Lösung von CMI, Intarsys und Swisscom

Kanton Luzern führt digitales Siegel ein

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von René Jaun und yzu

Die Behörden des Kantons Luzern müssen Dokumente nicht mehr ausdrucken, um sie amtlich beglaubigen zu können. Die Kantonsverwaltung führte bereits vor einem Jahr sogenannte geregelte elektronische Siegel ein. Dabei handelt es sich um die digitale Version des Unternehmensstempels, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

(Source: Taylor R / Unsplash)
(Source: Taylor R / Unsplash)

Die Behörden des Kantons Luzern müssen Dokumente nicht mehr ausdrucken, um sie amtlich beglaubigen zu können. Die Kantonsverwaltung führte bereits vor einem Jahr sogenannte geregelte elektronische Siegel ein. Dabei handelt es sich um die digitale Version des Unternehmensstempels, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Mit der Einführung der elektronischen Siegel nimmt der Kanton Luzern demnach eine Vorreiterrolle ein. "Das Bedürfnis nach elektronischen Siegeln und Signaturen kommt aus den Digitalisierungsbestrebungen des Kantons Luzern". Lässt sich Dario Schaller, Product Manager E-Government Services und Projektverantwortlicher beim Kanton Luzern, zitieren. "Wir versuchen, wo immer möglich, Medienbrüche zu verhindern oder zu reduzieren. Heute sieht es oft noch so aus: Ein Entscheid entsteht zwar elektronisch, muss dann aber ausgedruckt und unterschrieben oder gestempelt werden, bevor er dann postalisch verschickt werden kann. Durch den Einsatz des elektronischen Siegels können wir diesen Medienbruch verhindern und bis zum Schluss des Prozesses digital bleiben."

Drei Unternehmen beteiligen sich gemäss Mitteilung an der vom Kanton Luzern eingeführten Lösung. CMI, Softwarepartner des Kantons, sorgte dafür, dass Mitarbeiter elektronische Siegel direkt aus den ihnen bekannten Anwendungen heraus auslösen können. Nach einem öffentlichen Beschaffungsverfahren wurde das deutsche Unternehmen Intarsys ausgewählt, das mit einer speziellen Schnittstelle Signaturdienste in verschiedene Web- und Fachanwendungen integrieren kann. Intarsys wiederum arbeitet mit Swisscom Trust Services zusammen. Der Zertifizierungsdienstanbieter stellt die geregelten Zertifikate und qualifizierte elektronische Zeitstempel zur Verfügung, die notwendig sind, um die Rechtssicherheit der gemeinsamen Lösung zu gewährleisten.

Überschaubare Anzahl Dokumente

Um ein Dokument digital zu besiegeln, arbeitet Swisscom Trust Services mit aus den Dokumenten errechneten Hashwerten. Ein Hash sei einem Dokument zwar eindeutig zugeordnet, ermögliche aber keine Rückschlüsse auf den Inhalt, erklären die Projektpartner in der Mitteilung.

"Insgesamt ist die Integration aller Komponenten reibungslos über die Bühne gegangen“, so Schaller. Die Projektpartner räumen in der Mitteilung aber auch ein, dass die Anzahl der bis jetzt elektronisch gesiegelten Dokumente "noch überschaubar" sei. Als nächstes plane der Kanton Luzern die Einführung einer digitalen Signatur.

Übrigens hat eine elektronische Signatur nicht in jedem Fall die gleiche Rechtskraft wie eine physische Unterschrift auf Papier. Was Unternehmen in Zusammenhang mit E-Signaturen beachten müssen, lesen Sie in diesem Fachbeitrag.

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