Polizeien erwarten mehr Erpressung und Finanzverbrechen im Cyberraum
Polizeibehörden weltweit zählen Ransomware zu den grössten aktuellen Bedrohungen. Die Gesetzeshüter beobachten zudem, dass sich Geldwäsche zunehmend im digitalen Raum abspielt.
Cyberverbrechen gehören zu den grössten aktuellen Bedrohungen. Dieser Meinung ist Interpol. Die internationale Organisation stützt sich dabei auf Daten von Strafverfolgungsbehörden aus 195 Ländern. Demnach stufen 66 Prozent von ihnen die Gefahr von Ransomware als hoch oder sehr hoch ein, wie Interpol mitteilt. Ransomware rangiert weltweit auf der Liste der grössten Bedrohungen auf dem zweiten Platz, gleich hinter Geldwäsche, deren Gefahr 67 Prozent der Teilnehmenden als hoch oder sehr hoch bewerten. Europäische Polizeien sehen Ransomware und Phishing als grösste Bedrohung (62 Prozent), gefolgt von Geldwäsche (60 Prozent) und Drogenhandel (57 Prozent).
Gefragt, bei welchen Vergehen sie eine Zunahme erwarten, gaben weltweit 72 Prozent der Teilnehmenden Ransomware an - mehr als bei allen anderen Verbrechen. 62 Prozent weltweit und 76 Prozent der Befragten in Europa rechnen ausserdem mit einer Zunahme der sogenannten OCSEA-Verbrechen. OCEA steht für "online child sexual exploitation and abuse", also für online stattfindenden sexuellen Kindesmissbrauch. Interpol bezeichnet diesen Trend als höchst beunruhigend und weist darauf hin, dass OCSEA-Verbrechen während der Coronapandemie bereits drastisch zugenommen haben.
Digitale Finanzvergehen nahmen im Verlauf der Pandemie ebenfalls zu, wie es weiter heisst. Als Beispiele erwähnt Interpol hier CEO-Fraud, E-commerce-Scams und Investitionsbetrug. Finanzielle Verbrechen und Cybercrime seien eng miteinander verbunden, schreibt die Organisation. Kriminelle nutzen dabei den Cyberraum, um ihr Geld zu waschen. Ausserdem bieten sie zunehmend Finanzverbrechen als Dienstleistungen an. Interpol spricht hier von "financial crime-as-a-service".
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