Nearshore-Entwicklung

Die Post eröffnet IT-Standort in Portugal

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von Rodolphe Koller und übersetzt von Yannick Züllig

Die Post eröffnet in Lissabon einen Nearshore-Entwicklungsstandort, der in den nächsten Jahren 120 Mitarbeiter beschäftigen soll. Der gelbe Riese erklärt, dass er damit seinen wachsenden Bedarf an Spezialisten decken will, die lokal immer schwieriger zu rekrutieren sind. Es sollen keine Schweizer Stellen ins Ausland verlegt werden.

(Source: Post)
(Source: Post)

Die Post kündigt die Eröffnung eines Zentrums für Anwendungsentwicklung in Portugal an. Die Nearshore-Struktur mit Sitz in Lissabon wird ab dem ersten Quartal 2023 rund 50 Spezialisten beschäftigen und könnte mittelfristig 120 Mitarbeiter aufnehmen. Laut dem gelben Riesen erklärt sich die Wahl Portugals durch die Verfügbarkeit von Spezialisten, die Qualität der Arbeit und eine Arbeitskultur, die derjenigen in der Schweiz ähnelt.

Die Entscheidung, ein Nearshore-Entwicklungszentrum zu eröffnen, erklärt die Post mit dem wachsenden Bedarf an IT-Spezialisten, um ihre ehrgeizigen Digitalisierungsprojekte umzusetzen, und mit der Schwierigkeit, in der Schweiz qualifiziertes Personal zu finden. So werden von den 1300 Mitarbeitern der riesigen IT-Abteilung der Post in den nächsten Jahren 270 in den Ruhestand gehen, wie die Post feststellt. Die Organisation spricht auch davon, dass die Rekrutierung angesichts der Konkurrenz schwieriger wird und immer mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ende August 2022 waren rund 70 Stellen in der IT der Post unbesetzt.

Wolfgang Eger, Leiter Informatik und Mitglied der Konzernleitung, erklärt: "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um ein attraktiver Arbeitgeber im IT-Bereich zu sein. Aber trotz dieser Bemühungen können wir offene Stellen erst nach langer Zeit besetzen - und manchmal finden wir einfach nicht genug Personal. Daher steigt das Risiko, dass uns mittel- und langfristig die IT-Ressourcen fehlen, um die Digitalisierung der Post wie geplant umzusetzen".

Die Post betont, dass der Aufbau einer Struktur in Portugal keineswegs darauf abzielt, Stellen in der Schweiz zu ersetzen, sondern neue Bedürfnisse zu decken. In diesem Zusammenhang plant sie, bis 2030 in der Schweiz 200 Informatiker zu rekrutieren. "Mit dem Aufbau des Campus in Portugal verlagern wir keine Stellen aus der Schweiz ins Ausland. Im Gegenteil, wir sichern uns in Portugal die IT-Spezialisten, die wir in der Schweiz nicht mehr ausreichend rekrutieren können", kommentiert Wolfgang Eger.

Anfang 2022 erklärte der Post-CIO Wolfgang Eger im Interview, warum die Post unllängst diverse kleinere Firmen übernahm und was die Zukunft des E-Voting-Systems der Post ist. Das vollständige Interview finden Sie hier.

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