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Warum sich das Server-Geschäft aus Sicht IBMs noch lohnt

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Auch wenn die ganze Branche von Cloud-Services und dem Abschied vom Hardwaregeschäft spricht – es braucht sie noch, die Server. Werner Stocker von IBM Schweiz erklärt warum.

Werner Stocker, Leiter IBM Systems Schweiz. (Quelle: IBM)
Werner Stocker, Leiter IBM Systems Schweiz. (Quelle: IBM)

Wie wichtig ist der Verkauf von dedizierten Servern noch?

Werner Stocker: Die Digitalisierung schreitet rasant voran. Internet of Things und Mobilität sind dabei die Treiber. Mobile Applikationen verändern die Geschäftswelt und stellen neue Anforderungen an die IT-Infrastruktur. So gewinnt die Integration von Daten und Anwendungen in hybriden Clouds zunehmend an Bedeutung. SAP Hana ist ein Beispiel dafür, wie Transaktions- und Warehouse-Daten in einem System in Zukunft verarbeitet werden. Mit der Power-Technologie verfügt IBM über ein hochperformantes und skalierbares System, das eine echte Alternative zu x86-Systemen darstellt und speziell für In-Memory- und Big-Data-Verarbeitung optimiert wurde.

Wer braucht eigene Server?

Unsere Kunden kaufen immer seltener einfach nur Produkte, sondern erwarten eine umfassende Beratung in Infrastrukturfragen. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre bestehende IT hinsichtlich Kosten und Flexibilität weiter zu optimieren und neue Anwendungen rund um Mobilität und IoT zu integrieren. Die Hersteller sind gefordert, mit hybriden Konzepten diese neuen Anforderungen abzudecken. IBM ist mit seinem umfassenden Infrastruktur-, Software- und Serviceangebot ideal positioniert. Hervorheben möchte ich etwa das Cloud-Angebot mit Softlayer und der Entwicklungsplattform Bluemix.

Für welche Reseller oder Integratoren lohnt sich das ­Geschäft?

IBM setzt seit Jahren auf "Software-Defined Infrastructure". Die konsequente Trennung von Hardware- und Software-Layer ermöglicht es, neue Technologien schnell und flexibel in die Infrastruktur unserer Kunden zu integrieren. Die Öffnung der Power-Technologie hat eine grosse Dynamik ausgelöst. Mittlerweile tragen rund 200 Mitglieder in der Openpower-Foundation zur Weiterentwicklung der Plattform bei. Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, welch beeindruckendes Innovationspotenzial das freisetzt. Ich freue mich besonders, dass mit der Groupe T2i das 200. Mitglied von Open­power einer unserer Businesspartner aus der Schweiz ist.

Was müssen Reseller wissen, um in dem Geschäft erfolgreich zu sein?

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz waren schon immer ein Fokus unserer Serverentwicklung, und die Serverauslastung eine der wichtigsten Kennzahlen. IBM bringt über 50 Jahre Erfahrung in der Servervirtualisierung für die Optimierung ihrer Systeme ein. Datensicherheit steht bei unseren High-End-Systemen im Vordergrund: So laufen heute auch rund 80 Prozent der kritischen Bankenapplikationen weltweit auf dem Mainframe.

Ist die Cloud Freund oder Feind des Server-Geschäfts?

Der Server-Markt wird weiterhin hart umkämpft sein. Wir sehen die Hybrid Cloud als Antwort auf veränderte Anforderungen im Markt. Im Klartext heisst das: Reine "Box-Mover" werden es schwer haben in Zukunft. Gefragt sind Infrastruktur-Lösungsanbieter mit Beratungskompetenz.

Welche Rolle spielen konvergente Infrastrukturen?

Business Partner sollten sich als Integrator und Berater in Infrastrukturfragen positionieren – und zwar je nach Anforderung mit den Wahlmöglichkeiten on premises, off premises oder als Hybrid Cloud. Zudem empfiehlt sich eine durchdachte Erweiterung des Portfolios in Richtung CAMS - Cloud, Analytics, Mobile, Security und Social - für ausgewählte Industrien. Dabei ist es wichtig, sich genau zu überlegen, wo man sich im Markt differenzieren kann und in welche Schlüsselkompetenzen es sich zu investieren lohnt.
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