ISE 2018

Samsung bringt LED-Signage ins Wohnzimmer

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von Coen Kaat

Wie jedes Jahr hat Samsung auch 2018 wieder eine Halle für sich an der AV-Messe ISE in Amsterdam. Daniel Périsset von Samsung Schweiz zeigt, was der Hersteller im Bereich LED-Signage zu bieten hat. Eines der Highlights: The Wall, ein LED-Video-Wall-Fernseher.

Bei LED-Signage entscheidend: der Abstand zwischen den einzelnen LEDs, der als Pixel Pitch bezeichnet wird. (Source: Netzmedien)
Bei LED-Signage entscheidend: der Abstand zwischen den einzelnen LEDs, der als Pixel Pitch bezeichnet wird. (Source: Netzmedien)

"LED-Signage ist defitinitiv das Thema an der ISE 2018", sagt Daniel Périsset am Stand von Samsung. Wie bereits in den Vorjahren hat der koreanische Hersteller auch dieses Jahr an der AV-Messe in Amsterdam wieder eine Halle für sich.

"Schon im Vorfeld der Messe wollten unsere Händler und Partner wissen, was Samsung in dem Bereich derzeit macht." Périsset, Head of Enterprise Business Team bei Samsung Schweiz, steht vor einer Wand, die eindrücklich zeigt, was Samsung in dem Feld zu bieten hat.

Daniel Périsset, Head of Enterprise Business Team bei Samsung Schweiz, vor dem Samsung-Stand an der ISE 2018. (Source: Netzmedien)

In einer Reihe montierte der Hersteller diverse LED-Module mit unterschiedlichem Pixel-Pitch, also unterschiedlichem Abstand zwischen den einzelnen LEDs. Dieser Abstand definiert auch den Preis einer LED-Lösung. Die Wand zeigt das ganze Sortiment: von 6 über 4 und 2,5 bis hin zu 1,5 Millimetern.

Neu, ganz am Ende der Reihe, hat der Hersteller auch ein Modul mit einem Pixel-Pitch von 1,2 Millimetern. An ein gewöhnliches LCD-Display kommt das Gerät zwar nicht heran. Doch viel fehlt nicht mehr. Bei dem Abstand eignet sich die LED-Lösung gewiss auch für Indoor-Anwendungen. Denn je grösser der Abstand zwischen den einzelnen LEDs ist, desto grösser muss auch der Abstand vom Betrachter zur LED-Video-Wall sein.

Von der CES and die ISE

Dass derartige LED-Anzeigeflächen auch ins Wohnzimmer kommen könnten, zeigte Samsung bereits an der CES 2018 in Las Vegas mit The Wall. Ein modularer Fernseher mit 4k-Auflösung, der auf die gleiche Weise funktioniert wie LED-Digital-Signage-Lösungen.

Das heisst, die frontal montierten LEDs selbst erzeugen das Bild. So kommt die Technologie ohne Farbfilter und Hintergrundbeleuchtung aus. The Wall hat einen Pixel-Pitch von lediglich 0,8 Millimetern. Samsung spricht in diesem Zusammenhang auch von Micro-LED.

Samsungs The Wall an der ISE 2018 in Amsterdam. (Source: Netzmedien)

Auch an der Business-Messe in Amsterdam bildete das modulare Display das Herzstück von Samsungs Stand. Nicht ohne Grund. "Das wird die Zukunft sein im Digital-Signage-Umfeld", sagt Périsset. Er gehe davon aus, dass die Technologie wohl zuerst im B2B-Umfeld Einzug halten werde, noch bevor sie im Consumer-Bereich ankomme.

Wie der Hersteller mitteilt, unterscheidet sich das Produkt aber in einem Punkt deutlich vom Consumer-Gerät, das an der CES gezeigt wurde: die Software. Die Ausführung für den professionellen Bereich läuft mit Tizen und unterstütz so das Content Management System Magicinfo.

Magnete und vier Schrauben zur einfacheren Bedienung

Entscheidend sei aber nicht nur, was man auf der Frontseite einer LED-Wall sehe, sondern auch die Rückseite. "Gerade im B2B-Umfeld ist die Mechanik der Aufhängung entscheidend", sagt Périsset.

Samsung biete hierfür ein magnetisches System an, das sich leicht montieren lasse. In jeder Ecke steckt eine Schraube, so dass der Monteur die einzelnen Module noch feinjustieren kann. Keine Wand ist wirklich flach, sagt Périsset. Die LED-Wall muss das jedoch sein und mit dieser Technologie sei das einfach zu bewerkstelligen.

Die einzelnen Module lassen sich mit einem Magneten aus der Aufhängung entfernen. Ein Service-Mitarbeiter muss also nicht hinter die Wand klettern, sondern kann von der Vorderseite her die LED-Wall instand halten. Dies ermögliche eine viel schmalere Installation.

Wer wissen will, wer was, wann kauft

Ein weiterer Schwerpunkt für Samsung an der ISE ist Magic Info. Das Content-Management-System von Samsung ist insbesondere im Retail-Bereich interessant. Damit lassen sich etwa sogenannte Event Trigger in Verkaufsflächen einbauen: Nimmt ein Kunde ein Produkt in die Hände, reagiert das Display darauf und informiert ihn darüber, was das Produkt kann oder was es kostet.

Mit Magic Info können Displays wissen, welche Produkte der Kunde gerade aufhebt. (Source: Netzmedien)

"Den richtigen Content zur richtigen Zeit der richtigen Person zu zeigen ist Match entscheidend", sagt Périsset. Die Trigger können sehr unterschiedlich funktionieren. So funktioniert das System etwa mit Magneten, NFC-Chips oder auch mit einer Kamera.

Magic Info bietet zudem diverse Analysefunktionen. So kann der Nutzer etwa sehen, ob das Produkt, das am meisten Interesse weckt, auch am besten verkauft wird. Eine Heatmap zeigt, wo die Ladenbesucher am häufigsten stehen bleiben. Und dank Gesichtserkennung könnten die Displays auch Geschlechter-spezifische Werbung einspielen.

Digitaler Flipchart für Papierverliebte

Neben dem Retail-Sektor ist gemäss Périsset auch der Hospitality-Bereich nach wie vor spannend. Zwar hätten Displays auch in der Lobby ihren Platz, etwa um Gäste zu informieren. Aber das weitaus grössere Potenzial sieht Périsset im Ausbau der Konferenzinfrastruktur von Hotels.

Zu den Lösungen in dem Bereich zählt etwa Samsung Flip. Ein digitales Flipchart, wie der Name bereits vermuten lässt. "Man ist sich immer noch gewöhnt, auf Papier zu arbeiten", sagt Périsset. "Mit Flip hat Samsung nun ein Produkt entwickelt, das sich an diesem Verhalten orientiert und dem Nutzer denselben Look und Feel bietet wie Papier."

Nicht nur etwas für Konferenzräume: das digitale Flipchart von Samsung. (Source: Netzmedien)

Anschliessend könnten die Nutzer aber ihre Flipchart-Notizen digital speichern und per E-Mail versenden. Samsung Schweiz hat das Produkt seinen Partnern bereits zum Testen gegeben und gemäss Périsset sehr positives Feedback erhalten. Ein Preis stehe zwar noch nicht fest, aber das Gerät werde "gewiss nicht nur den Premium-Bereich adressieren", sagt er.

Am Stand von Samsung zeigt der Hersteller, dass das eigentlich für Konferenzräume gedachte Produkt auch eine andere Branche digitalisieren könnte: die Karikaturisten, die sonst mit Staffelei und Stift an den Touristenplätzen zu finden sind.

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