"AI Readiness Index 2025" von Cisco

Schweizer Firmen bei KI-Readiness im Mittelmass

Uhr
von Coen Kaat und NetzKI Bot und jor

Nur 9 Prozent der Schweizer Unternehmen gehören zu den KI-Vorreitern. Trotz hoher Ambitionen fehlt es an der nötigen Infrastruktur und strategischen Umsetzung; die Schweiz bleibt im europäischen Mittelmass stecken.

(Source: Jirakit / stock.adobe.com)
(Source: Jirakit / stock.adobe.com)

Der dritte jährliche AI Readiness Index von Cisco zeigt: Nur 9 Prozent der Schweizer Unternehmen zählen zu den Vorreitern im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist dies nur ein leichter Anstieg. 2023 lag der entsprechende Wert bei 7 Prozent und 2024 bei 8 Prozent. Die zweite Kategorie, die "Verfolger", blieb ebenfalls fast konstant im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil "Verfolger" stieg um einen Prozentpunkt auf 27 Prozent. 

Somit sehen sich 36 Prozent der befragten Unternehmen als gut oder sehr gut auf KI-Anforderungen eingestellt. Ein minimaler Anstieg von zwei Prozentpunkten und für Cisco ein Anzeichen dafür, dass die Schweiz in diesem Bereich nicht wirklich vorankomme. 

Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich in der Schweiz nur kleine Veränderungen. (Source: zVg)

Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich in der Schweiz nur kleine Veränderungen. (Source: zVg)

Die weiteren Kategorien sind die "Nachzügler" und die "Abgehängten". Die grosse Mehrheit der Unternehmen ordnet sich selbst als "Nachzügler" ein (59 Prozent der Befragten). Die Anzahl der "Abgehängten" blieb seit dem Vorjahr unverändert bei 5 Prozent. 

Im europäischen Vergleich gehöre die Schweiz zum Mittelmass, ordnet Cisco ein. Um von diesem Mittelmass in eine Vorreiterrolle zu kommen, "braucht es Mut zur Transformation und den Willen, neue Geschäftsmodelle zu erschliessen", sagt Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz.

Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. (Source: zVg)

Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz. (Source: zVg)

Besonders kritisch sieht Cisco die Lage bei der KI-Infrastruktur: Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, hier gut aufgestellt (Platz 5 von 9 in Europa) zu sein. In den Kategorien Strategie, Daten, Governance, Talent und Kultur rangiert die Schweiz jeweils auf den Plätzen 3 oder 4. 

Ambitionen, aber auch Druck und Ängste

Die Diskrepanz zwischen Ambitionen und Umsetzung ist eklatant: Über 80 Prozent planen laut Mitteilung konkret, KI-Agenten zu entwickeln oder bereits einzusetzen. 37 Prozent erwarten, dass KI-Agenten innerhalb des nächsten Jahres mit Mitarbeitenden zusammenarbeiten werden. 

Die KI-Readiness der Schweiz in den sechs Einzelkategorien. (Source: zVg)

Die KI-Readiness der Schweiz in den sechs Einzelkategorien. (Source: zVg)

Zugleich steige aber der Druck, rasch sichtbare Resultate und einen klaren Return on Investment (ROI) zu liefern; dies gaben 79 Prozent der befragten Unternehmen an. Ferner verfügen nur 48 Prozent über eine KI-Roadmap und nur 26 Prozent messen systematisch den ROI ihrer KI-Investitionen. Auch bei anderen Punkten zeigen sich keine Anzeichen von Optimismus, wenn es ums Finanzielle geht: 67 Prozent gaben an, dass steigende Gehälter im KI-Bereich die Budgets überfordern könnten und nur 23 Prozent sind zuversichtlich, mit KI neue Umsatzquellen erschliessen zu können.

Die Studie basiert auf einer Befragung von 7985 IT-Führungskräften in 30 Märkten, darunter 203 aus der Schweiz. Die Bewertung erfolgt anhand von sechs Kategorien: Strategie, Infrastruktur, Daten, Governance, Talent und Unternehmenskultur. In diesen werden die Unternehmen jeweils in die vier Gruppen "Vorreiter", "Verfolger", "Nachzügler" und "Abgehängte" eingeteilt.

 

Das könnte Sie ebenfalls interessieren: Laut einer KPMG-Studie nutzt die Mehrheit der Schweizer Erwerbstätigen KI im beruflichen Alltag. Dabei ignorieren Angestellte jedoch oft interne Richtlinien, überprüfen Ergebnisse nicht und geben KI-generierte Inhalte als eigene aus. Lesen Sie hier mehr dazu.

Webcode
GcD3uYrF