Primo ­Amrein von Microsoft im Datacenter-Podium

Was RZ-Betreiber heute bieten müssen, um morgen noch im Geschäft zu sein

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von Coen Kaat

Um dem hohen Stromverbrauch entgegenzuwirken, investieren RZ-Betreiber in nachhaltige Technologien. Was das konkret bedeutet und wie nachhaltig Schweizer RZs wirklich sind, sagt Primo Amrein, Cloud Lead bei Microsoft Schweiz.

Primo ­Amrein, Cloud Lead bei Microsoft Schweiz. (Source: zVg)
Primo ­Amrein, Cloud Lead bei Microsoft Schweiz. (Source: zVg)

Was muss ein RZ-Betreiber heute bieten, um morgen noch im ­Geschäft zu sein?

Primo Amrein: Ein RZ-Betreiber muss mehr bieten als nur IaaS-Hosting. Innovative Dienste wie Confidential Computing oder KI bieten zusätzlichen Nutzen und werden bereits von ersten regulierten Firmen in der Schweiz eingesetzt.

Algenfarmen, Abwärmenutzung, alternative Energie: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei Schweizer Rechenzentren?

Nachhaltigkeit ist enorm wichtig, um den CO2-Ausstoss sowie den Energiebedarf trotz steigender Datenvolumen und erhöhter Digitalisierung im Mass zu halten. Zudem müssen unsere Kunden vermehrt Rechenschaft ablegen zur Nachhaltigkeit, worin die Microsoft Cloud eine gewichtige Rolle einnehmen kann.

Und wie nachhaltig sind die Rechenzentren hierzulande wirklich?

Viele der grossen RZs in der Schweiz haben in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte gemacht. So wurde bei Microsoft unter anderem die zulässige Temperatur in den RZs optimiert, um weniger Energie zu verbrauchen, oder Projekte für die Abwärmenutzung umgesetzt. Wir werden weiterhin Verbesserungen im Sinne unserer Kunden und der Umwelt vornehmen.

Wie hat sich das Schweizer RZ-Geschäft in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt?

Die Microsoft Cloud aus lokalen Hyperscale-Rechenzentren erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Bereits über 20 000 Kunden nutzen unsere vier Rechenzentren in der Schweiz. Public-Cloud-Lösungen werden insbesondere in regulierten Bereichen in der Schweiz immer breiter genutzt. Kunden entscheiden sich dafür aus Vorteilen wie beispielsweise des besseren Endkundennutzens, der Förderung agiler Organisationen, zukunftsgerichteter und moderner digitaler Werkzeuge für Mitarbeitende, Kostentransparenz, erhöhter Sicherheit, als Treiber von Innovationen oder effizienterer Zusammenarbeit innerhalb der Organisation sowie mit Partnern. Da sich Kunden häufig für Beispiele anderer Organisationen interessieren, findet sich online eine Auswahl, wie etwa das Kantons­spital Graubünden.

Wie viel Raum bleibt hierzulande neben den grossen Hyperscalern noch für lokale Anbieter?

Es war und ist Microsoft ein grosses Anliegen, dass lokale Anbieter nach wie vor Raum haben und zusammen mit den Hyperscale-Angeboten wachsen können. Viele der über 4600 Microsoft-Partner in der Schweiz sehen sehr gute Chancen mit der Microsoft Cloud, obwohl sie teilweise selbst RZs betreiben. Die Partner können so ihren Kunden vielfältigere Optionen anbieten.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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