Roger Walter von Consultinform im Podium

Was den Markt für Business-Software antreibt

Uhr
von Coen Kaat

Das Metaverse hat die IT-Landschaft mit vielen Versprechen betreten. Welche konkreten Vorteile dieser Hype für das Geschäft mit Business-Software bringen soll, sagt Roger Walter, CEO von Consultinform.

Roger Walter, CEO von Consultinform. (Source: Netzmedien)
Roger Walter, CEO von Consultinform. (Source: Netzmedien)

Wie wird sich das Metaverse auf den Schweizer Markt für ­Business-Software auswirken?

Roger Walter: Die Entwicklung des Metaverse verfolge ich gespannt und aktiv. Aktuell hält dies stark in der B2C-Welt Einzug. Welche Auswirkungen das Metaverse auf die B2B-Welt haben wird, wird sich noch zeigen. Ebenfalls lässt sich nur schwer sagen, welche Auswirkungen dies auf Business-Software haben wird. Die entsprechenden Anwendungsfälle sind heute noch nicht vollumfänglich greifbar und stehen mehrheitlich in den Anfängen (Pioniergeist). Auch Henry Ford hat damals überhaupt nicht daran gedacht, dass Automobile einmal von Computern gesteuert werden.

Welche Vor- beziehungsweise Nachteile bringt das Metaverse für Business-Software-Lösungen wie ein ERP, CRM, PIM etc.?

Es ist definitiv noch zu früh, um über Vor- und Nachteile zu sprechen. Wie erwähnt, müssen konkrete Anwendungsfälle zuerst greifbarer werden, respektive sich aus den Meta-Aspekten herausentwickeln und gestalten. Wie das Wort "Metaverse" bereits impliziert, spielt sich dabei eine Welt auf einer Metaebene ab. Ob diese Welt auch Business-Software benötigt, stelle ich ausser Frage. Es ist lediglich eine Frage der Zeit. Eine Business-Software im Metaverse wird aber bestimmt vor ganz andere Herausforderungen gestellt, als solche, die wir heute kennen.

Welche weiteren Trends beeinflussen den Markt zurzeit?

Ich würde nicht behaupten, dass das Metaverse bereits einen Trend auf dem Schweizer Business-Markt darstellt. Vielmehr ist der Markt damit beschäftigt, bestehende "Dinosaurier" Richtung moderne "SaaS"-Lösungen zu transferieren. Dabei spielen dann Themen wie Plattform-Ökonomie, Integrationsfähigkeit, Automatisierung und Security eine ­entscheidende Rolle. Ebenso merken wir, dass das Thema Collaboration immer mehr Einzug auf dem Markt erhält, was wir natürlich sehr begrüssen.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Geschäft mit ­Business-Software?

Probleme und Herausforderungen sind als Chancen anzusehen. Dabei gilt es sicher für den einen oder anderen Business-Software-Anbieter, sich neu zu erfinden. Der Markt ist viel umkämpfter als einst und auch die aufstrebenden Start-ups gewinnen stark an Bedeutung. Damit stellt der Markt auch immer höhere Anforderungen an die Individualität und Flexibilität von Standardsoftware im Businessalltag.

Wie muss sich der Fachhandel aufstellen, um in dem Geschäft langfristig erfolgreich zu sein?

Langfristig erfolgreich ist nur derjenige, der die Bedürfnisse der Kunden versteht und die gleiche Sprache spricht. Selbstverständlich spielen dabei auch die Qualität und das Einhalten des Leistungsversprechens eine entscheidende Rolle. Getrieben durch die Schnelllebigkeit und die vielen Trends ist es für den "Nicht-Spezialisten" immer schwieriger, zu entscheiden, was "richtig" oder "falsch" ist. So gilt es für den Fachhandel, ein verlässlicher Partner auf Augenhöhe mit dem Kunden zu werden. Tipp: Vertrauen führt zu langfristigem Erfolg für beide Seiten.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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