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Was Hotelplan von seinen IT-Partnern erwartet

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Die Hotelplan-Gruppe bietet von Badeferien über Rundreisen bis hin zu Geschäftsreisen alles an. Dabei wird sie von einem Netzwerk aus IT-Partnern unterstützt. Was die Gruppe von Partnern erwartet, was sie nie auslagern würde und wie sie mit dem Thema Security umgeht, sagt CIO Roman Wetli.

Roman Wetli, CIO der Hotelplan Group. (Source: zVg)
Roman Wetli, CIO der Hotelplan Group. (Source: zVg)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Roman Wetli: Die Reisebranche ist sehr technologiegetrieben und ohne IT funktioniert eigentlich nichts. Die Hotelplan-Gruppe ist mit verschiedenen Marken als Reiseveranstalter, als Ferienwohnungsvermittler und auch im Geschäftsreisebereich tätig. Mit der Diversität unseres Konzerns gehen unterschiedliche Anforderungen an die IT einher, denen wir uns als Stabsstelle für die gesamte Gruppe stellen müssen. Dazu benötigen wir auch externe IT-Dienstleister, da wir nicht alle Bedürfnisse intern abdecken können.

Welches sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Zum einen sollen sich unsere Partner in unsere Anforderungen hineinversetzen können. Zum anderen muss Qualität und Stabilität gewährleistet werden sowie ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden können.

Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?

Wir fordern von unseren Partnern, dass sie uns nicht das Blaue vom Himmel verkaufen. Uns soll aufgezeigt werden, was möglich ist und wo die Grenzen sind. Horrende Preisforderungen, die nach mehreren Verhandlungsrunden plötzlich 50 Prozent tiefer sind als ursprünglich offeriert, sehen wir zudem als fragwürdig an.

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Aufgrund unserer Konzernstruktur - wir sind in vollständigem Besitz der Migros-Gruppe - ist dies teilweise vorgegeben. Wenn immer möglich versuchen wir, Software über die Group IT der Migros einzukaufen. Dies bringt Skaleneffekte mit sich, die wir ohne unsere Struktur nicht hätten. Im Bereich Hardware arbeiten wir meist losgelöst und beziehen Hardware teilweise über Händler, teilweise aber auch direkt von den Herstellern.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert? Welche Bereiche würden Sie hingegen nie auslagern?

Die Entwicklung unserer Websites wird mit einem ­Nearshoring-Partner durchgeführt, selbstverständlich in enger Zusammenarbeit mit unseren eigenen Spezialisten. Unsere zentralen Reservierungssysteme hingegen werden intern entwickelt und ausgebaut. Diesen Bereich werden wir nicht auslagern. Denn inhouse haben wir diesbezüglich das grösste Know-how und können die Stabilität sicherstellen.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Die grössten Herausforderungen liegen im Security-Bereich. Die Möglichkeiten, Sicherheit zu gewährleisten, werden generell immer besser, jedoch wird auch die ‹Angreifer-Seite› immer stärker und professioneller. Die Zusammenarbeit zwischen unseren operativen Abteilungen und der IT ist ebenfalls herausfordernd. Als Stabsstelle für den gesamten Konzern wollen wir agil und schnell sein, ohne dabei einen Stabilitäts- oder Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Indem sie neue Technologien passend zu unseren Anforderungen einbringen. Dazu müssen unsere Partner unsere Anforderungen genau verstehen und wir als auch die IT-Dienstleister müssen bereit sein, neue Wege zu gehen und Bestehendes zu hinterfragen.

Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?

Wir arbeiten aktuell an einem Cloud-Assessment all unserer Applikationen und evaluieren, welches die zukünftigen Betriebsmodelle der einzelnen Applikationen sein könnten. Die Cybersecurity ist und bleibt ein zentraler Bestandteil. Dieser gilt es bereits bei der Entwicklung und Implementierung neuer Lösungen Rechnung zu tragen. Künstliche Intelligenz nutzen wir derzeit insbesondere in Bezug auf Recommender-Prozesse. Wir haben bereits erste Versuche für Spracherkennung durchgeführt, sehen aktuell jedoch noch keinen Use Case für unser Unternehmen.

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