KI-Jesus wartet in Luzerner Beichtstuhl auf Gesprächsbereite
Die Peterskapelle in Luzern lädt im Rahmen ihres KI-Kunstprojektes "Deus in Machina" zu Diskussionen zu KI und Spiritualität ein, indem sie eine KI-basierte Jesus-Darstellung im Beichtstuhl der Kapelle aufstellt. Das Heilandhologramm der Hochschule Luzern ist ab dem 23. August anzutreffen.
Im Beichtstuhl der Peterskapelle in Luzern wartet in den kommenden Wochen nicht ein Priester auf Gläubige, sondern der KI-Jesus. Dieser gibt sein öffentliches Debüt am 23. August 2024 um 19 Uhr im Rahmen einer Vernissage. Die Messias-KI soll ab dann bis zum 20. Oktober in Betrieb sein und während der Öffnungszeiten der Peterskapelle mit Besuchenden sprechen, wie die Hochschule Luzern schreibt.
Das KI-Kunstprojekt "Deus in Machina" der Peterskapelle und der Hochschule Luzern findet anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche statt. Beim KI-Jesus handelt es sich um eine auf GPT-4 Omni basierte KI, die mit dem Inhalt des neuen Testaments sowie mit religiösen Inhalten aus dem Internet trainiert wurde. Bei Gesprächen erscheint Jesus als Hologramm auf einem Bildschirm, das sich beim Sprechen bewegt.
Gerade bei Inhalten aus dem Internet könnten Probleme auftreten, wie "SRF" schreibt. Denn dort wimmelt es von evangelikalen und fundamentalistischen Auslegungen des Evangeliums, die nicht der eher liberalen Auslegung der Peterskapelle entsprechen. Marco Schmid, theologischer Mitarbeiter der Peterskapelle, sagt: "Bei allen bisherigen Tests haben seine Antworten zu unserer theologischen Auffassung der Peterskapelle gepasst." Falls Besuchende trotzdem ein Problem mit dem KI-Jesus entdecken, sollen sie sich bei den Büros der Peterskapelle melden, die keine zehn Meter von der Kirche entfernt seien.
Eine andere Herausforderung beim Training des Hologrammheilands waren laut der Hochschule Luzern Datenschutzfragen bei OpenAI. Aufgrund dieser arbeite die Hochschule mit einer weniger leistungsfähigen KI, um den Datenschutz für ein öffentliches Publikum sicherstellen zu können.
Laut einer Prognose von Gartner soll KI übrigens in zwei Jahren im Arbeitsalltag ankommen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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