Prognose von Kaspersky

Das sind die Cybercrime-Trends im Finanzsektor für 2024

Uhr
von Dejan Wäckerlin und msc

Kaspersky prognostiziert für 2024 einige neue Trends bezüglich finanzieller Cybergefahren und Crimeware. Cyberangriffe sollen dank künstlicher Intelligenz (KI) und verstärkter Automatisierung insgesamt zunehmen.

(Source: gorodenkoff / iStock.com)
(Source: gorodenkoff / iStock.com)

Kaspersky hat seine Vorhersagen und Trends für das Jahr 2024 in Sachen Cybersicherheit und -kriminalität im Finanzsektor publiziert. Insgesamt rechnet der IT-Dienstleister für das kommende Jahr mit mehr Cyberbedrohungen sowie einer Reihe an neuen Bedrohungsvektoren.

KI-gesteuerte Cyberangriffe

Künstliche Intelligenz (KI) findet immer häufiger Anwendung. Kaspersky prognostiziert in Einklang damit für 2024 eine Zunahme an KI-gesteuerten Cyberattacken auf den Finanzbereich. Insbesondere würden diese legitime Kommunikationskanäle, beispielsweise E-Mails oder Werbung, imitieren. Dadurch nähmen auch Cyberkampagnen von minderwertiger Qualität zu, weil die Einstiegshürden für Cyberkriminelle hierbei tiefer lägen als zuvor.

Clipboard-Malware und Banking-Trojaner

Direct-Pay-Systeme geraten ebenfalls verstärkt ins Visier. Dies wird laut Kaspersky zu mehr Clipboard-Malware führen. Darüber hinaus würden mobile Banking-Trojaner diese Systeme als schnelles und effizientes Mittel zur Auszahlung unrechtmässig erworbener Gewinne ausnützen.

Backdoor-Pakete für Open-Source-Software

Cyberkriminelle werden gemäss Kaspersky auch Schwachstellen in Open-Source-Software verstärkt ausnutzen. Das tun sie mittels Paketen, die mit Backdoors versehen sind, wie es weiter heisst. Das gefährde die Sicherheit und könne zu Datenpannen und finanziellen Verlusten führen.

Cyberkriminelle agieren flexibel

Affiliate-Gruppen innerhalb der Cybercrime-Szene sollen im kommenden Jahr flexiblere Strukturen entwickeln. Das bedeutet, dass Mitglieder häufiger zwischen Gruppen wechseln oder sogar für mehrere Gruppen gleichzeitig arbeiten. Dies erhöhe die Anpassungsfähigkeit der Cyberkriminellen. Strafverfolgungsbehörden hätten folglich Mühe, Angreifer aufzuspüren und die Cyberkriminalität zu bekämpfen.

Weniger Zero-Day-Exploits, dafür mehr One-Day-Exploits

Cyberkriminelle könnten 2024 vermehrt auf One-Day-Exploits setzen, heisst es weiter. Dies geschieht, weil Zero-Day-Exploits laut Kaspersky seltener werden sollen und gegenüber One-Day-Exploits weniger zuverlässig sind.

Hacker zielen auf falsch konfigurierte Geräte ab

Wer ein Gerät falsch konfiguriert oder dieses nicht updatet, setzt sich Gefahren aus. Cyberkriminelle können sich nämlich so Zugang zu Systemen verschaffen und von dort Angriffe koordinieren. Kaspersky schätzt es als sehr wahrscheinlich ein, dass die Zahl der Attacke auf falsch konfigurierte Geräte und Dienste 2024 steigen wird.

Automatic Transfer Systems (ATS) als attraktives Ziel für Malware

Mobile ATS sind zurzeit vor allem in Brasilien verbreitet, werden sich aber von dort ausbreiten, wie es weiter heisst. Cyberkriminellen könnten diese Systeme zu ihrem finanziellen Vorteil ausnutzen. Dazu installieren sie Banking-Malware, die betrügerische Transaktionen ausführt, wenn sich der User über die App anmeldet.

Wie sicher fühlt sich der durchschnittliche Schweizer User im Internet? GFS-Zürich ist dieser Frage nachgegangen und bietet zugleich Tipps und Tricks, um zuhause für mehr Cybersicherheit zu sorgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Webcode
TmMUSyJa