Messen bleiben wichtiger Branchenmesser

Anfassen statt googeln

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Warum Messen auch weiterhin von Bedeutung sind, hat gestern in Zürich die neue Vertretung der Deutschen Messe Hannover erklärt. Unterstützt wurde die Organisation durch Vertreter der Deutschen Messe AG und Switzerland Global Enterprise, vormals Osec.

Verena Stübner, Leiterin Vertretung Deutsche Messe Hannover, und Pascal Blanc, Head of Trade Fairs, Switzerland Global Enterprise. (Quelle: Netzmedien)
Verena Stübner, Leiterin Vertretung Deutsche Messe Hannover, und Pascal Blanc, Head of Trade Fairs, Switzerland Global Enterprise. (Quelle: Netzmedien)

Im Sommer hatte eine Nachricht für Aufsehen gesorgt: Die Cebit-Veranstalterin Deutsche Messe AG entzog nach über 20 Jahren T-Link das Mandat, um künftig mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz zu kooperieren. Statt mit Toni Blum, werden Schweizer Cebit-Teilnehmer von Verena Stübner betreut, Leiterin der Vertretung der Deutschen Messe Schweiz und Liechtenstein.

Gestern lud die Handelskammer Deutschland-Schweiz Vertreter von Schweizer Unternehmen und den Medien nach Zürich ein. Im Marriott-Hotel erläuterten die Partner welche Vorteile sich aus der neuen Zusammenarbeit ergeben und wie Schweizer Unternehmen davon profitieren könnten.

Das Aufgebot an Rednern vedeutlichte auch wie wichtig den Partnern ihre Zusammenarbeit ist: Um Stübner versammelten sich Ralf Bopp, Direktor der Handleskammer Deutschland-Schweiz, Pascal Blanc, von Switzerland Global Enterprise, vielen eher bekannt als Osec und Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG.

Benchmark für Lead-Generierung

Gruchow dankte zunächst Toni Blum im Namen der Messe Veranstalterin für dessen grossartige Arbeit. Gruchow begründete den Mandatswechsel mit neuen Möglichkeiten die sich für Schweizer Unternehmen ergäben. Denn das Messeunternehmen expandiert seit einigen Jahren und bringt ihre erfolgreichsten Branchentreffs in andere Länder.

In diesem Rahmen sieht sich das Unternehmen als eine Art Kundenbegleiter für die Aussteller. "Wir versuchen unsere Netzwerke, die wir aus Hannover haben, mit in die Welt zu nehmen und mit ihnen die Welt zu erobern", rief er den anwesenden Unternehmensvertretern im gut besuchten Saal zu. Ein Beispiel ist die Cebit: die Leitmesse für ICT-Lösungen findet neben Hannover auch noch in Australien und in den aufstrebenden Märkten Brasilien und Türkei statt.

Ausserdem könnten Unternehmen, die mit der Messeveranstalterin zusammenarbeiten auch von Werbemassnahmen profitieren. Ein interessanter Aspekt. So können Hersteller Werbekampagnen bei der Deutschen Messe AG in Auftrag geben. Die Messeveranstalterin greift dann auf ihre Adressdatenbank zu und spricht die gewünschte Kundengruppe im Namen des Auftraggebers mit einem Email im Zielmarkt an. Die Deutsche Messe AG taucht dabei nicht im Email auf. "Wir möchten der Benchmark in der Lead-Generierung sein", sagte Gruchow.

Messen unterstützen die Exportnation Schweiz

Eine Lanze für die Deutsche Messe AG und Messen im Allgemeinen brach Pascal Blanc von Switzerland Global Enterprise, ehemals OSEC. Im Namen des Wirtschaftsverbands wiess er darauf hin, dass die Schweiz als Wirtschaftsnation stark auf den Export angewiesen ist.

Immerhin habe sich das Exportvolumen seit dem Jahr 1992 verdoppelt. Und das Geschäft mit dem Ausland soll weiter wachsen. Für das nächste Jahr rechnen Experten mit einer Zunahme im Export-Geschäft zwischen 4,5 und 5 Prozent. Deshalb käme Messen eine zentrale Bedeutung zu, beteuerte Blanc.

Das Web ergänzt Messen

Daran ändere auch das Web mit seinen detaillierten Informationen zu Produkten nichts. Denn während früher die Marktteilnehmer Messen nutzten, um sich zu informieren, würden sie heute vorab gesammelte Infos verifizieren wollen. "Ein Lächeln und ein Händedruck lassen sich nicht durch die virtuelle Welt ersetzen", brachte es Blanc auf den Punkt. Deutschland als Messestandort böte sich geradezu an.

Nicht nur wegen der Leitmessen mit ihrer globalen Wichtigkeit, sondern auch wegen dem wichtigen Absatzmarkt Deutschland. Das bedeutet, dass Hersteller, die in Hannover ihre Produkte, Dienstleistungen und Lösungen anbieten, nicht nur ein weltweites Publikum, sondern auch die Kunden im wichtigsten Absatzmarkt ansprechen.

Schweiz als Gastland der Cebit

Um die Bedeutung des Messeplatzes Hannover besser einschätzen zu können, muss man über den ICT-Markt hinausblicken. Die Leitmessen EMO für Metallverarbeitung, Ligna für die Holzbranche oder Biotechnika für die Life-Sciences-Industrie gelten ebenfalls als wichtige Branchentreffs für Schweizer Unternehmen. An der Biotechnica, die Anfang Oktober stattfinden wird, gastiert dieses Jahr die Schweiz als Partnerland.

Ein Ziel, das die Handelskammer Deutschland-Schweiz für die Cebit erreichen möchte. Doch zunächst plant die Handelskammer die nächste Cebit für die Schweizer Aussteller. Als Vorgabe gilt eine Ausstellerzahl von 40+, sagte Stübner. Die Schweizer Hersteller werden nach bisheriger Planung sogar mit drei Pavillons vertreten sein. Quasi unter dem Motto Forschung verpflichtet, wird sich ein Swiss Pavillion im Bereich Research in Halle 9 präsentieren. Ein weiterer Pavillion wird Kunden und Besucher im Bereich Security begrüssen. Auch der von Expogate organisierte Swiss Pavillion wird Schweizer hersteller repräsentieren.

Wer sich als Besucher ein Bild von der ICT-Leitmesse machen will, kann sich der Delegationsreise am 14. März 2014 anschliessen. Für die Reise wurde ein Flugzeug mit 176 Plätzen gechartert.

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