"Galaxy unpacked"

Samsung enthüllt Galaxy S6 und S6 Edge

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Samsung hat zum Auftakt des Mobile World Congress in Barcelona "The Next Galaxy" vorgestellt. Der koreanische Hersteller zeigte nicht ein, sondern gleich zwei neue Galaxys. Sie sollen die besten Smartphones der Welt sein.

Bevor Samsungs CEO JK Shin die Bühne betrat, dröhnten wummernde Bässe durch die prall gefüllte Halle im Conference Center in Barcelona am Mobile World Congress 2015. Die Wände erstrahlten in grellem Licht, das sich schnell und pulsierend auf die Bühne zubewegte. Im Zentrum des Lichts erschien Shin. In seiner Hand hielt er das Samsung Galaxy S6 Edge, das seinen Worten nach am weitesten entwickelte Smartphone der Welt. 

Mit Blick auf die technischen Eckdaten versprach Shin wohl wirklich nicht zu viel. Das 5,1-Zoll-Amoled-Display der neuen Galaxy-Modelle hat laut Samsung 77 Prozent mehr Pixel als das des Vorgängers S5. Quad-HD-Auflösung mit 577 ppi verspricht Samsung. Beim Edge ist das Display zudem auf beiden Seiten über den Rand gebogen. 

Fünf Kontakte auf die Kante legen

Auf der gebogenen Kante kann der Nutzer sogenannte Quick-Notifications ablegen. Das können beispielsweise fünf seiner wichtigsten Kontakte sein. Jedem kann er eine Farbe zuordnen. So soll der Nutzer immer im Blick haben, wenn diese Kontakte mit ihm kommunizieren wollen. Liegt das Smartphone mit dem Display nach unten auf dem Tisch und einer der Kontakte schickt eine Nachricht oder ruft an, leuchtet die "Edge" in der entsprechenden Farbe auf. 

Von der Rückseite aus lassen sich ausserdem Anrufe direkt beantworten. Der Anwender muss nur einen Finger auf den entsprechenden Sensor neben der Kamera legen. Das soll beispielsweise in Meetings nützlich sein. 

Front- und Rückseite der neuen Geräte schützt Gorilla Glas 4. Das soll auch Stürze gut überstehen. 

Echtzeit-HDR

Auf die Kamera der neuen Galaxys legte Samsung bei der Präsentation besonderen Wert. Rück- wie Frontkamera haben jetzt eine Linse mit einer hohen Anfangsblende von 1,9. Die Kameras sollen auf diese Weise selbst unter sehr schlechten Lichtverhältnisse gute Fotos und Videos liefern. Um zu zeigen, wie gut, verglich Samsung die Ergebnisse mit denen der Smartphones des Erzfeindes Apple. Die Fotos und Videos aufgenommen mit Samsungs neuen Galaxy-Geräten waren deutlich lichtstärker. In der rückseitigen Kamera sitzt ein 16-Megapixel-Sensor. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf. 

Beide Kameras unterstützen laut Samsung Echtzeit-HDR. Das soll die Lichtstärke von Bildern zusätzlich verbessern. Bei HDR-Aufnahmen schiesst eine Kamera normalerweise mindestens drei Bilder mit unterschiedlicher Belichtungsdauer hintereinander. Die Bilder werden anschliessend übereinander gelegt und ergeben ein Bild mit intensiveren Farben. Wie Samsungs Echtzeit-HDR funktioniert, erklärte der Hersteller leider nicht. 

Kein Ladekabel mehr nötig

Mit dem S6 und dem S6 Edge verabschiedet sich Samsung ausserdem von austauschbaren Akkus. Die neuen Geräte haben einen fix eingebauten Stromspeicher. Der soll dafür wesentlich leistungsstärker sein und sich extrem schnell aufladen lassen. Zehn Minuten am Netz sollen ausreichen, um das Smartphone vier Stunden nutzen zu können. Für eine Ladung von 0 auf 100 Prozent benötige das S6 nur halb so lang, wie Apples iPhone 6. 

Das S6 lädt aber nicht nur schnell, es benötigt dafür auch kein Kabel mehr. Samsung integrierte in die neuen Geräte ein kabelloses Ladesystem, das die Standards WPC und PMA unterstützt. Das sei die Zukunft und die gebe es bei Samsung eben schon heute. 

Samsung trennte sich bei den beiden neuen Modellen nicht nur vom auswechselbaren Akku. Das S6 sowie das S6 Edge haben keinen Micro-SD-Kartenslot. Der Anwender muss sich also mit dem internen Speicher begnügen. 

Neuer Arbeitsspeicher, neuer Flash-Speicher und 14-nm-Prozessoren

Das Herzstück der neuen Geräte bildet Samsungs neuer 14-nm-Prozessor Exynos 7. Er ist eine Eigenentwicklung von Samsung basierend auf der ARM-A57-Architektur. Der 64-Bit-Chip soll im Zusammenspiel mit LPDDR4-Arbeitsspeicher und einem neuartigen Flash-Speicher enorme Leistungen vollbringen und dabei nur wenig Strom verbrauchen. 

Mehr beiläufig erwähnte Samsung, dass die neuen Geräte Samsungs Bezahldienst "Samsung Pay" unterstützen. Den Dienst will Samsung auf dem S6 und dem S6 Edge in der zweiten Jahreshälfte in den USA starten. Ob und wann der Dienst in Europa ankommen wird, ist derzeit noch unklar. 

Mit Samsung Knox liefert der Hersteller gleich noch sein eigenes Sicherheitssystem mit. Das beinhaltet einen überarbeiteten Fingerabdruckscanner, ein Tokensystem und Magnetic Secure Transmission. Letzteres dient zum Lesen von Magnetstreifen wie sie auf Kreditkarten zu finden sind. Knox bietet laut Samsung ausserdem End-to-End-Verschlüsselung sowie Echtzeitschutz vor Malware-Angriffen. 

Ab 10. April in der Schweiz verfügbar

Das Samsung Galaxy S6 und das S6 Edge sollen in der Schweiz ab dem 10. April verfügbar sein. Samsung will beide Geräte hierzulande in den Farben Schwarz, Weiss und Gold anbieten. 

Das S6 wird in der 32-GB-Version 699 Franken, in der 64-GB-Version 799 Franken und in der 128-GB-Variante 899 Franken kosten. Das S6 Edge startet in der 32-GB-Version bei 849 Franken. Das Modell mit 64 GB Speicherplatz liegt bei 949 Franken und für das 128-GB-Modell werden 1049 Franken fällig. 

Samsung wird die neuen Galaxy-Smartphones mit Android 5.0 ausliefern. 

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