Firewalls, Cloud Security und Compliance-Dashboard

Wie Lancom mit Rohde & Schwarz mehr Cybersecurity ins Portfolio bringt

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von Albert Schellenberg

Lancom hat sein Portfolio mit IT-Security-Lösungen angereichet. Eine Firewall für KMU-Kunden, ein Compliance-Dashboard und Software-defined Security aus der Cloud. Hierzu nutzte der deutsche Hersteller Synergien mit dem neuen Mutterkonzern Rohde & Schwarz aus.

Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von Lancom Systems. (Source: Martin Rottenkolber)
Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von Lancom Systems. (Source: Martin Rottenkolber)

Der deutsche Hersteller von Netzwerklösungen Lancom Systems erweitert derzeit sein Produktportfolio. Die neuen Lösungen und Produkte – einige schon erhältlich, andere erst am Horizont - sind allesamt "reine Security-Lösungen", wie der Hersteller mitteilt. Lancom deckt somit von der klassischen On-premise-Firewall bis zu Enterprise-grade Security aus der Cloud alles ab.

Einer der Bausteine dieses neuen sicheren Portfolios sind die Next-Generation Unified-Firewalls von Rohde & Schwarz – der neue Mutterkonzern von Lancom. Ende Juli 2018 hatte Rohde & Schwarz seine Anteile an Lancom auf 100 Prozent aufgestockt. Der ebenfalls deutsche Elektronikkonzern Rohde & Schwarz war bereits seit November 2016 Mehrheitsaktionär von Lancom.

Neue Aufgaben für Gründer und Geschäftsführer

Damit, sagt Lancom-Gründer Ralf Koenzen an einem Presseevent im Oktober, werden Synergiepotenziale in den Bereichen Technologie und Vertrieb wahrgenommen und die weitere Internationalisierung vorangetrieben.

Koenzen und Lancoms Co-Geschäftsführer Stefan Herrlich nehmen nun zusätzliche Aufgaben innerhalb von Rohde & Schwarz war. So leitet Koenzen etwa den neu gegründeten Geschäftsbereich Networks & Cybersecurity. Herrlich ist neu Mitglied des Aufsichtsrats der Rohde & Schwarz GmbH. Diese wird zudem in den Geschäftsbereich Networks & Cybersecurity integriert.

Lancom wurde mit dem Deal zur eigenständigen Tochter: Vertriebsmodell, Partnerprogramm und Marke bleiben unverändert. Das Unternehmen zählt unterdessen 350 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 75 Millionen Euro (Wert von 2018).

Seit der Gründung 2002 wächst Lancom nach eigenen Angaben jedes Jahr. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) liege bei 14 Prozent.

Neues Portfolio feierte an der IT-SA Premiere

Das in Richtung Security erweiterte Portfolio zeigte Lancom erstmals an der IT-SA Anfang Oktober. Die IT-Security-Messe in Nürnberg zog dieses Jahr über 14'000 Besucher an. Lesen Sie mehr zur IT-SA im Eventbericht.

Die Produktionsstätte von Rafi Eltec. (Source: zVg)

Neben der neuen Firewall, die sich primär an KMUs richtet, umfasst das Portfolio auch ein Security- und Compliance-Dashboard. Damit lässt sich das Netzwerk über die Lancom Management Cloud (LMC) verwalten und absichern. Das Dashboard ist ab November erhältlich und in LMC-Lizenzen enthalten.

In Zusammenarbeit mit dem Cloud-Security-Anbieter Zscaler erweitert Lancom die LMC zudem um ein weiteres Feature: Enteprise-grade Software-defined Security aus der Cloud. Nutzer könnten voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2019 per Mausklick aus der LMC heraus Firewall- und UTM-Funktionen aktivieren. Voraussetzung ist eine kostenpflichtige Lizenzerweiterung.

Engineering nahe am Kunden

'Time to Market' ist besonders in der IT-Branche ein bedeutender Erfolgsfaktor für Produkt und Unternehmen. Auch wenn die Distanzen zu den Produktionsstätten im Fernen Osten immer kürzen werden, können in der Verständigung die Zeiten manchmal lang sein. Für ein deutsches Unternehmen wie Lancom, dass sich der Netzwerktechnik- und Sicherheit mit der Marktprämisse DACH verschrieben hat, ist eine örtlich nahe Partnerschaft ein strategischer Vorteil.

Einer dieser Partner ist Rafi Eltec. Die Gruppe mit Sitz in Überlingen beim Bodensee wirkt als Hersteller der High-End-Produkteline von Lancom. Im Geschäftskundenbereich werden 85 Prozent der Lancom-Produkte von Rafi gefertigt.

Die Dienstleistungen reichen von der Vorproduktion, inklusive Produktionsmittelbeschaffung bis zur Endmontage. Der Maschinenpark für alle Herstellungsvorgänge ist mobil und wird je nach Kundenauftrag individuell nach Bedarf aufgestellt. Das Werk Überlingen stiess 2005 zur Gruppe - im Rahmen der Übernahme von Elcoteq. 2013 Endstand ein Neubau in der Grösse eines Fussballfeldes.

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