur zuzusehen. Nur unwesentlich später hatte die Katze genug. Sie liess die quiekende Maus los und kletterte auf das Sofa. Die Maus freute sich über die neu gewonnene Freiheit, rannte im Wohnzimmer umher, bis keiner mehr so recht wusste, in welcher dunklen Ecke sie sich verkrochen hatte. Die zweite Katze, nun da das Spektakel vorbei war, widmete sich dem Futternapf.

Ich überlegte mir kurz, ob die Zeit reif war für ein drittes Fellknäuel im Haushalt ... doch eher nicht. Also beschloss ich, selbst anzupacken. Und da fiel mein Blick wieder auf das Cat-Smartphone. Die Wärmebildkamera! Wieso nicht? Bei den Aufnahmen, die man von den Predator-Drohnen sieht, funktioniert das ja auch immer. Ich legte mich also flach auf den Bauch und spähte auf den Bildschirm. Das Display flackerte blau bis gelb. Aber kein Flecken rot, der auf eine Maus hingedeutet hätte. Also robbte ich von Schrank zu Schrank und von Kommode zu Kommode – ein Auge stets auf dem Farben-Wirrwarr der Wärmebildkamera.

Und dann: ein pulsierender roter Fleck in einem Meer aus Blau. Ich hatte die Maus gefunden. Meinen "Ahab"-Moment nur kurz auskostend, griff ich zu einer Plastikschale, fing die Maus und brachte sie wieder nach draussen. Die beiden Katzen dösten derweil friedlich vor sich hin – vom Spektakel gänzlich unbeeindruckt.

 

Ich wünsche viel Vergnügen bei der Lektüre der Oktober-Ausgabe des "IT-Markt". Alle Artikel dieser Ausgabe finden Sie im Online-Dossier.

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