Merkwürdiges aus dem Web

Holt euch die Strassen zurück – mit diesem Mega-SUV!

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: Rezvani/Netzmedien)
(Source: Rezvani/Netzmedien)

msc. Rentner, Radfahrer, rote Ampeln – die heimischen Strassen sind ein hartes Pflaster für Autofahrerinnen und Autofahrer. Der Weg zum Biomarkt oder zum Golfclub kann mit einem herkömmlichen SUV äusserst bedrohlich sein. Für all jene, die Subtilität für ein Gerücht und Greta Thunberg für eine Terroristin halten, hat der US-amerikanische Autohersteller Rezvani nun das optimale Gefährt vorgestellt: Den Rezvani «Vengeance», zu Deutsch: «Rache». Er ist gepanzert, kugelsicher und schlichtweg gigantisch. Radfahrer im toten Winkel rotzt der Riesen-Rezvani mit pfeffersprayenden Rückspiegeln weg. Und wenn der Benz des Nachbarn beim Ausparken eine Delle abbekommt, hilft eine Rauchwolke bei der Fahrerflucht. Rauch dürfte das Vehikel ohnehin genug produzieren. Der gigantische Geländewagen erinnert zwar optisch an den Cybertruck von Tesla – ist also äusserst hässlich –, könnte einer elektrischen Elon-Fantasie aber nicht ferner sein: Das Modell wird von einem 6,2-Liter-V8-Motor angetrieben. Zur Innenausstattung des Mega-SUV gehören kugelsichere Westen, Helme und Gasmasken. Der Achtsitzer bietet Platz für die ganze gewaltverliebte Grossfamilie. Mit blendenden Stroboskoplichtern, unter Strom stehenden Türgriffe und einem Lautsprechersystem schreckt der Vengeance Passanten ab, während er vor dem Privatkindergarten zweieinhalb Parkplätze beansprucht. Kostenpunkt für die Überkompensation auf vier Rädern: knapp 500 000 US-Dollar. Der Gesichtsausdruck vom Grosi im Fiat, wenn ihr in der Wohnstras­se von diesem Koloss die Vorfahrt genommen wird: unbezahlbar.

Das Monokel für den stilbewussten Hacker

tme. Waren Monokel im 19. und frühen 20. Jahrhundert vornehmen Herren vorbehalten, entwickelt sich das Einauge vielleicht bald zum It-Piece von Hackerinnen und Hackern. Die kleinen Sehgläser feiern gerade ihr Revival als Augmented-Reality-Version. Das kreisrunde Gläschen wurde vom Hersteller Brilliant Labs mit allerlei Features ausgestattet: Mikrofon, 5-Megapixel-­Kamera und Micro-OLED-Bildschirm. Steuern lässt sich das High-Tech-Monokel via Bluetooth und Touchkontrollen – so weit, so 21. Jahrhundert. Das moderne Monokel kann aber nicht nur Videos in 720p aufzeichnen, es kann Aufzeichnungen auch direkt abspielen. Wem diese Funktionen zu langweilig sind, hat die Möglichkeit, eigene Anwendungen zu entwickeln, denn die Plattform ist quelloffen. Die smarten Monokel richten sich denn auch in erster Linie an «erfindungsreiche Hacker». Diesen fallen für den Preis von rund 350 US-Dollar hoffentlich ausgefallenere Einsatzgebiete ein, als sich damit bei einer Opernaufführung einzuschleusen. 

Dumm by Design

jor. Intelligente Systeme haben einen undankbaren Job. Je schlauer sie wirken, desto mehr verbreiten sie Angst und Schrecken. Es funktioniert aber auch umgekehrt: Zwei Werber aus den USA haben einen Chatbot absichtlich dumm gemacht – und die Leute lieben ihn. Er heisst 2dumb2destroy und begrüsst die User mit den Worten: «Hallo. Ich bin die erste künstliche Unintelligenz der Welt. Fragt mich, was immer ihr wollt, ist mir doch egal.» Trainiert wurde die KI mit populärkulturellen Inhalten. Zum Beispiel mit unzähligen Stunden Pauly-Shore- sowie allen sieben Police-Academy-Filmen und Zitaten der Simpsons-Figur Ralph Wiggum, wie es auf der Website hiess. Tatsächlich macht der Chatbot gerade Pause. Am 1. März stand da noch: «Wir haben das Nutzungslimit für diesen Monat erreicht. Im Grunde haben wir kein Geld mehr.» In ein paar Tagen werde der Dienst aber «so dumm wie immer» zurückkehren. Sollte es soweit kommen, stellt sich jedoch die Frage, wie lange der Chatbot seine vermeintliche Dummheit bewahren kann. Denn an den Weisheiten des Ralph Wiggum kann man gut und gerne mal seine intellektuelle Unschuld verlieren. 

Polizeiliche Positionierungs-Posse

rja. Eigentlich wollte die Polizei aus dem US-Bundesstaat Illinois nur den Standort eines dringend gesuchten Autos ermitteln. Der Dieb, der den Wagen fuhr, hatte eine junge Frau angefahren und ihr zweijähriges Kind entführt, wie «Der Standard» berichtet. Das Auto zu orten, wäre nicht schwierig gewesen – denn im fraglichen VW war ein Ortungsgerät verbaut. Doch beim Betreiber des Ortungsdienstes biss die Polizei mit ihrer Anfrage auf Granit. Grund: Das Abo des Ortungsdienstes war abgelaufen. Das Unternehmen kooperierte erst eine halbe Stunde später mit dem Polizeibeamten, nachdem dieser für 150 US-Dollar das Abo erneuert hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei das Auto bereits auf die klassische Weise lokalisiert. 

Der erste KI-Anwalt hat eine Klage am Hals

cla. Das britische Start-up Donotpay will Menschen dabei helfen, Einspruch gegen Strafzettel einzulegen. Inzwischen hat die Firma ihr Angebot erweitert. Vor Kurzem wollte sie einen «KI-Anwalt» in einen Gerichtssaal schicken, wie «winfuture.de» berichtet. Aufgrund von juristischem Widerstand musste man das Vorhaben jedoch abblasen. Die Berichterstattung rief jedoch echte Anwälte auf den Plan. Die Kanzlei Edelson aus Chicago strebt nun eine Sammelklage gegen den KI-Anwalt an – weil dieser keinen Jura-Abschluss habe und in keiner Gerichtsbarkeit zugelassen sei. Donotpay-Gründer Joshua Browden entgegnet, er habe den KI-Anwalt nur entwickelt, um den Verbraucherschutz zu stärken. Vielleicht hilft ihm ChatGPT, um noch vor dem Gerichts-Showdown ein Jura-Examen zu bestehen. 
 

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