Thomas Brändle von Infoniqa im Podium

Was das Metaverse für den Business-Software-Markt bedeutet

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von Coen Kaat

Das Metaverse hat die IT-Landschaft mit vielen Versprechen betreten. Welche konkreten Vorteile dieser Hype für das Geschäft mit Business-Software bringen soll, sagt Thomas Brändle, Geschäftsführer von Infoniqa Schweiz.

Thomas Brändle, Geschäftsführer von Infoniqa Schweiz. (Source: Netzmedien)
Thomas Brändle, Geschäftsführer von Infoniqa Schweiz. (Source: Netzmedien)

Wie wird sich das Metaverse auf den Schweizer Markt für ­Business-Software auswirken?

Thomas Brändle: Kunden müssen wir dort erreichen, wo sie sich aufhalten. Dies trifft auch auf das Metaverse zu. Je mehr sich das Metaverse durchsetzt, desto eher werden die Anwender auch bereit sein, ihre Business-Software im Metaverse anzuwenden. Potenzial sehe ich insbesondere im Bereich der Schnittstellen: Überall dort, wo Menschen ausserhalb und innerhalb der Firma kommunizieren und dies prozessual durch Software begleitet wird. Bei den Schnittstellen zu Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Aktionären wird dies besonders der Fall sein. Funktionen wie Verkauf, Einkauf und Support werden im Metaverse von neuen Kommunikationsformen und Prozessen profitieren können.

Welche Vor- beziehungsweise Nachteile bringt das Metaverse für Business-Software-Lösungen wie ein ERP, CRM, PIM etc.?

Ein digitaler immersiver Ansatz bietet ganz neue Möglichkeiten im Bereich des UI einer Business-Software. Zum Beispiel können Daten anstatt in Masken und Tabellen im Metaverse in einem virtuellen Lager direkt auf die Bestände projiziert werden. Dadurch können Zusammenhänge visualisiert und so dem Anwender besser veranschaulicht werden. Speziell dürften virtuelle Marktplätze vom Metaverse profitieren, weil der virtuelle Austausch zwischen Menschen auf eine interessante Weise mit automatisierbaren Businessprozessen kombiniert werden kann.

Welche weiteren Trends beeinflussen den Markt zurzeit?

Die Digitalisierung in der Buchhaltung schreitet voran, zwar langsam, aber stetig. Die Digitalisierung ermöglicht eine Automatisierung von Abläufen. Der Trend, im Homeoffice zu arbeiten, fördert weiterhin die Migration in die Cloud. API werden immer stärker genutzt: Kunden haben ein grosses Bedürfnis, ihre ERP-Lösungen mit anderen Systemen zu verbinden und Daten ohne Medienbrüche nahtlos weiterzuverarbeiten.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Geschäft mit Business-Software?

Es existiert ein ausgeprägter Fachkräftemangel im Bereich der Buchhaltung. Um unsere Kunden zu entlasten, begegnen wir dieser Situation mit punktuellen BPO-Angeboten, die wir bald lancieren werden.

Wie muss sich der Fachhandel aufstellen, um in dem Geschäft langfristig erfolgreich zu sein?

Viele KMUs haben einen grossen Nachholbedarf bei der Digitalisierung: Dies bietet unseren Partnern eine grosse Chance. Unsere Partner müssen sich vom IT-Spezialisten zu Prozessberatern entwickeln und sich neue Skills aneignen.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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