Zu Besuch in China

Huawei: Alles aus einer Hand

Uhr | Updated
von George Sarpong

Der chinesische Hersteller Huawei schickt sich an, die Nummer eins des ICT-Markts zu werden. Dank eigener Entwicklungsarbeit und strategischer Partnerschaften bietet Huawei alle Bausteine für das Rechenzentrum an, wie Router, Switche, Server und selbst Storage. Der nächste Schritt ist die Entwicklung von integrierten Systemen a lá Flexpod.

Huawei heisst seine Besucher willkommen.
Huawei heisst seine Besucher willkommen.

Im Rahmen einer weltweiten Informationskampagne hat Huawei auch eine Schweizer Delegation in sein Hauptquartier ins chinesische Shenzhen eingeladen. Auf dem Campus in der Zwölf-Millionen-Metropole forschen, entwickeln und vermarkten 30 000 Mitarbeiter die Produkte des Netzwerkausrüsters. Überragt wird das zwei Quadratkilometer grosse Gelände vom Hauptgebäude, einem Monument aus Glas- und Stahl, das die Ambitionen des Unternehmens ausdrückt, die Nummer eins im ICT-Geschäft zu werden.

Künftig will sich der chinesische Hersteller auch im Ausland breiter aufstellen und bietet neben Carrier- und Netzwerktechnik auch Überwachungslösungen und sogar Consumer Electronics wie TV-Settopboxen an. Die Smartphone-Modelle D1 und P1 aus der Ascend-Reihe, die Anfang dieses Jahres in Barcelona am Mobile World Congress vorgestellt wurden, sollen noch dieses Jahr am Schweizer Markt eingeführt werden. Deren Chipsets werden nach Unternehmensangaben von den Huawei-Ingenieuren designt und von Auftragsfertigern wie Qualcomm produziert. Bis 2015 will Huawei zu den Top-3-Anbietern im Android-Markt zählen.

Natürlich ging das Unternehmen auch auf sein Enterprise-Business ein: Bis 2015 soll das Geschäft mit Unternehmenskunden aus Europa 15 Milliarden US-Dollar in Huaweis Kassen spülen. Zur Produktpalette gehören nicht nur Switche und Router, sondern auch Storage, Server (22 neue Geräte will Huawei dieses Jahr lancieren) Middleware, Netzwerksicherheit, Virtualisierung und selbst Datacenter im Container. Dabei stammten die Hardwareprodukte praktisch komplett aus eigener Produktion. Zusätzlich wurden auch Partner an Bord geholt, darunter Intel, IBM und für die Virtualisierung Citrix. Huawei hat also alle Legosteine in der Hand und macht das Folgerichtige: Auf September hin lanciert der Hersteller sein erstes integriertes System für Rechenzentren. Dieses will das Unternehmen an einer Hausmesse in Shanghai vorstellen. Als Kunden sieht Huawei Unternehmen in den Bereichen Infrastructure und Platform-as&Service.

Damit konkurrieren die Chinesen nicht nur mit Cisco und HP im Bereich Netzwerktechnik, sondern betreten die Arena der ICT-Giganten, zu denen neben den bereits genannten auch Juniper, IBM, EMC und Netapp zählen und fordern diese offen heraus: "Wir glauben an unseren Erfolg", sagen Marketingleiter David He und die Leiterin des Brandings für ITProdukte Catherine Du. He sieht die Stärke seines Unternehmens in der Leistung der eigenen Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Weshalb für ihn bereits heute klar ist: "Wir sind einer der führenden Anbieter im IT-Markt."

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