Delegationsreise von ICT-Switzerland

5G, Drohnen, Grossmotoren: So geht Industrie 4.0 made in Switzerland

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ICT-Switzerland hat zu einer Tour durch die Hallen der Hannover Messe 2019 geladen. Die Delegation erfuhr, wie digitale Technik die Industrie verändert, liess sich Lösungen für die Fabrik der Zukunft vorstellen und konnte bei Schweizer Start-ups in die Werkstatt schauen.

Die Delegation liess den Tag bei Microsoft ausklingen. (Source: Netzmedien)
Die Delegation liess den Tag bei Microsoft ausklingen. (Source: Netzmedien)

Eine Gruppe von Schweizer Unternehmensvertretern hat der Hannover Messe am dritten Tag einen Besuch abgestattet. Die Delegation, organisiert von ICT-Switzerland und dem Standbetreiber T-Link, traf nach einem frühmorgendlichen Flug um 10 Uhr am Schweizer Gemeinschaftsstand in Halle 6 ein. Dort wurde sie vom Schweizer Botschafter in Berlin, Paul Seger, ICT-Switzerland-Geschäftsführer Andreas Kaelin und Stefan Brupbacher, Direktor des Industrieverbands Swissmem begrüsst.

Deutschland sei der wichtigste Handels- und Investitionspartner der Schweiz, sagte Botschafter Seger in seiner Ansprache. Auch Andreas Kaelin betonte, dass Schweizer Unternehmen ihren wirtschaftlichen Erfolg vor allem im Ausland suchen müssten. Das gelte insbesondere für die ICT-Branche. Der Trend gehe dort allerdings aktuell in eine andere Richtung. Das müsse sich ändern.

Nach der Begrüssung stellten die Firmen am Gemeinschaftsstand ihr Angebot vor. Sie hatten für die Pitching Sessions jeweils genau 2 Minuten Zeit, was Carl Ziegler, Mitglied der T-Link-Geschäftsleitung, sicherstellte. Von Data Analytics über Engineering-Beratung bis hin zu Predictive Analytics für Maschinen war das Feld der präsentierten Lösungen breit gefächert. Anschliessend startete der Rundgang der Delegation durch die Messehallen.

Botschafter Paul Seger (l.) lässt sich Lösungen am Schweizer Gemeinschaftsstand vorstellen. (Source: Netzmedien)

Was die Redaktion am ersten Tag an der Hannover Messe erlebte, erfahren Sie hier.

Warum die Industrie 5G braucht

Erste Station auf der Tour war der Stand von Accenture. Thomas Meyer, Managing Director der Schweizer Niederlassung des Beratungsunternehmens, hiess die Delegation willkommen. Diese teilte sich anschliessend in Gruppen auf, denen die verschiedenen Dienstleistungen im Industrie-Bereich vorgestellt wurden.

Blick vom IBM-Stand auf Halle 7. (Source: Netzmedien)

Zurück im Schweizer Pavilion gab es eine erste Stärkung für die Delegation. Nun stand ein Besuch am Stand von Ericsson auf dem Programm, wo sich alles um die kommende Mobilfunk-Generation 5G drehte. Martin Bürki, Managing Director von Ericsson Switzerland, stellte verschiedene Anwendungen von 5G für Roboter, vernetzte Maschinen und das Management von Internet-der-Dinge-Netzen vor. Mobile Systeme würden in der Fertigung immer wichtiger, sagte Bürki. Da gleichzeitig die Latenzzeiten tief gehalten werden müssten, sei 5G eine Basistechnologie für die Industrie von morgen.

Die Delegation auf ihrer Tour durch die Hannover Messe. (Source: Netzmedien)

In Halle 7 schaute die Delegation bei IBM vorbei und informierte sich über die Optimierung von Maschinen und Lieferketten, den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Qualitätssicherung und die Wartung von Anlagen mit präventiver Instandhaltung. All dies soll dabei helfen, Ausfallzeiten und Ressourcenverschleiss in der Industrie zu minimieren.

Die diesjährige Hannover Messe steht im Zeichen von Industrie 4.0. Andreas Kaelin, Geschäftsführer von ICT-Switzerland, beantwortet im Interview Fragen zum diesjährigen Anlass und den Schweizer Ausstellern.

Start-ups in der freien Wildbahn

Bei 6500 Ausstellern und Dutzenden von Hallen ist die Gefahr nicht klein, im Messerummel unterzugehen. Um dennoch möglichst viele Eindrücke mit nach Hause zu nehmen, teilte sich die Delegation in zwei Gruppen auf. Die eine Hälfte stattete dem Schweizer Pavilion "Research & Technology" einen Besuch ab (lesen Sie hier mehr dazu). Dort gab es Start-ups zu sehen, die sich teilweise zum ersten Mal in der freien Wildbahn zeigten, wie Organisator Reto Schoch sagte. Der Stand sei damit ein Testlabor dafür, ob eine Firma bereit marktreif sei.

Ericsson liess einen per 5G gesteuerten Roboter tanzen. (Source: Netzmedien)

Bislang standen IT-Lösungen im Zentrum der Delegationsreise - oder zumindest Lösungen, für die IT mindestens so wichtig ist wie "OT" (Operational Technology). Bei den nächsten Stationen auf dem Programm war dagegen Handfestes angesagt. Die Delegation schaute bei Wandfluh vorbei, einem Hersteller von Ventilen mit Sitz in Frutigen. Anschliessend ging es weiter zu Rollstar aus Egliswil. Die Firma fertigt Hydraulikmotoren und Planetengetriebe. Von beiden Unternehmen wollten die Besucher wissen, wie sich digitale Technik einsetzen und sich im internationalen Wettbewerb behaupten.

CEO Matthias Wandfluh zeigt die Produkte seiner Firma. (Source: Netzmedien)

Bevor sich die Delegation auf den Weg zum Flughafen begab und die Heimreise antrat, schaute sie noch auf dem grossen Stand von Microsoft in Halle 7 vorbei. Dort stellten die Partner des US-Unternehmens, darunter Siemens Gamesa (Windkraftanlagen), Bühler (Lebensmittelverarbeitung) und Sandvik Coromant (Maschinenwerkzeuge), ihre Fertigung auf Grundlage von Microsoft-Lösungen vor. Anschliessend lud Marianne Janik, CEO von Microsoft Schweiz, zum Apéro. Dort waren Networking und Diskussionen über die Erlebnisse des Tages angesagt.

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