Hands-on: Hama Urban Scooter

Mit Vollgas durchs Lager düsen

Uhr

Hama hat ein neues Elektro-Trottinett im Sortiment. Es fährt schneller als 20 Kilometer pro Stunde. Die Redaktion hat das Modell Urban Scooter getestet.

Hama hat sein E-Mobility-Sortiment stark ausgebaut. Nach den ersten zwei Balance-Scooter-Modellen im vergangenen Jahr kommen nun gleich drei neue Balance-Scooter, ein Transformer-Aufsatz, der einen Scooter in ein Kart verwandelt, und ein elektronischer Tretroller auf den Markt. Die Redaktion schaute sich das elektronische "Kickboard" mit der Bezeichnung Urban Scooter im Hands-on-Test an.

Nichts für die Strasse

Der Tretroller wird zusammengeklappt im Karton geliefert, zusammenschrauben müssen Anwender nichts. Einfach auspacken, Akku aufladen und losdüsen. Die 18-seitige Bedienungsanleitung ist nicht notwendig, die Bedienung des elektronischen Trottinetts ist selbsterklärend.

Ein Problem aber gleich vorneweg: Was wie ein spassiges Verkehrsmittel aussieht, ist keines. Die elektronischen Skateboards sind, wie auch Balance-Scooter, nicht für den Strassenverkehr zugelassen. Nur wenige Modelle erfüllen die Typengenehmigung und Kategorisierung gemäss Verordnung über die technischen Anforderungen für Strassenfahrzeuge (VTS). Hama hat nicht vor, den Scooter strassentauglich zu machen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagt.

Wer die Scooter dennoch auf der Strasse nutzt, dem droht laut Astra eine Busse. Bei einem Unfall besteht zudem die Gefahr, dass keine Versicherung den entstandenen Schaden deckt, oder die Kosten zurückfordert. Gemäss Hama ist das Gerät deshalb etwa für Lageristen gedacht oder für Mitarbeiter, die in Unternehmen weite Entfernungen zurücklegen müssen.

Und nichts für Kinder

Das massiv und wertig verarbeitete, wuchtige Gerät, das in Deutschland hergestellt wurde, ist mit seinen 250 Watt kein Kinderroller. Entsprechend viel Platz finden in der Bedienungsanleitung auch Sicherheitshinweise und Konformitätserklärungen. Dennoch macht es ungemein Spass, mit dem Gerät durch die Gegend zu flitzen. Drei Modi erlauben die Geschwindigkeitskontrolle. Im Slow-Modus war im Test eine maximale Geschwindigkeit von 8 Kilometern in der Stunde möglich, im Fast-Modus zeigte das Tachometer eine Geschwindigkeit von 21 Km/h an. Die vom Hersteller angegebene Maximalgeschwindigkeit von 25 Km/h wurde nicht erreicht.

Im Fast-Modus braucht der Fahrer die volle Konzentration fürs Fahren. Im Test brauchte es nur einen kurzen Moment der Unachtsamkeit, schon begann das Trottinett bei vollem Tempo zu eiern. Das Gerät bietet so auch eine spassige Möglichkeit, die Körperbalance zu trainieren. Angsthasen sei gesagt, dass die Bremse tadellos funktioniert, aber nur am Hinterrad bremst. Weiteren Schutz verspricht Hama mit LED-Front- und -Bremslicht.

Sollte trotzdem jemand im Weg stehen, kann der Fahrer seine Mitmenschen mit einer ungemein lauten Hupe warnen. Auf dem Tachometer sind zudem Angaben wie zurückgelegte Strecke, aktuelle Uhrzeit und Akkustatus ersichtlich. Sollte sich der Akku nach einer Strecke von rund 20 Kilometern zu Ende neigen, verhindert ein Sicherheitsmodus den abrupten Stopp. Laut Hersteller ist der Akku in drei Stunden wieder komplett aufgeladen.

 

Fazit

Hama hat mit dem Urban Scooter einen robusten, technisch sauber verarbeiteten elektronischen Tretroller für Erwachsene entwickelt. Herumkurven mit dem Gerät macht definitiv Spass, einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass der Scooter nicht für die Strasse zugelassen ist. Auch der saftige Preis könnte Käufer abschrecken. Hama empfiehlt für den im Markt erhältlichen Tretroller Urban Scooter einen UVP von rund 900 Franken.

Webcode
DPF8_57210