Vom Päckliversender zum digitalen Drehkreuz
Der Grossverteiler Also plant neue digitale Services. Mit ESD adressiert der Distributor die Zukunft des Softwarehandels, wodurch Händler bald viel Platz in den Verkaufsregalen gewinnen dürften. Mit My Delivery baut Also mit Partnern aus der Logistik ein flexibleres und schnelleres Versandsystem für Waren auf.










Der Distributor Also feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen, unter anderem mit einer Ausstellung zur Entwicklung des Unternehmens. Denn in dieser Zeit hat sich einiges getan, insbesondere beim Versand von IT-Produkten und Lösungen.
Auch bei der Distribution von Software wandelt sich die Art des Vertriebs. Hohe Bandbreiten, der Wunsch nach umgehender Verfügbarkeit, aber auch Trends in der Softwareentwicklung wie Dev Ops verändern den Vertrieb von Software. Diese Entwicklungen will Also für sich nutzen und präsentierte an seinem Hauptsitz in Emmen neue Lösungen für die künftige Distribution von Software.
Elektronische Software Distribution (ESD)
Eine Neuheit ist der Dienst "Elektronische Software Distribution" (ESD). Mit ihm werden Fachhändler und Retailer bald auf Boxen mit CDs und DVDs verzichten können. Über einen durch ein Passwort abgesicherten Zugang erhalten Kunden von Also Zugriff auf das Bestellsystem I-VIS. Sie können Software auswählen und in ihren Warenkorb legen. Nach wenigen Minuten erhalten sie vom System einen Link zu Alsos Downloadmanager plus einen Schlüssel für die Freischaltung der Software.
Ein Feature des neuen Systems ist, dass der Download-Link auf den Rechner des Fachhändlers oder auf den PC des Endkunden, etwa bei einem Unternehmen, gesandt werden kann. Die Art des Versandes kann der Fachhändler, zum Beispiel ein Integrator, selbst bestimmen.
Der elektronische Versand bringe verschiedene Vorteile mit sich, sagte Also-Managing-Director Harald Woknowski anlässlich des Lauches der neuen Dienstleistung. Bei einem Verbindungsunterbruch könne über das Bestellsystem I-VIS die verwendete Software erneut heruntergeladen werden. Ein weiterer Aspekt ist die Lagerhaltung: Durch den Versand von Software und Lizenzschlüsseln müssen Fachhändler keine Vorräte mehr mit Softwareboxen bewirtschaften. Das spart Platz im Regal. Durch den Download erhalten die Anwender auch Zugriff auf die jeweils aktuelle Version der Programme.
Für Wojnowski ist ESD deshalb "eine elegante Art der Software-Distribution". Der Service ist zunächst noch dem B2B-Handel vorbehalten. Wojnowski sprach aber bereits davon, ESD auch auf den Retail ausweiten zu wollen. In Form der Point of Sales Activation (POSA). Retailer könnten etwa die Links und Lizenzschlüssel an der Kasse aktivieren und so Ihren Kunden mitgeben. Wenn man sich überlegt, wie viele Boxen mit Programmen alleine bei den grossen Ketten in den Regalen verweilen, leuchtet die Idee von Also Schweiz rasch ein.
Bisher kooperiert Also für ESD mit den Softwareherstellern Microsoft, Adobe, G Data und F-Secure, weitere Anbieter will Also demnächst mitteilen.
My Delivery
Die zweite Neuerung die Also vorstellte ist der Service "My Delivery". Mit dem Dienst will der Distributor gemeinsam mit Logistig-Partnern, wie der Post, Planzer und Nilo, Endkunden für sich gewinnen. Also adressiert mit My Delivery ein häufiges Problem: Als Endkunde bestellt man ein Produkt und es ist zum Bestellzeitpunkt nicht auf Lager. Die Lieferung sollte aber am kommenden Samstag erfolgen, da man nur an diesem Tag zu Hause ist.
Alternativ können Pakete auch an andere Orte als den ursprünglichen Lieferort versandt werden. Und darauf zielt der Service ab: Ist ein Produkt wieder lieferbar, erhält der Kunde ein SMS mit einem Link zu einem Portal. Über dieses Portal kann der Kunde vor der definitiven Auslieferung die ursprüngliche Lieferadresse und den Zeitpunkt anpassen.
Anstatt, dass das Paket am Samstag nach Hause geliefert wird, soll die Ware Montag an einen Kiosk in der Nähe des Arbeitsplatzes geschickt werden. Der Besteller kann die Ware dann dort, nach der Vorlage eines Identifikationscodes, abholen. Über die von Also angebotene App kann der Status der Lieferung jederzeit verfolgt werden: "My Delivery ist als interaktiver Service aufgebaut", sagte Wojnowski. Der Fortschritt gegenüber bestehenden Lösungen liegt darin, dass der Kunde im Moment, in dem das Produkt zur Auslieferung bereit ist, die für ihn zum gewünschten Zeitpunkt ideale Abholstelle wählen kann. Damit entspricht Also gemäss einer Studie der Schweizerischen Post auch dem Wunsch deren Kunden.
Also sieht My Delivery als Lösung für Partner wie Telkos, die Post oder Webshops, also für Kunden des Distributors, die ihren Endkunden Zustelldienste offerieren. Händler können in das System eigene Standorte in das System einbinden, die dem Endkunden angezeigt werden. Mit dem Partner Valora besteht zudem ein Netz von 800 Kiosk-Filialen die Endkunden aufsuchen können, um ihre Pakete abzuholen.
Derzeit liegen zwischen Interaktion über das Portal und dem Versand der Ware noch ein Tag. Wojnowski zeigte sich aber zuversichtlich, das zeitliche Raster verfeinern zu können. In der Zukunft ist auch ein halber Tag vorstellbar. "Wenn ein Kunde morgens um neun ein SMS erhält, soll er einstellen können, an welcher Wunschstation er sein Paket am Abend abholen möchte."

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