Mehr Ferien, höherer Mindestlohn

Neuer GAV für Swisscom-Mitarbeitende

Uhr
von Joël Orizet und cla

Swisscom-Mitarbeitende bekommen im kommenden Jahr mehr Ferien und Elternurlaub sowie einen höheren Mindestlohn. Der neue Gesamtarbeitsvertrag soll zudem mehr Möglichkeiten für flexible Arbeitszeitmodelle bieten.

(Source: Scott Graham / Unsplash.com)
(Source: Scott Graham / Unsplash.com)

Die Swisscom hat sich mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Personalverband Transfair auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. Dieser gilt ab 1. Januar 2024. Ziel sei es, den rund 10'000 dem GAV unterstellten Mitarbeitenden zeitgemässe und attraktive Anstellungsbedingungen zu bieten, teilt der Telko mit. 

Der neue GAV soll mehr Möglichkeiten für flexible Arbeitszeitmodelle bieten. Wünschen Mitarbeitende eine Änderung des Beschäftigungsgrades, darf der Telko dies weiterhin ablehnen – allerdings nur mit einer schriftlichen Begründung durch die Vorgesetzte oder den Vorgesetzten. 

Ab 2024 soll es bis Ende 2026 für Mitarbeitende ab 60 Jahren möglich sein, in ein sogenanntes Altersteilzeitmodell einzusteigen und den Beschäftigungsgrad mit oder ohne Teilpensionierung zu reduzieren. Einen Teil der finanziellen Auswirkungen der Reduktion finanziere die Swisscom, heisst es in der Mitteilung. 

Mehr Ferien, höherer Mindestlohn

Abhängig vom Alter erhalten Mitarbeitende neu zwischen ein bis drei Ferientage mehr. Den Mutterschaftsurlaub erhöht die Swisscom von 18 auf 20 Wochen, den Vaterschaftsurlaub von drei auf vier Wochen und den Adoptionsurlaub von zwei auf vier Wochen. 

Wenn beide Elternteile bei der Swisscom arbeiten, können sie die 20 Wochen Mutterschaftsurlaub und 4 Wochen Vaterschaftsurlaub unter sich aufteilen. Bei gleichgeschlechtlichen weiblichen Paaren werde der Partnerin der Mutter ein Elternurlaub von vier Wochen gewährt, bei gleichgeschlechtlichen männlichen Paaren ein Vaterschafts- oder Adoptionsurlaub von vier Wochen.

Der jährliche Mindestlohn beträgt neu 54'600 Franken (brutto) statt wie bisher 52'000 Franken. Die Ausbildungszulagen betragen neu 290 Franken pro Monat und Kind statt 250, sofern das anwendbare kantonale Recht keine höheren Zulagen vorsieht.

Untere Reihe (v.l.): Robert Métrailler, Branchenleiter ICT Transfair; Klementina Pejic, Chief Personnel Officer Swisscom; Daniel Hügli, Leiter Sektor ICT Syndicom. Obere Reihe (v.l.): Susanna Meierhans, Regionalsekretärin Region Mitte, Transfair; Olivia Stuber, Stellvertretende Branchenleiterin ICT, Transfair; Lisa Lamanna Merkt, Head of Employment Relations Swisscom; Teresa Dos Santos Lima-Matteo, Stellvertretende Leiterin Sektor ICT, Syndicom. (Source: zVg)

Die Sozialpartner wie auch die Swisscom zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis der Verhandlungen. "Wir haben erreicht, dass die Netto-Arbeitszeit weiter verkürzt wird und mit der Altersteilzeit neue Arbeitszeitmodelle zu Gunsten der Mitarbeitenden im Gesamtarbeitsvertrag verankert werden", lässt sich Daniel Hügli, Leiter Sektor ICT bei der Syndicom, in der Mitteilung zitieren. "Mit diesen zusätzlichen Urlauben und Ferientagen kann zudem die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf verbessert werden." Die Personalchefin der Swisscom Klementina Pejic ergänzt: "Ich bedanke mich bei den Sozialpartnern und der Verhandlungsdelegation für die konstruktiven Verhandlungen und das gute Ergebnis."
 

Übrigens: Trotz Digitalisierungsschub bleiben die ICT-Löhne auf hohem Niveau stabil, wie aus der aktuellen Salärstudie von SwissICT hervorgeht. Mehr darüber erfahren Sie hier

Webcode
73SVivhw