Salesforce-Studie

Autonome KI-Nutzung in der Schweiz ist auf dem Vormarsch

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von Redaktion Markt-kom, yzu

Einer Salesforce-Studie zufolge nutzt fast die Hälfte der Arbeitnehmenden in der Schweiz bereits KI oder probiert sie zumindest aus. Besonders wohl fühlen sie sich, wenn Menschen und KI gemeinsam arbeiten.

(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)
(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)

Laut einer Salesforce-Studie vertraut knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden in der Schweiz bereits heute auf KI oder experimentiert zumindest damit. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn KI und Menschen zusammenarbeiten. Zeitaufwendige Aufgaben, wie das Schreiben von Code, das Aufdecken von Daten-Insights und das Verfassen schriftlicher Mitteilungen, gehören aber zu jenen Tasks, welche die KI fortschreitend autonom erledigen könne.

Gemäss Studie sind die Arbeitnehmenden aber noch nicht bereit, alles der KI anzuvertrauen. So zeigen die Ergebnisse, dass sie Menschen bei der Erledigung von Aufgaben wie Einarbeitung, Schulung und Datensicherheit vorziehen. Allerdings deuten die Daten auch darauf hin, dass gezielte Investitionen in Wissen und Bildung das Vertrauen in eine autonome KI-Zukunft stärken.

Schweiz eher offen gegenüber KI

In der Schweiz geben 28 Prozent der Befragten an, dass sie KI ohne Bedenken nutzen. Die Studie bezeichnet dieses Ergebnis als signifikant unterschiedlich zum nördlichen Nachbarn Deutschland (20 Prozent). Aber auch Grossbritannien (17 Prozent) oder Irland (15 Prozent) sehen mehr Hürden in der KI-Nutzung. Die Befragten in Indien haben das grösste Vertrauen in die KI, dort liegt der Wert bei 40 Prozent. Erstaunlicherweise sind fast gleich viele (24 Prozent) in der Schweiz überhaupt nicht geneigt, am Arbeitsplatz KI einzusetzen – 25 Prozent sind nicht gewillt, generative KI zu verwenden.

Die Grafik zeigt verschiedene Aufgaben und wie bereit Schweizer Arbeitnehmende sind, diese einer KI zu überlassen

(Source: Screenshot Salesforce.com)

Grosse Unterschiede zwischen den Branchen

Ein tieferer Blick in die Branchen zeigt ebenfalls Unterschiede: Am meisten geneigt, ChatGPT, Gemini und Co zu verwenden, sind Menschen in der Kommunikationsbranche. Hier sind es 69 Prozent, die diese Tools ohne zu zögern schon verwenden oder verwenden würden. Eine Erklärung dafür ist die Art der branchenspezifischen Aufgaben, die der KI übergeben werden können. Generell würden 19 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz Texte für die interne Kommunikation komplett der KI abgeben.

Auf der anderen Seite steht der Forschungssektor (Life Sciences und Biotechnologie): rund drei Viertel der Befragten (72 Prozent) aus dieser Branche sind überhaupt nicht bereit, diese Tools einzusetzen.

Im öffentlichen Sektor zeigt sich wiederum eine grundsätzliche Bereitschaft, wobei 56 Prozent der Befragten Vorbehalte haben. Gründe dafür liegen vor allem im fehlenden Know-how und den nicht vorhandenen Richtlinien im Umgang mit generativer künstlicher Intelligenz seitens Arbeitgeber. 39 Prozent der Befragten in diesem Sektor sind dem Einsatz von KI-Tools gegenüber ganz abgeneigt und haben auch nicht vor, sie zukünftig für ihre persönlichen Aufgaben einzusetzen (78 Prozent).

Wissen vor allem bei Millenials und Gen X vorhanden

Millenials und Gen X sind über alle Generationen hinweg jene, die das grösste Know-how in der technischen Implementierung und dem Einsatz von KI im Arbeitsalltag haben. Die Gen Z gehört nicht zu den Generationen, die am meisten über Künstliche Intelligenz weiss und sie am häufigsten einsetzt. Diese Generation scheint besonders kritisch gegenüber AI Assistants zu sein, denn 82 Prozent der Befragten aus der Gen Z nutzen Hilfen wie IBM Watson oder Microsoft Copilot nicht. Die Millennials sehen dies ganz anders: 39 Prozent experimentieren oder haben solche KI-Assistenzen schon gänzlich in ihrem Arbeitsalltag eingebaut.

"Die Ergebnisse der Studie widerspiegeln unsere Kundenerfahrungen: Künstliche Intelligenz kommt in Schweizer Unternehmen bereits für viele Aufgaben zum Einsatz, doch in den meisten Fällen geschieht das (noch) nicht ohne menschliches Zutun", so Gregory Leproux, Senior Director, Solution Engineering bei Salesforce Schweiz. "Um das volle Potenzial von vertrauensvoller KI auszuschöpfen, braucht es leistungsstärkere Kontrollmechanismen und Richtlinien für verantwortungsvolle generative KI, die es Mitarbeitenden ermöglichen, den Output von KI-Anwendungen auf Systemebene statt von Prompt zu Prompt zu überprüfen. Wenn KI-Systeme durchdacht entwickelt werden, können wir das Beste aus menschlicher und maschineller Intelligenz für diese unglaubliche neue Ära kombinieren."

Über die Studie

Salesforce hat in Zusammenarbeit mit YouGov vom 20. März bis zum 3. April 2024 eine doppelt anonyme Umfrage durchgeführt. An der Umfrage nahmen fast 6’000 Vollzeitarbeitnehmende teil, die Unternehmen verschiedener Grössen und Branchen in neun Ländern vertreten – darunter die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Irland, Australien, Frankreich, Deutschland, Indien, Singapur und die Schweiz (265 Personen). Die Umfrage wurde online durchgeführt.

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