Umfrage von HashiCorp

Unternehmen setzen auf Multi-Cloud, aber längst nicht alle profitieren davon

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von René Jaun und msc

Immer mehr Unternehmen verfolgen eine Multi-Cloud-Strategie. Grosse Unternehmen ziehen daraus den grössten Nutzen, wie eine Umfrage zeigt. Bei den Anbietern hat AWS die Nase deutlich vorn.

(Source: alexdndz / AdobeStock.com)
(Source: alexdndz / AdobeStock.com)

Eine Cloud reicht nicht mehr. Die Mehrheit der Unternehmen setzt inzwischen auf eine Multi-Cloud-Strategie. Laut einer Umfrage des Unternehmens HashiCorp, das selber Software zur Automatisierung von Multi-Cloud-Infrastrukturen anbietet, sind es aktuell 76 Prozent. In den nächsten zwei Jahren dürften es gar 86 Prozent werden, schreibt HashiCorp in einer Mitteillung.

Gründe für die Einführung von Multi-Cloud-Lösungen sind vielfältig. Mit 34 Prozent wird die digitale Transformation am häufigsten genannt. Danach folgt mit 30 Prozent die Vermeidung der Bindung an einen einzigen Anbieter (Vendor Lock-In), und an dritter Stelle folgen Kostensenkungen mit 28 Prozent.

Den grössten wirtschaftlichen Nutzen aus der Multi-Cloud ziehen Grossunternehmen, zeigt die Umfrage weiter. Insgesamt jedoch gaben nur 53 Prozent der Befragten an, die Multi-Cloud habe zur Erreichung der geschäftlichen Ziele beigetragen.

Zu hohe Kosten, zu wenig Know-How

Die Umfrage zeige einerseits, dass die Cloud – und insbesondere Multi-Cloud – für die Erreichung von Geschäftszielen von entscheidender Bedeutung sei, kommentiert HashiCorp. Andererseits zeige sie auch, dass es mehrere Bereiche gebe, die den Unternehmen Sorgen bereiten.

Die größten Hindernisse für Multi-Cloud-Programme sind laut der Studie Kostenüberlegungen (51 Prozent), Sicherheitsbedenken (47 Prozent) und ein Mangel an firmeneigenem Know-how (41 Prozent). Der Fachkräftemangel ist mit 57 Prozent das meist genannte Hemmniss beim Operationalisieren der Multi-Cloud. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich aus inkonsistenten Arbeitsabläufen in verschiedenen Cloud-Umgebungen (ein Drittel der Befragten) oder schleche oder inkonsistente Arbeitsabläufe (29 Prozent).

Die grössten Hindernisse für Multi-Cloud-Programme. (Source: Hashi Corp)

Gute Zeiten für AWS

Weiter Untersuchte HashiCorp, wie sich die Coronapandemie auf die Einführung von Cloudlösungen auswirkte. Das Resultat ist durchzogen: Bei 46 Prozent hatte Covid-19 gar keinen Einfluss auf den Zeitplan. Bei 19 Prozent beschleunigte Corona die Einführung um 6 bis 12 Monate. 26 Prozent der Befragten stufen den einfluss als Moderat ein und nennen eine Beschleunigung von ein bis zwei Jahren, und mehr als zwei Jahre Beschleunigung sehen 9 Prozent. Das Unternehmen Flexera kam im März in seiner Studie zum Schluss, dass Covid-19 die Cloud-Migration vorantreibe,

Einen klaren Gewinner gibt es bei den öffentlichen Cloudanbietern: 88 Prozent der Befragten setzen AWS ein und planen, dies auch künftig zu tun. Mit 74 Prozent folgt Microsoft Azur, und Google Cloud nennen 64 Prozent der Befragten. Auch in einer Gartner-Analyse zu den grössten Cloudprovidern steht AWS an der Spitze. Unter den Top 5 tauchte dieses Jahr erstmals auch der

An der HashiCorp-Umfrage nahmen laut eigenen Angaben 3205 Personen teil. 34 Prozent von ihnen kommen aus der EMEA-Region.

Weitere Ergebnisse aus der Umfrage stehen auf der Website des Unternehmens zur Verfügung.

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