Schuldenfinanzierung

Kudelski will Skidata abstossen

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Tanja Mettauer

Die Kudelski-Gruppe sucht einen Käufer für Skidata. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs Public Access möchte der Konzern seine Schulden tilgen.

(Source: Skidata)
(Source: Skidata)

Kudelski will seinen Geschäftsbereich Public Access, der unter der Marke Skidata vertrieben wird, verkaufen. Die Waadtländer Gruppe kündigte diesen Schritt anlässlich der Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen 2023 an. 

Im letzten Geschäftsjahr sank das Bruttobetriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) auf 28,7 Millionen US-Dollar (minus 13,5 Prozent). Drei der vier Geschäftsbereiche des Konzerns konnten ein solides Wachstum verzeichnen und ihre Rentabilität im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Dabei handelt es sich um die Bereiche Public Access (Anstieg des Nettoumsatzes um 16,5 Prozent), Cybersecurity (Anstieg von 9,2 Prozent) und IoT (Verdreifachung des Umsatzes). Im Gegensatz dazu sanken die Umsätze im Bereich Digital TV um 14,3 Prozent. Der Geschäftsbereich Public Access von Skidata war der umsatzstärkste mit ca. 40 Prozent des Gesamtumsatzes, der 2023 auf 761,5 Mio. US-Dollar anstieg.

Verkauf des Tafelsilbers

Kudelski erklärt, dass der geplante Verkauf von Skidata dazu diene, Schulden zu begleichen. Im September 2024 werde nämlich eine Obligationenanleihe mit einem ausstehenden Betrag von 145,9 Millionen Schweizer Franken (per 31. Dezember 2023) fällig. Der Verwaltungsrat habe sich nach einer ausführlichen strategischen Überprüfung zu diesem Schritt entschieden. "Obwohl es keine Garantie dafür gibt, dass die für SKIDATA eingegangenen Angebote für den Vorstand akzeptabel sind, deuten erste Einschätzungen des Managements darauf hin, dass ein Verkauf von SKIDATA einen angemessenen Erlös erzielen würde, um die finanziellen Verpflichtungen des Konzerns bis zur geplanten Fälligkeit zu erfüllen", heisst es in der Mitteilung. 

Der geplante Verkauf von Skidata wurde von den Märkten nicht gut aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (ICTjournal vom 26. Februar) war die Aktie von Kudelski in den letzten fünf Tagen um fast 37 Prozent gefallen.

 

Übrigens: Der Group CIO von Kudelski, Christophe Nicolas, sprach an der re:Invent in Las Vegas über KI-Transformationen in der Schweiz. Hier geht es zum Bericht.

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