Über 2,5 Terabyte an Kundendaten

Russische Hackergruppe Qilin greift Zürcher Bank an

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von Seraina Huber und jor

Die Zürcher Habib Bank ist Opfer der russischen Hackergruppe Qilin geworden. Die Angreifer behaupten, über 2,5 Terabyte an sensiblen Kundendaten gestohlen zu haben, darunter Passnummern, Kontostände und interne Quellcodes.

(Source: B_A / Pixabay )
(Source: B_A / Pixabay )

Die Hackergruppe Qilin behauptet, Kundendaten der Habib Bank Zürich kompromittiert zu haben. Das Portal "Cybernews" berichtet, die Bande habe dies auf ihrer Darknet-Website bekannt gegeben. Im Blogbeitrag sei die Schweizer Bank demnach als neuestes Opfer aufgelistet. Diese Art der Veröffentlichung sei eine gängige Taktik von Angreifern. Ihr Ziel besteht oftmals darin, die Opfer in einem ersten Schritt zur Lösegeldzahlung zu bringen, und anschliessend Daten zu veröffentlichen oder zu verkaufen.

Sensible Kundendaten betroffen

Qilin habe am 5. November in einem ersten Post angegeben, 2,5 Terabyte an Daten und knapp 2 Millionen Dokumente entwendet zu haben. Um dies zu belegen, veröffentlichte die Gruppe dem Portal zufolge Screenshots einiger der angeblich gestohlenen Unterlagen. Ein Forschungsteam von "Cybernews" habe diese untersucht und gehe davon aus, dass die Gruppe eine beträchtliche Menge sensibler Kundendaten erbeutet habe. Dazu zählen Passnummern, Bankkontostände, Details zur Nutzung der Bankkonten sowie Quellcodes für diverse interne Tools.

In einer eigenen Mitteilung spricht die Zürcher Habib Bank selbst von einem "unbekannten Zugriff von aussen". Die Bankdienstleistungen seien aber nicht betroffen und auch ein dauerhafter Zugriff sei nicht festgestellt worden. Die Bank arbeite mit Cybersicherheitsexperten weiter daran, die Auswirkungen und das Ausmass des Vorfalls zu ermitteln. Gleichzeitig seien "alle zuständigen Aufsichtsbehörden ordnungsgemäss benachrichtigt" worden, heisst es weiter.

Die Habib Bank Zürich ist ein privates Finanzinstitut mit Sitz in Zürich, das 1967 von Mitgliedern der pakistanischen Habib‑Familie in der Schweiz gegründet wurde. Abgesehen vom Hauptsitz in Zürich betreibt die Bank Niederlassungen in Nairobi (Kenia) und Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) und hält Tochtergesellschaften in Kanada, Hongkong, Pakistan, Südafrika und Grossbritannien. 

 

Qilin zählt laut einem Bericht von Opentext zu den aktivsten Hacker-Gruppen im Jahr 2025 - welche anderen Akteure das Jahr besonders geprägt haben, können Sie hier lesen.

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