Martin Riedener, Abacus Research im Podium

Was das Business-Software-Geschäft vom Fachhandel fordert

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von Coen Kaat

Das Metaverse hat die IT-Landschaft mit vielen Versprechen betreten. Welche konkreten Vorteile dieser Hype für das Geschäft mit Business-Software bringen soll, sagt Martin Riedener, Head of Marketing bei Abacus Research.

Wie wird sich das Metaverse auf den Schweizer Markt für Business-Software auswirken?

Martin Riedener: Das Metaverse steht noch am Anfang seiner Entwicklung. Erste Anwendungen werden wohl eher in der Modebranche oder im Bau und in der Architektur ihren Platz einnehmen. Auf jeden Fall ist Metaverse eine spannende Geschichte, die es zu beobachten gilt, so eben auch den Einfluss auf Business-Software.

Welche Vor- beziehungsweise Nachteile bringt das Metaverse für Business-Software-Lösungen wie ein ERP, CRM, PIM etc.?

Eine schwierig zu beantwortende Frage - heute noch. Entscheidend wird sein, wie sich die Technologie rund um Metaverse entwickeln wird. Es geht dabei um den Zugang zu Metaverse wie etwa 5G oder AR-Brillen, aber auch die Verfügbarkeit von Cloud, Blockchain usw. Nicht zu vergessen auch all die Fragen rund um die Sicherheit und auch ethischen Aspekte, die mit Metaverse verbunden sind.

Welche weiteren Trends beeinflussen den Markt zurzeit?

Der Trend Richtung cloudbasierte ERP-Lösungen wird sich fortsetzen. Damit verbunden ist auch der mobile Einsatz von ERP-Software, wo es darum geht, Prozesse zu optimieren und den Zugriff auf Echtzeitdaten sicherzustellen - auch im Homeoffice.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Geschäft mit Business-Software?

Eine Herausforderung ist mit Sicherheit die laufend steigenden Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist im Umfeld von Business-Software vor allem bei der Belegerkennung sowie der Automatisierung von Routineprozessen oder etwa beim Spesenmanagement sehr nützlich. Spannend sind auch die Entwicklungen bei Schnittstellen, wo es darum geht, auch externe Daten in das ERP einzubinden. Letztlich geht es darum, sämtliche Prozesse in den Bereichen Finanzen, HR, Administration, Auftrag und Produktion digital und integriert anzubieten.

Wie muss sich der Fachhandel aufstellen, um in dem Geschäft langfristig erfolgreich zu sein?

Durch die ständigen technologischen Veränderungen muss sich der Fachhandel auch fit machen bezüglich Prozessveränderungen und deren Umsetzung bei den Kunden. Durch die Verschiebung in die Cloud entwickelt sich der Fachhandel immer mehr hin zum reinen Dienstleistungsgeschäft. Eine grosse Herausforderung wird sein, über die dafür notwendigen personellen Ressourcen zu verfügen. Im Moment haben wir insbesondere in der IT-Branche bekanntlich ein grosses Problem damit, gut ausgebildete Leute in den Bereichen Entwicklung und Beratung überhaupt rekrutieren zu können.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Thomas Brändle, Infoniqa: "Ein digitaler immersiver Ansatz bietet ganz neue Möglichkeiten im Bereich des UI einer Business-Software."

  • Kim Koszuszeck, Meta: "Das Metaversum sollte als Chance gesehen werden."

  • Markus Naef, Bexio: "Bezahlbare Entwicklerressourcen stellen für KMUs bereits heute eine Herausforderung dar."

  • Roger Walter, Consultinform: "Der Markt ist damit beschäftigt, bestehende "Dinosaurier" Richtung moderne "SaaS"-Lösungen zu transferieren."

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DPF8_266253