Seismo

Umfrage: Business-Software vor allem aus der Private Cloud

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Für den aktuellen Seismo stellte die Netzwoche ihren Lesern die Frage: "Von wo aus betreiben Sie Ihre ERP-Software?"

Die Cloud bleibt vorerst privat.
Die Cloud bleibt vorerst privat.

Die Möglichkeiten, die eigenen Unternehmensdaten zu bearbeiten und zu speichern, werden vielfältiger. Unternehmenssoftware wird heute auf dem eigenen Rechner, auf einem Server, bei einem Treuhänder oder in der Cloud betrieben. Die neuen Möglichkeiten der Cloud gelten als zukunftsweisend: Reduzierte Infrastruktur, kompetente Server wartung und Langzeitarchivierung der Daten sollen Kosten sparen.

Das bietet insbesondere Betreibern von Rechenzentren neue Möglichkeiten, Kunden zu gewinnen und ihr Geschäft auszubauen. Aber werden diese neuen Möglichkeiten von den Unternehmen auch genutzt? Die Netzwoche-Redaktion fragte in einer nicht repräsentativen Umfrage die IT-Entscheider in Schweizer Unternehmen: "Von wo aus betreiben Sie Ihre ERP-Software?" Knapp ein Drittel der Befragten, 30 Prozent, betreiben ihre Unternehmenslösungen klassisch von einer Workstation aus. Eine Rolle könnte hier die Grösse der Unternehmen spielen.

Angst vor Datenklau

Über 90 Prozent der Schweizer Unternehmen sind bekanntlich KMUs mit kleiner IT-Infrastruktur. Diese betreiben ihre Software meist auf dem Bürorechner. Aber bereits 40 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen mit dem Trend und betreiben ihre Business-Software in der Cloud. Allerdings wagen sich auch diese Unternehmen mit ihren Daten nicht in die Öffentlichkeit und betreiben ihre Unternehmenssoftware im eigenen Rechenzentrum.

Ob der mangelnde Glaube an Datensicherheit eine Rolle spielt, dass Daten und Software bevorzugt inhouse betrieben werden? Unternehmensdaten sind heikel und Wirtschaftsspionage ist weit verbreitet. Gerade Schweizer Unternehmen sind mit ihren hochwertigen Produkten und Dienstleistungen sehr exponiert. Das Leistungsniveau in den Bereichen Technologie, Banken und Life Sciences ist weltweit führend. Das lockt Datendiebe an. Dass 40 Prozent der Befragten ihre Software als Cloud-Lösung betreiben, zeigt aber auch: Die Cloud ist in den Unternehmen angekommen.

Iso-Normen schaffen Vertrauen

Anders sieht es mit der Public Cloud aus: Nur 16 Prozent der Umfrageteilnehmer beziehen ihre Unternehmenssoftware aus der öffentlichen Wolke. Mögliche Gründe hierfür sind Bedenken bei der Datensicherheit. "Wo werden meine Daten genau gelagert?", "Was passiert mit Daten noch?", "Wer haftet bei Datenverlust?" sind typische Fragen, die sich Unternehmen stellen, wenn es um die Datenund Softwareauslagerung geht. Aber auch simple Probleme stellen sich: Die Internetverbindung kann ausfallen. Was dann?

Hier besteht weiterer Aufklärungsbedarf, um Sicherheitsbedenken zu minimieren. SaaS-Gütesiegel und Zertifizierungen könnten hier mögliche Lösungen sein, wie zum Beispiel das SaaS-Gütesiegel von Eurocloud. Auch Iso-Zertifizierungen wie Iso 27001 und Iso 9001 vermitteln mehr Sicherheit und sollen langfristig die Qualität der Cloud-Services steigern. Über Unternehmenssoftware in der Cloud machen sich 14 Prozent der Umfrageteilnehmer keine Sorgen. Diese benutzen laut eigenen Angaben gar keine Unternehmenssoftware.

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