Studie von Context

3-D-Drucker-Markt: B2C schwächelt, B2B legt zu

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Die Anzahl ausgelieferter Einheiten ging auf dem globalen 3-D-Drucker-Markt im ersten Halbjahr 2019 leicht zurück. Schuld daran ist vor allem das rückläufige B2C-Geschäft. Der Markt für Industriedrucker legte dagegen ordentlich zu.

(Source: Rob Wingate / Unsplash)
(Source: Rob Wingate / Unsplash)

Der Markt für 3-D-Drucker hat ein durchzogenes erstes Halbjahr 2019 erlebt. Insgesamt ging die Anzahl ausgelieferter Einheiten leicht zurück. Gemäss Marktforscher Context liegt das am schwächelnden B2C-Geschäft. Im B2B-Bereich wuchs der Markt jedoch in einigen Bereichen und die Marktforscher sind zuversichtlich, dass dadurch auch der Gesamtmarkt wachsen wird.

"Nicht nur die Versandmengen in den letzten vier Quartalen sind in wichtigen Segmenten gestiegen, auch das Aufkommen einer neuen Klasse von 3-D-Metalldruckern und neue Investitionen an vielen Fronten sind gute Frühindikatoren, die das Wachstum beschleunigen werden", sagt Chris Connery, VP of Global Research bei Context.

Konzentration auf B2B-Geschäft

Laut Marktforscher wechselten viele Anbieter vom B2C- ins B2B-Geschäft. Das führte im ersten Quartal 2019 zu einem Anstieg der Auslieferungen von 30 Prozent im B2B-Bereich. Über die letzten vier Quartale stiegen die Auslieferungen um 12 Prozent. Der B2C-Markt ist hingegen rückläufig. Im Q1 2019 sanken die Auslieferungen um 6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Rückgang 15 Prozent.

Den grössten Markt für 3-D-Drucker stelle die Industrie dar. Im Q1 dieses Jahres trug sie 60 Prozent zum weltweiten Marktwachstum bei. Auch vergangenes Jahr legte das Segment bereits zu. Lesen Sie hier mehr zu den Marktzahlen 2018. Als in diesem Segment erfolgreich tätige Unternehmen nennt Context HP, GE, 3D Systems, Stratasys, EOS und Envision Tec sowie die Newcomer Carbon, Desktop Metal und Markforged.

Carbondruck bietet Potenzial

Gemäss Marktforscher legten sowohl Metall- wie auch Polymerdrucker vergangenes Jahr ein solides Wachstum an den Tag. Im ersten Halbjahr 2019 mauserte sich der Hersteller Desktop Metal zum stärksten Anbieter, wenn es um die Anzahl ausgelieferter Metalldrucker geht. Das habe das Unternehmen seiner neuen Generation an preisgünstigen Metalldruckern zu verdanken.

Im Bereich Polymer verspreche insbesondere der Carbondruck viel Potenzial. Im Q2 2019 wurden hier gemäss Context Investitionen in der Höhe von 260 Millionen US-Dollar getätigt. Damit liegt der Marktwert nun bei einem Wert von 2,4 Milliarden Dollar.

Abgesehen von Metall und Carbon lässt sich mit dem 3-D-Drucker auch menschliches Gewebe drucken. Bioprinting nennt sich die Technologie. Lesen Sie im Interview mit Markus Rimann von der ZHAW, wie der Druck von lebendigem Gewebe funktioniert und welchen Schwierigkeiten Forscher dabei begegnen.

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