Fehlende Nachfrage, schlechte Quartalszahlen

Intel stampft Optane-Geschäft ein

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von Adrian Oberer und jor

Der Halbleiterhersteller Intel stellt sein Geschäft mit Optane-Speicherlösungen ein. Damit reagiert das Unternehmen auf schlechte Geschäftszahlen im zweiten Quartal 2022. Der Intel-CEO verweist auf schwierige Marktverhältnisse - und räumt Fehler ein.

(Source: buchachon / Fotolia.com)
(Source: buchachon / Fotolia.com)

Intel zieht seiner Optane-Sparte den Stecker. Der Halbleiterhersteller wird die entsprechenden Speichertechnologien sowie die darauf basierenden SSDs künftig nicht mehr verkaufen. Man beginne noch im laufenden Quartal mit der Einstellung des kompletten Geschäftsbereichs, teilt das Unternehmen anlässlich der Präsentation der Geschäftsergebnisse zum zweiten Quartal 2022 mit.

Der Hersteller rutschte in die roten Zahlen und verbuchte einen Umsatzrückgang: 15,3 Milliarden US-Dollar setzte Intel im zweiten Quartal 2022 um - 22 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Unter dem Strich steht ein Verlust von 454 Millionen Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 109 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Intel hält am Strategiewechsel fest

Intel-CEO Pat Gelsinger macht gemäss dem Halbjahres-Report nicht nur die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse für das schlechte Abschneiden verantwortlich. Er räumt auch hausinterne Probleme ein, zum Beispiel beim Hochfahren der Chip-Produktion. Intel halte aber am von Gelsinger eingeleiteten Strategiewechsel fest, heisst es in der Mitteilung des Unternehmens.

Seit Gelsingers Rückkehr zu Intel im Jahr 2021 ist das Unternehmen aus sechs Geschäftsfeldern ausgestiegen - unter anderem aus dem Drohnengeschäft. Um die Finanzziele für das Jahr 2022 doch noch zu erreichen, verringert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Zahl der Neueinstellungen und die Investitionsausgaben.

Die Optane-Speicher basieren auf der von Intel entwickelten "3D-Xpoint"-Technologie. 2018 brach Intel die ersten Optane-Produkte auf den Markt. Der Erfolg blieb aber aus und das Optane-Geschäft brachte dem Hersteller einen heftigen Verlust ein.

Übrigens: Vor knapp zwei Jahren veräusserte Intel seine ebenfalls verlustreiche NAND-Memory-Sparte an SK Hynix – für 9 Milliarden US-Dollar. Lesen Sie hier mehr dazu.

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