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Patrick Moser spricht über Managed Services

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Das Geschäft mit Managed Services floriert. Zumindest wenn man den Anbietern und Marktforschern Glauben schenken will. Patrick Moser von Microsoft erklärt, wie das Geschäft funktioniert und was für Reseller drinliegt.

Patrick Moser, Partner Lead Switzerland bei Microsoft (Quelle: Microsoft)
Patrick Moser, Partner Lead Switzerland bei Microsoft (Quelle: Microsoft)

Was verstehen Sie unter Managed Services in Bezug auf Ihr ­Portfolio?

Patrick Moser: Der Wert eines Managed Services steckt im Namen – im Service. Die Gleichung ist einfach: Wer erstklassige Services ­anbieten will, ist auf erstklassige Produkte und Plattformen angewiesen. Microsoft stellt Partnern mit seinem cloudbasierten Portfolio ein einzigartiges Fundament an IaaS, PaaS, SaaS und weiteren Plattformen für die Entwicklung und Lancierung von Managed Services zur Verfügung. Während wir die meisten Cloud-Open-Source-Zertifizierungen besitzen, sind wir der einzige Cloud-Anbieter, der eine globale und ­hybride Hyper-Scale-Plattform mit Enterprise Service Level Agreements zur Verfügung stellt. Unsere Partner bauen auf dieser umfassenden Basis herausragende Kundenlösungen mit lokalen und ­globalen Cloud-Instanzen.

Wie wichtig sind Managed Services für Sie respektive Ihre Partner?

Managed Services sind für den künftigen Erfolg von Microsoft und unseren Partnern zentral. Dies, weil unsere Partner über detailliertes Branchenwissen verfügen, um unsere gemeinsamen Kunden optimal in ihrer Transformation zu begleiten. Managed-Service-Provider werden Teil der Geschäftsprozesse und sind demzufolge Geschäftspartner des Vertrauens, denen eine grosse Verantwortung in der Wertschöpfungskette ihrer Kunden zukommt. Dies eröffnet für Partner Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder beim Kunden zu adressieren, was bei einem projektbasierten Geschäftsansatz nicht möglich war. Ferner sind gerade Tempo und Agilität im Zeitalter der Cloud matchentscheidend. Neue Dienstleistungen kommen immer schneller und skalierbarer auf den Markt, ohne dass hierfür eine eigene Infrastruktur notwendig ist. Hier spielt morgen
die Musik.

Was muss ein Reseller können, um Managed Services anzubieten?

Wer als Serviceprovider in einer globalen "Always on"-Gesellschaft erfolgreich sein will, muss insbesondere über zwei Fähigkeiten verfügen: Erstens muss er in der Lage sein, einen 24x7-Betrieb inklusive Monitoring und Help Desk zu betreiben, beziehungsweise darauf zurückgreifen zu können. Und zweitens muss er sich kontinuierlich neu erfinden und proaktiv den vereinbarten Service-Level übertreffen und weiterentwickeln. Dazu verfügt er über ein Servicemanagement inklusive Alarming, Performance-Management, Automation-Tools, Billing sowie Back-up und Disaster Recovery für einen unterbrechungsfreien Betrieb. Ich empfehle jedem Managed-Service-Partner eine umfassende Sales-, Marketing-, Technical-, Tool-, Support-, Service- und Contractual-Readiness durchzuführen. Vor Implementierung eines Managed Service gilt es folgende Checkliste einzuhalten: 1. Business Model / Differenzierung, 2. Betriebsabläufe und Customer Support inklusive Billing, 3. Moderne Go-to-Market-Strategie, 4. Customer Lifetime Value, mit der Fähigkeit zu skalieren.

Für welche Art von Kunden sind Managed Services interessant?

Grundsätzlich sind Managed Services für alle Kunden interessant, auch im öffentlichen Sektor. Denn beliebig skalierbaren und flexiblen Services kann sich kaum mehr eine Organisation entziehen. Allein schon aus Kostengründen wird das Gros der Unternehmen und Institutionen früher oder später Managed Services beziehen. Der Erhalt des technologisch erforderlichen Know-hows in einem sich rasant entwickelnden Markt ist für die meisten Unternehmen zu aufwändig. Weitere Argumente gegenüber Marke Eigenbau sind Flexibilität, Agilität, garantierte Service-Levels versus «best effort», inhärente Weiterentwicklung und Innovation und «pay for what you consume» versus hohen Vor- und Ersatzinvestitionen.

Wie wirkt sich die digitale Transformation auf das Geschäft mit Managed Services aus?

Digitale Transformation bedeutet, traditionell gelebte Geschäftsprozesse aufzubrechen, die gewohnte Umgebung und demzufolge die Komfortzone zu verlassen. Die Chancen der digitalen Transformation werden jene Unternehmen zu nutzen wissen, die sich zu 100 Prozent auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Das Auslagern von Prozessen an einen Managed-Services-Provider ist eine Voraussetzung dafür. So können Ressourcen freigesetzt und für strategische Aufgaben im Business eingesetzt werden.

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