Stärkstes Wachstum seit 1996

KI-Investitionen treiben IT-Ausgaben in die Höhe

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von Valentina Graziano und dwi

Die weltweiten IT-Ausgaben sollen im Jahr 2025 um rund 14 Prozent steigen - so stark wie seit der Einführung von Windows 95 nicht mehr. Laut IDC treiben vor allem Investitionen in KI-Infrastruktur, Cloud-Dienste und der Erneuerungszyklus von PCs das Wachstum.

(Source: AndreyPopov / istockphoto.com)
(Source: AndreyPopov / istockphoto.com)

Mit 14 Prozent erlebt das Jahr 2025 voraussichtlich die stärkste Wachstumsrate der globalen IT-Ausgaben seit der Einführung von Windows 95 und der Verbreitung des Internets im Jahr 1996. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf die umfangreichen Investitionen in KI-Infrastrukturen, wie der monatliche Bericht "Worldwide Black Book" von International Data Corporation (IDC) zeigt. Viele Unternehmen würden ihre Projekte zur digitalen Transformation und Cloud-Migration fortsetzen. Zudem sollen die Softwareausgaben ebenfalls stark ansteigen, wobei KI-Implementierungen die Investitionen in Sicherheit, Optimierung und Analytik ergänzen. 

Das IT-Marktforschungsunternehmen schätzt für 2025 die IT-Ausgaben - darunter Hard- und Software sowie IT-Dienstleistungen - auf 4,25 Billionen US-Dollar. Die gesamten ICT-Ausgaben - einschliesslich Telekommunikations- und Unternehmensdienstleistungen - werden laut Bericht voraussichtlich bei rund 7 Billionen US-Dollar liegen. Ausserdem sollen bis Ende Jahr die Ausgaben der Dienstleister für Rechenzentrumsinfrastruktur um etwa 86 Prozent steigen und somit fast eine halbe Billion US-Dollar erreichen, wie IDC schreibt.  

Der Fokus der KI-Investitionen in diesem Jahr liege auf den Infrastrukturen von Serviceprovider, sagt Stephen Minton, Group Vice President bei IDC. "Diese KI-Investitionen werden teilweise durch Unternehmensausgaben für zentrale IT-Produkte und -Dienstleistungen gestützt, welche die starken Einnahmequellen der Dienstleister bilden, die massiv in KI-Implementierungen investieren". Dies unterstütze im Gegenzug das Wirtschaftswachstum und schaffe Stabilität, was wiederum zu einem positiven Kreislauf des technologiegetriebenen makroökonomischen Wachstums führe.

Bislang gibt es keine Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung, wie IDC mitteilt. Umfragen sollen zeigen, dass die meisten Unternehmen - trotz Unsicherheiten bezüglich der Gesamtwirtschaft - weiterhin planen, ihr IT-Budget für 2026 zu erhöhen. Das IT-Marktforschungsunternehmen prognostiziert demnach für 2026 einen Anstieg der IT-Ausgaben um rund 10 Prozent.

Geringe Wahrscheinlichkeit eines "perfekten Sturms"

"Die Nachfrage nach Technologie war in diesem Jahr trotz der Unsicherheit hinsichtlich der Zölle und der schleppenden Weltwirtschaft robust, aber unsere Basisprognose geht von einer stabilen Wirtschaft aus, die zum Teil durch anhaltende Investitionen in KI gestützt wird", erklärt Minton. Die Wahrscheinlichkeit eines "perfekten Sturms", ähnlich dem IT-Marktcrash von 2001, bleibe dadurch gering.

Selbst in einer moderaten Rezession sollen die meisten IT-Ausgaben weiterlaufen. Trotzdem wird laut Minton ein erwarteter Mangel an Speicherkomponenten die PC-Preise im nächsten Jahr in die Höhe treiben. Somit seien die Aussichten für 2026 mit Gegenwind und Abwärtsrisiken behaftet. 

 

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