Marktbericht

Warum Reseller im UCC-Markt flexibel sein müssen

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In den nächsten Jahren soll der globale Markt für Unified Communications & Collaboration stark wachsen. Die Schweiz stellt dabei keine Ausnahme dar. Warum sich Reseller ständig weiterentwickeln müssen, um am Ball zu bleiben, und was sich in den vergangenen Jahren im Schweizer Markt getan hat, sagt Ronny Müller, Sales Engineer bei Mitel.

(Source: Lightcome / iStock)
(Source: Lightcome / iStock)

Bis 2025 soll sich der Markt für Unified Communications & Collaboration (UCC) beinahe verdoppeln. Betrug er im vergangenen Jahr 31,8 Milliarden US-Dollar, rechnen die Marktforscher von Brandessence Market Research bis 2025 mit einem Wert von 55,2 Milliarden. Die jährliche Wachstumsrate soll dabei 8,2 Prozent betragen. Als wichtigen Wachstumstreiber sehen die Marktforscher die zunehmende Verbreitung von Smartphones sowie Investi­tionen der Telkos in den Ausbau und die Verbesserung von Kommunikationsnetzwerken. 2019 waren laut IDC die Unternehmen Avaya, Cisco, Microsoft und Mitel Marktführer.

Ronny Müller, Sales Engineer Large Enterprise & Cloud bei Mitel, ist überzeugt, dass auch der Schweizer Markt in den nächsten Jahren stark wachsen wird. "Schweizer Unternehmen sind stark interessiert an der Optimierung der internen und externen Zusammenarbeit", sagt er. "Gerade Hybrid-Cloud-Ansätze in Form von Microservices werden massiv zulegen, um den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht zu werden." Auch Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), Workflow- und IoT-Ansätze werden den UCC-Markt laut Müller weiter vorantreiben. Er habe in den vergangenen Jahren starke Veränderungen auf dem hiesigen Markt festgestellt. Vor fünf Jahren hätten nur wenige Unternehmen den Schritt weg vom klassischen Telefon hin zu Desktop- und Mobile-Applikationen als primäres Kommunikationsgerät gewagt, sagt Müller.

Die Schweiz ist bei der Kommunikation sehr innovativ

"Heute sind die Kunden, getrieben von der digitalen Transformation, mehrheitlich auf der Suche nach modernen Lösungsansätzen, welche die Zusammenarbeit im Team, aber auch mit Kunden vereinfachen", erklärt Müller. Ausserdem sei die Einbindung von Homeoffice-Arbeitsplätzen in vollem Gange. Das bedeutet, dass Kunden den gleichen Funktionsumfang für alle Mitarbeitenden erwarten, egal von wo aus diese ­arbeiten. Um bei diesen Veränderungen am Ball zu bleiben, müssen sich Reseller laut Müller ständig weiterentwickeln und neu ausrichten. "Die Investition in die stetige Weiterbildung der Mitarbeitenden ist essenziell. Cloud-Dienste sind auf dem Vormarsch und bedingen zusätzliches Know-how, um den Kunden kompetent zu beraten." Könne ein Reseller diesen Wandel nicht mitgehen, werde es schwierig.

Laut Marktforscher Brandessence führt Nordamerika den globalen UCC-Markt an, was in erster Linie an der dortigen guten Telekommunikations- und Cloud-Infrastruktur liege. Das stärkste Wachstum wird im asiatisch-pazifischen Markt erwartet. Auch die Schweiz sei im Bereich Kommunikation, verglichen mit anderen Märkten, sehr innovativ, sagt Müller. "Unternehmen sind bereit, Risiken auf sich zu nehmen und in Lösungen zu investieren, die nicht bereits seit Jahren auf dem Markt verfügbar sind." Verglichen mit Nordeuropa seien hiesige Unternehmen allerdings noch etwas zögerlich bei Cloud-Lösungen.

"Im UCC-Bereich haben sich Private-Cloud-Lösungen zwar durchgesetzt, bei Public-Cloud-Lösungen sieht das jedoch etwas anders aus. Hier sehen wir ein grosses Wachstumspotenzial", sagt Müller. Auf die Frage, welche Marktentwicklung ihn am meisten überraschte, antwortet der Sales Engineer: "Obwohl sich der Markt ganz klar Richtung Applikationen entwickelt, ist die Nachfrage nach IP-basierten Telefonen sowie DECT-Endgeräten nach wie vor beständig." Das bewege viele Hersteller dazu, in Innovationen bei herkömmlichen Technologien zu investieren.

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