Editorial

Wo bleiben die Smartphones?

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von Coen Kaat
Coen Kaat, stv. Chefredaktor (Source: Netzmedien)
Coen Kaat, stv. Chefredaktor (Source: Netzmedien)

Wie arbeitet der typische Schweizer Büroangestellte? Sitzt er vor einem PC oder einem Laptop? Starren seine Augen schon auf einen 4k-Bildschirm oder begnügt er sich mit einer HD-Auflösung? Und steht in seiner Nähe noch ein Drucker oder muss er dafür in den nächstgelegenen Copy-Shop?

Die Juni-Ausgabe des "IT-Markt" widmet sich ganz dem Thema "IT am Arbeitsplatz" und will Antworten auf diese Fragen geben. Im Podium diskutieren die Experten etwa über mobile Mythen und papierlose Prophezeiungen. Wie der moderne Arbeitsplatz aussehen soll, erfahren Sie hier. Der Marktbericht zeigt derweil, dass sich das Geschäft mit Thin Clients in der Schweiz sehr gut entwickelt. 2018 legte der Markt im Vergleich zum Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich zu. Woran das liegt, können Sie hier lesen.

Doch eine Frage bleibt nach wie vor offen: Wo sind die Smartphones? Mit jedem Jahr verfügen die neuen Modelle über mehr Rechenleistung. Heutige Modelle verfügen über mehr als ein Tausendfaches der Rechenleistung, welche die NASA 1969 brauchte, um drei Männer zum Mond und zurück zu fliegen. Sie besitzen aber auch mehr Rechenleistung als der Supercomputer Deep Blue 1997 benötigte, um den damals amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow zu schlagen. Mehr als genug also für Word, Excel, Powerpoint und ein paar E-Mails – die üblichen Verdächtigen im Büroalltag.

Handyhersteller wie Samsung und Huawei versprechen schon lange, dass ihre Geräte das Ende des Arbeits-PCs einläuten würden. Auch Microsoft wollte, dass seine Smartphones die Schreibtische erobern. Continuum nannte der Ex-Handy-Hersteller das damals. Leider gingen die Windows-Phones den Weg des Dodos. Und mit ihnen anscheinend auch der Impetus dieser mobilen Transformation. Die übrig gebliebenen Hersteller scheinen sich derzeit mehr darauf zu konzentrieren, ihre Smartphones zu falten. Daher tippe ich noch immer auf einem Laptop, mein Blick auf einem angehängten Display und meine Gedanken in ferner Zukunft: dem wahrlich mobilen Arbeitsplatz von morgen.

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