18 Prozent mehr Teilnehmer

MWC 2014: Ist der Hype vorbei?

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Mehr Teilnehmer, weniger Hypes, neue Betriebssyteme: Der Mobile World Congress hat diese Woche 85'000 Menschen nach Barcelona gelockt. Trends waren Fitness, Sicherheit und alternative Betriebssysteme.

LG erhielt am MWC 2014 den Preis als innovativster Hersteller. (Quelle: LG)
LG erhielt am MWC 2014 den Preis als innovativster Hersteller. (Quelle: LG)

Der Mobile World Congress 2014 (MWC) ist gestern zu Ende gegangen. Auf über 98'000 Quadratmetern zeigten 1800 Aussteller ihre Neuheiten. Im letzten Jahr boten 1700 Hersteller und Anbieter auf 74'000 Quadratmetern ihre Waren und Dienstleistungen feil. Die Messe bot auch dieses Jahr ein Rahmenprogramm mit hochkarätigen Rednern, wie etwa Facebooks Mark Zuckerberg oder IBMs Virginia Rometty.

Das zog Besucher aus über 200 Ländern in die Messehallen Barcelonas. Dort informierten sie sich über die neuesten Produkte, Trends und Lösungen im Geschäft mit Mobilfunktechnik. Mit 85'000 Teilnehmern zog es dieses Jahr rund 18 Prozent mehr Fachleute auf das Messegelände Fira Gran Via.

Verschiedene Hersteller, darunter auch Branchengrössen wie Nokia, zeigten Modelle für unter 100 Franken. Das soll insbesondere Neukunden aus Entwicklungs- und Schwellenländern ansprechen und für die Hersteller und Content-Anbieter neue Märkte öffnen.

Branchenriese Samsung nutzte den MWC als Bühne für die Premiere seines neuen Flaggschiffs Galaxy S5. Letztes Jahr hatte der Hersteller noch die Radio City Hall in New York gemietet und Journalisten aus aller Welt eingeflogen, um sein neuestes Modell der Welt zu offenbaren. Die neue Bescheidenheit könnte auch ein weiterer Hinweis darauf sein, dass der Hype um Smartphones allmählich abklingt. Ein weiteres Indiz könnten die sinkenden Durchschnittspreise für Smartphones sein.

Neue Hypes, um das Geschäft zu befeuern, sind also gefragt. Die stärksten Trends waren dieses Jahr günstige Smartphones, Gesundheit, Internet of Everything, Mobile Payment, Sicherheit und alternative Betriebssysteme, wie DPA meldet.

Samsung zeigte Fitnessapplikationen wie die Pulsmessung in seinem neuen Smartphone. Zusätzlich steigt der Hersteller mit seinem Fitnessband Fit Gear in den Markt für Sport und Fitnessprodukte ein. Ein Markt, in dem etwa der Milliardenschwere Sportgigant Nike mitmischt.

Im Schatten des NSA-Skandals erhielten Anbieter von Sicherheitstechnik Auftrieb. Ein Star der Messe war das sichere Telefon der Firma Blackphone. Der Hersteller will das Gerät im Sommer dieses Jahres auf den Markt bringen. Das Schweizer Startup Sixsq will mit Angeboten zur sicheren Datenspeicherung punkten.

Gepunktet hatte auch LG: Der koreanische Anbieter wurde als der innovativste Hersteller des Events geehrt.

Auch bei den Betriebssystemen gab es Neuheiten. Ausserdem zeichnet sich eine Diversifizierung der Programme ab. Obwohl Google, Apple und Microsoft das Smartphone-Geschäft massgeblich beherrschen, gibt es immer mehr alternative Anbieter. Letztes Jahr zeigte bereits die Mozilla Foundation Modelle mit dem alternativen Betriebssystem Firefox OS. Dieses Jahr zeigte Samsung Smartwatches mit dem eigenen System Tizen.

Für Aufsehen sorgte Nokia, das, obwohl es nun zu Microsoft gehört, mit der neuen Plattform X auf Android setzt. Es dürfte spannend sein zu beobachten, wie sich die neue Plattform bis zum nächsten Mobile World Congress entwickeln haben wird. Dieser wird übrigens vom 2. bis 5. März 2015 stattfinden.

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