Fachbeitrag: Daten in der Cloud

Daten in der Cloud in der Schweiz am sichersten

Uhr | Updated
von Alexis Caceda ist CEO von Netstream.

Private, Unternehmen, Behörden: Sie alle produzieren mit ihren Computern eine Unmenge an Daten. Diese wandern immer öfter in die sogenannte Cloud, die digitale Wolke. Das spart Speicherplatz, Geld und Aufwand. In Sachen Sicherheit und Datenschutz bestehen aber häufig grosse Vorbehalte. Insbesondere, wenn die Daten im Ausland gespeichert sind.

Alexis Caceda ist Gründer und Geschäftsführer von Netstream. (Quelle: Netstream)
Alexis Caceda ist Gründer und Geschäftsführer von Netstream. (Quelle: Netstream)

Bereits im Jahr 2020 sollen gemäss der International Data Corporation mehr als ein Drittel aller digitalen Informationen in der Cloud bearbeitet werden. Die EU-Agentur für Internetsicherheit bereitet diese fortschreitende Auslagerung von Daten zunehmend Sorgen, da auch sensible Branchen wie Finanzen oder das Gesundheitswesen auf diese an und für sich effiziente und flexible Datenaufbewahrung setzen.

Jüngst haben denn auch Meldungen über die Praxis der US-Steuerbehörden aufhorchen lassen, die scheinbar teilweise ohne richterliche Erlaubnis auf den internationalen E-Mail-Verkehr zugreift. Dies ist umso heikler, da neben vielen Schweizer Unternehmen auch Verwaltungen US-basierte Cloud-Dienste, beispielsweise von Apple oder Google, nutzen und so Daten in den USA abgespeichert werden.

Der Gang in die virtuelle Wolke will also wohlüberlegt sein, und bei der Wahl des Cloud- Anbieters steht Vertrauen an erster Stelle. Die weltweit grössten Anbieter sind Google, Apple, Microsoft und IBM, doch sind sie längst nicht die einzigen. Besonders beliebt sind auch Services wie Dropbox, die von vielen Personen in der Schweiz genutzt werden, um grosse Datenvolumen miteinander zu teilen.

Wie die Sonntagszeitung kürzlich berichtete, hat der Kanton Aargau seinen Mitarbeitenden die Benutzung dieses US-basierten Speicherdienstes verboten. Aus Datenschutzgründen.

Sicherheit als zentrales Auswahlkriterium

Die zentrale Frage in puncto Datensicherheit lautet: Wo liegen die Daten? Das heisst, wo steht der Server, auf dem die oftmals brisanten Informationen ausgelagert sind. Denn dieser Standort legt primär fest, welche Rechtsordnung im Umgang mit den Daten gilt.

Mietet sich eine Schweizer Firma also bei einem Anbieter ein, dessen Server im Ausland stehen, gelten die Datenschutzbestimmungen des entsprechenden Landes. Diese Bestimmungen und vor allem die Zugriffs- und Auskunftsrechte seitens der Behörden unterscheiden sich zum Teil gravierend vom hierzulande geltenden Recht.

So können zum Beispiel US-Sicherheitsbehörden auf Basis des «Patriot Acts» private Daten von US-Cloud-Anbietern anfordern, wie auch von Firmen, deren Datacenter in den USA stehen. Und wie bereits angetönt, scheint die US-Steuerbehörde noch weiter zu gehen und die schon lockeren US-Datenschutzrichtlinien nicht allzu ernst zu nehmen.

Gemäss dem US-Anwalt Mark Rumold, der sich kürzlich in der Sonntagszeitung zum Thema geäussert hat, können Ermittler von Anbietern wie Google oder Amazon sogar verlangen, dass sie Daten, die beispielsweise auf europäischen Servern lagern, firmenintern in die USA verschieben müssen. Und ab dann gilt wiederum US-Recht. Bei der Wahl des Serveranbieters spielt also auch der Geschäftssitz eine wichtige Rolle.

Schweizer Daten auf Schweizer Servern bei Schweizer Anbietern

Die Schweiz bietet optimale Bedingungen für die externe Speicherung von Daten – sowohl von Privaten als auch Unternehmen oder Behörden. Die politische Lage ist stabil, die Rechtsprechung seriös und klar, die Stromsicherheit ist jederzeit gewährleistet und die grosse Anzahl an Fachleuten vor Ort garantiert den besten Service.

Zahlreiche kleinere Anbieter bieten Speicherplatz in Schweizer Rechenzentren und qualitativ hochstehende Lösungen im Bereich des Cloud Computing. Teilweise verfügen sie sogar über eigene Rechenzentren und können damit die Sicherheit, Verfügbarkeit und auch den Datenschutz durchgehend selbst sicherstellen.

Gerade für Unternehmen, die aus Effizienz- und Kostengründen immer mehr auf Hosted Services setzen, wird der Aspekt der Standortsicherheit immer öfter zum Verkaufsargument. Denn ihre Kunden können davon ausgehen, dass der E-Mail-Verkehr auch bei einer Hosted-Exchange-Lösung sicher abgespeichert ist. Das Gleiche gilt, wenn grosse Datenmengen intern oder mit externen Partnern in der Cloud geteilt und bearbeitet werden.

Bevor eine Firma oder Organisation also ihren Partner für Hosted oder Cloud Services wählt, sollte sie sich eingehend über dessen Rechenzentrum oder den Standort der gespeicherten Daten informieren. Denn nur dann ist die Basis geschaffen, um die Vorteile von virtuellen Lösungen – tiefere Kosten, Support und Verfügbarkeit – sicher genutzt werden können.

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