Wildix will Partner motivieren, über sich hinauszuwachsen
Über 70 Partner aus dem DACH-Raum haben sich in Rümlang zum Wildix-DACH-Partnertag getroffen. Der UCC-Anbieter zeigte, wie KI und Automatisierung zu mehr Erfolg führen - auch wenn Hürden den Weg erschweren.

In diesem Jahr haben sich die deutschen, die österreichischen und die Schweizer Partner von Wildix in Rümlang getroffen. 2025 veranstaltete der estnische UCC-Anbieter seinen jährlichen DACH-Partnertag nämlich hier in der Schweiz. Über 70 Teilnehmende kamen dafür am 21. und 22. Oktober ins Intercity Hotel Zürich Airport.
Wildix reitet derzeit auf einer Erfolgswelle. Am Ende des ersten Halbjahres verkündete der UCC-Anbieter einen Anstieg der monatlich wiederkehrenden Umsätze (MRR) um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bis Ende Jahr soll das Umsatzwachstum in einem ähnlichen Rahmen bleiben - oder sogar noch ansteigen.
Zum Auftakt blickte Björn Frischknecht, seit April DACH-Chef, auf den Weg zu diesem erfolgreichen Jahr zurück. Frischknecht war 2022 als Country Manager Schweiz zum Unternehmen gestossen. Der Wandel vom Schweiz- zum DACH-Chef sei nicht immer einfach gewesen. "Das war nicht so, als würde man im Tesla mit Autopilot gemütlich über die Autobahn gleiten", verglich er scherzhaft. "Es fühlte sich eher an, als würde man mit 200 Stundenkilometern über den Gotthardpass fahren – und das im Gegenverkehr."
Die Wildix-Mitarbeitenden am DACH-Partnertag in Rümlang. (Source: zVg)
Es sei zwar aufwendig gewesen, aber Wildix habe es geschafft - und es habe sich auch gelohnt. In den vergangenen vier Jahren gewann Wildix in der DACH-Region gemäss Frischknecht 92 neue Partner hinzu - 32 davon aus der Schweiz. "Wachstum ist keine Option", sagte er. "Wachstum ist absolut notwendig. Wenn wir weiterleben wollen, dann brauchen wir Wachstum." Und auch neue Partner benötige Wildix weiterhin. "Wenn wir wachsen, wachst ihr automatisch mit, denn wir wachsen wegen euch."
Wie Wildix-CCO Jason Uslan während eines Gesprächs mit Medien erklärte, gehe es dem Unternehmen nicht nur darum, die aktuelle Partnerbasis zu stärken, sondern auch darum, diese zu diversifizieren. Geplant ist eine neue Art von Partnerschaft. "Für die Partner, die nicht selbst abrechnen oder implementieren, sondern nur Tippgeber sein wollen, wird es auch ein Agent-Modell geben", sagte Frischknecht während seiner Präsentation. Die Partner werden so quasi zu externen Verkaufsmitarbeitenden, die von Wildix sozusagen eine Provision für abgeschlossene Deals erhalten. Gemäss dem DACH-Chef sei dies in seiner Region für die Partner aber derzeit wohl noch kein Thema.
Ein schwieriger Wandel für Wildix-Partner
Frischknecht überzeugte am Event mit seiner humorvollen, direkten Art. "Mit Wildix zusammenzuarbeiten ist nicht immer so einfach", sagte er scherzhaft während seiner Präsentation. "Wir sind halt ein bisschen speziell." Es folgte ein weiterer Vergleich mit einem Fahrzeug - und zwar mit einer italienischen Vespa. "Entweder man liebt sie, oder man hasst sie", spasste er.
Frischknecht spielte damit darauf an, dass Wildix seine Partner durchaus auch fordere. "Wir sehen, was in euch steckt und wir pushen euch über euer Limit", sagte er. "Manchmal braucht es einen, vielleicht aber auch zwei Schubser, damit es auch funktioniert."
Wildix-DACH-Chef Björn Frischknecht (links) und CCO Jason Uslan im Gespräch mit den Medien. (Source: zVg)
Im Roundtable mit Uslan und den Medien ging er mehr ins Detail, weshalb die Schubser nötig seien. Wildix war ursprünglich ein PBX-Anbieter - und die Partner natürlich ebenfalls. Nun - mit neuen Technologien wie etwa KI - gehe es aber darum, von diesem Ursprung in der Telefonie in eine neue Welt einzutauchen: die IT-Welt.
Dieser Wandel sei schwierig, sagte der DACH-Chef. Aber hier sei auch das Potenzial für Wachstum und deswegen pushe Wildix seine Partner so hart. Wildix sei aber proaktiv bei der Unterstützung der Partner, sagte Uslan. "Wir setzen unser Sales Engineering und unsere Sales Academy bewusst ein, um den Partnern beim Lernen neuer Fähigkeiten zu helfen." Auch beim Erwerb vom IT-Know-how unterstütze Wildix seine Partner.
