Messe in Zürich

Topsoft trotzt dem Sonnenschein

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Fachmessen haben es immer schwerer. Das Publikum informiert sich lieber im Netz, den Ausstellern fehlen Zeit und Budget. Wie die Topsoft trotzdem Schritt hält, lassen Aussteller und Veranstalter durchblicken.

Zum vierten Mal ist die Topsoft parallel zur Marketingmesse SuisseEMEX über die Bühne gegangen. Knapp 90 Aussteller zeigten Neues und Bewährtes aus der Welt der Business-Software. Der Auftakt lief wie geschmiert, wie Cyrill Schmid, Managing Partner von Topsoft und Veranstalter des Events, sagte. "Schon morgens kamen überraschend viele Besucher – trotz dem schönen Wetter." Dies liege wohl auch daran, dass die Aussteller heute ein breiteres Angebot präsentieren würden. Nicht mehr bloss klassisches ERP, sondern auch cloudbasierte Tools, CRM-Software und Komplettpakete. "Die Mischung gefällt mir viel besser als früher", sagte Schmid.

Cyrill Schmid, Managing Partner von Topsoft und Veranstalter des Events. (Source: Netzmedien)

Immerhin ein Stück weit profitiere die Topsoft vom gemeinsamen Auftritt mit der SuisseEMEX, gab Schmid zu verstehen. "Das bringt uns mehr Besucher und mehr Messe-Feeling". Zudem flössen Marketing und Business-Software längst zusammen. "Wer genau hinschaut, kann profitieren", sagte Schmid. Andererseits würden die beiden Events unterschiedliche Ziele verfolgen. "Die Topsoft ist eine Messe und kein Fest. Am Ende des Tages sind wir hier, um Business zu machen."

Zwei Welten treffen aufeinander

Die beiden Messen stünden für verschiedene Welten, betonte Joachim Dörrer, Produktmanager bei Abacus. Für die Messe sei es zwar von Vorteil, dass mehr Besucher kommen. Auch die Location falle dementsprechend grösser aus. "Doch den Herstellern bringt das nichts", sagte Dörrer. Denn das Zielpublikum werde durch die Zusammenlegung der beiden Events kaum grösser.

Joachim Dörrer, Produktmanager bei Abacus. (Source: Netzmedien)

Abacus leistet sich an der Topsoft trotzdem einen prominenten Platz – wie jedes Jahr. Allein schon wegen der Kundenbindung sei der Anlass wichtig. Ob die Softwareschmiede auch in der kommenden Ausgabe dabei sein wird, liess Dörrer jedoch offen. "Nach der Messe machen wir eine Standortbestimmung. Erst danach legen wir uns für das nächste Jahr fest."

Nichts geht über das persönliche Gespräch

Opacc war ebenfalls mit einem grossen Stand vor Ort. Der Krienser ERP-Hersteller hat schon bald etwas zu feiern, wie Urs Amrein, Marketing Manager und Mitglied der Geschäftsleitung von Opacc, erwähnte. Im kommenden Monat zieht das Unternehmen ins neue Bürogebäude in Rothenburg. "Darauf freuen wir uns natürlich schon lange", sagte Amrein.

Rolf Künzi, Product Manager bei Opacc. (Source: Netzmedien)

Mit dem Messeauftritt zeigten sich die Mitarbeiter von Opacc zufrieden. "Die Hallen sind belebter als auch schon", sagte Amrein. Nächstes Jahr sei das Unternehmen definitiv wieder mit von der Partie. Allein schon deswegen, weil der Kontakt zu den Kunden wichtig sei. "Es geht nichts über das persönliche Gespräch. Dies wird das Internet niemals ersetzen können", sagte er.

Besucher werden zielstrebiger

Doch etwas habe das Internet durchaus verändert, erklärte Amrein. Und zwar das Verhalten des Messepublikums. "Wer heute zu uns kommt, weiss ganz genau, was er will – das war früher anders".

Dieselbe Ansicht vertrat Andreas von Burg, Geschäftsführer von A+M Informatik. Die Besucher seien zielgerichteter als früher. Oftmals hätten sie vorab Offerten eingeholt und sich im Netz einen Überblick über die Angebote verschafft. "Trotzdem", sagte von Burg, "Anlässe wie die Topsoft sind nicht wegzudenken. Denn unter dem Strich kommt immer auch das Bauchgefühl zum Tragen".

Andreas von Burg, Geschäftsführer von A+M Informatik. (Source: Netzmedien)

Frischer Wind im CRM-Dschungel

Balz Hug, Geschäftsführer von CleverBridge, feierte an der Topsoft Premiere. Es sei das erste Mal, dass er ein eigenes Produkt an der Messe vorführen könne. Hug schloss eine Partnerschaft mit dem indischen CRM-Hersteller Zoho. Ziel der Vereinbarung war es, die quelloffene Software auf die Bedürfnisse von Schweizer KMUs zuzuschneiden. Deswegen entwickelte Hug mit seinem Team Schnittstellen zu ERP-Systemen von Herstellern wie Abacus, Sage, Bexio und SAP S4/Hana.

Ende Jahr soll die fertige Lösung namens 2Beyond auf den Markt kommen. Den Besuchern zeigte Hug schon an der Topsoft, was die Software zu bieten hat.

Balz Hug (r.), Geschäftsführer von CleverBridge, und Jean-Paul Damen, Business Development Executive, Zoho. (Source: Netzmedien)

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