Wilma - die KI-Assistentin für Wildix-Kunden
"Wir haben Partner, die einfach nur PBX-Lösungen implementieren wollen. Und wir haben Partner, die wachsen und in KI investieren wollen", sagte Frischknecht. Viele Partner und auch viele Kunden würden sich derzeit noch mit den klassischen UC-Funktionen in ihren Wildix-Lösungen begnügen. Hier ist gemäss Frischknecht aber noch viel mehr möglich - und auch nötig.
Denn IT-Partner, die sich nur in diesem Umfeld bewegen, seien auswechselbar. "Jede ungenutzte Funktion bedeutet auch Umsatzverlust und eine geringe Kundenbindung." Aber Kunden, die Wildix stärker in ihre Arbeitsabläufe integriert hätten, seien schwerer zu verlieren. "Also, lasst kein Geld liegen, sondern setzt diese Ressourcen auch konkret ein, damit wir hier vorwärtskommen."
Im Gespräch mit den Medien beschrieb Frischknecht das Angebot von Wildix als ein "Schweizer Taschenmesser". Die Produkte des Herstellers warten mit vielen zusätzlichen Features auf, über 200 Anwendungen von Drittanbietern (wie etwa Salesforce oder Microsoft Teams) sind bereits integriert und über die API kann man noch mehr anbinden.
Am Event ging Wildix auch auf seine neue KI-Assistentin Wilma ein. Mit dieser könne man in den Collaboration-Lösungen des Herstellers etwa die Inhalte von Telefonkonferenzen und Calls analysieren. Wilma wurde im Mai offiziell lanciert.
Abgeschlossene Projekte sind die Basis, auf die man aufbauen kann
An dem zweitägigen Event rückte Wildix auch ein paar seiner Partner ins Rampenlicht, damit diese besonders gelungene Projekte präsentieren konnten. Zwei der gezeigten Projekte stammten aus der Schweiz.
So sprach etwa Claudio Donnaianna, Mitglied der Geschäftsleitung von Proforall, über die Umsetzung eines Projekts für die Binelli Group. Dabei implementierte der Baarer IT-Dienstleister die Wildix-Lösung X-Bees beim Autohändler.
Claudio Donnaianna, Mitglied der Geschäftsleitung von Proforall. (Source: zVg)
Ein relativ grosses Projekt - und trotzdem erst der Anfang, wie Donnaianna erklärte. Proforall habe mit der Kommunikation die Basis geschaffen. Nun könne man mit den zusätzlichen Tools und Applikationen darauf aufbauen.
Ein weiteres Schweizer Projekt stammte von Sovique (ehemals Fournet). Der ebenfalls in Baar beheimatete UCC-Dienstleister und VoIP-Anbieter zeigte eine auf der Wildix-KI Wilma basierte Implementierung. Für ein Restaurant in Attenwil entwickelte Sovique einen Chatbot. Dieser kann Empfehlungen abgeben, Bestellungen aufnehmen und sogar Witze erzählen, um die Wartezeit für die Gäste zu verkürzen. Den Chatbot können die Kunden ganz einfach über einen QR-Code an den Tischen im Restaurant aufrufen.
Meriton Dzambazi, CEO von Sovique (ehemals Fournet). (Source: zVg)
Auch bei diesem Projekt sei das bisher Erledigte nur die Basis und Sovique plane bereits die nächsten Features. Wie CEO Meriton Dzambazi am Event erklärte, will der Dienstleister als nächstes auch das Kassensystem integrieren, damit man direkt im Chatbot die Rechnung bezahlen kann. Ferner soll auch ein Chatsystem für die Gäste hinzukommen, damit sie untereinander kommunizieren können. Und schliesslich will Sovique auch Analytics-Funktionen integrieren, damit das Restaurant beispielsweise sehen kann, was am meisten bestellt wird.
Damit folgt Sovique wohl genau dem Kurs, den DACH-Chef Frischknecht einschlagen will. "Automatisieren, künstliche Intelligenz, Vollgas" - das sei die Bühne für die nächsten Jahre. "Wir zählen auf euch und wir wünschen euch, dass ihr mit uns Vollgas gebt", rief Frischknecht die versammelten Partner auf.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren: Wildix hat Anfang September drei neue Führungskräfte vorgestellt: Ludovico Mastrocinque als Chief Strategy Officer, Jason Uslan als Chief Commercial Officer und Vitaliy Yarynych als Chief Operating Officer. Lesen Sie hier mehr dazu.

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