Netapp Technology Forum

Netapp präsentiert seine Strategie zu hybriden Multi-Clouds

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Im Hotel Thessoni in Regensdorf hat Netapp neue Produkte präsentiert. Der Fokus lag dabei auf der hybriden Multi-Cloud und massgeschneiderten Cloud-Lösungen.

Cloud oder nicht? Das war die Frage, mit der Daniel Bachofner, Director Sales Enterprise bei Netapp Schweiz, den diesjährigen Hausevent von Netapp in Regensdorf eröffnet hat. Mit den Besuchern des Technology Forum diskutierte Bachofner über Sourcing-Strategien, die hybride Multi-Cloud und Netapps Data Fabric. Eine der drängenden Fragen: Lohnt sich ein Datenstandort in der Schweiz? Oder ergibt es mehr Sinn, seine Daten ins Ausland auszulagern?

Über 160 Gäste aus 100 Unternehmen haben sich zum diesjährigen Technology Forum im Hotel Thessoni in Regensdorf eingefunden.

 

Was ist eine hybride Multi-Cloud?

Als Hybrid Cloud bezeichnet Netapp ein Netzwerk, in dem ein lokales Rechenzentrum, Private Clouds und Public Clouds über ein zentrales Datenmanagement verwaltet werden. Public Clouds und Private Clouds unterscheiden sich grundlegend, was Investions- und Betriebskosten angeht.

Die hybride Cloud bietet mit einer Verbindung dieser beiden Konzepte eine zusätzliche Variante. Die Steigerung davon ist die hybride Multi-Cloud – ein Cloud-Cluster, bestehend aus mehreren privaten und öffentlichen Clouds, die von verschiedenen Anbietern gehostet werden.

Am Technology Forum stellte Netapp seine Datenmanagement-Lösung vor, welche die Verwaltung von Workloads über mehrere Clouds hinweg vereinfachen soll.

 

Data Fabric

Netapp versteht sich heute nicht mehr als Storage-Hersteller, sondern als Anbieter von Datenmanagement-Lösungen, wie Marc Ender, Manager Solutions Engineering bei Netapp, sagte. Netapps Angebot für ein massgeschneidertes Datenmanagement in einer komplexen Cloudumgebung heisst Data Fabric. Ziel sei es, dass Anwender ihre Daten zum richtigen Zeitpunkt, an den richtigen Ort zum richtigen Preisaufwand bewegen können. Ender veranschaulichte im "Cloud Manager", wie ein Nutzer grosse Dateien in eine öffentliche Cloud auslagern kann, um das Hauptsystem zu entlasten. Die Programmoberfläche zeigte zwei Wölkchen. Ender wählte eines an und zog es mit der Maus auf das andere. "Das war’s", sagte er.
Diese Dateien können so von der privaten Cloud mit Public Clouds von AWS, Microsoft Azure oder Google verbunden werden. Darauf folgte ein Fenster für die Optimierung. Der Kunde könne genaue Konditionen festlegen, wie diese beiden Clouds miteinander kommunizieren und Daten austauschen sollen – bis der Prozess letztendlich automatisch funktioniert. Der sogenannte Fabric Orchestrator überwache die ganze Datenverwaltung und biete Vorschläge zur Automatisierung an. Der Nutzer könne neue Assets und neue virtuelle Umgebungen generieren. Wie die Optimierung abläuft, konnte Ender zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht zeigen, da es sich bei dem gezeigten Programm um eine Demo-Version handle.

 

Daten müssen dort sein, wo man sie verarbeitet

Es ist nicht in Netapps Absicht, zum Cloudprovider zu werden, sagte Ender in seiner Präsentation. Public und Private Cloud Services könnten sie problemlos in ihre Systeme integrieren. Künftig würden multimediale Daten wie Fotos und Videos jedoch immer mehr werden. Daher sei es wichtig, dass man Optionen biete, um heisse Daten vor Ort zu behalten, während man die kalten auslagert.
"80 Prozent der heutigen Daten sind kalte Daten. Das ist die traurige Wahrheit", sagte Anatol Studler, CTO, Director Datacenter bei Itris Enterprise, in seinem Vortrag. Alle 24 Monate verdoppelten sich die weltweiten Datenmengen. Daher sei Datenlokalität wichtig – die Daten müssten dort sein, wo man sie verarbeitet. Und man müsse immer schneller entwickeln und entsprechende Produkte auf den Markt bringen können, um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben.

 

Netapp löst die Probleme, die es verursacht

Simon Reuteler, IT Specialist bei Vality, zeigte eine unverblümte Sicht auf die Zusammenarbeit mit Netapp. Reutelers Unternehmen bietet Computersupport und bestellt seine Komponenten seit 2018 bei Netapp. Reuteler sprach von einem Einrichtungsprozess für eine Firmware, der eigentlich 45 Minuten dauern sollte, aber stattdessen 45 Tage in Anspruch genommen habe. Reuteler betonte, dass Netapp solche Probleme sehr ernst nehme.

Auch als die Software in Betrieb war, tauchten wiederholt Probleme auf. Bis die Anwendung im Mai 2019 funktionierte, erfolgten mehrere Zwischenbestellungen von Zwischenversionen. Und Reuteler habe viele schlaflose Nächte verbracht, sagte er. Netapp sei an den Problemen drangeblieben, bis alles funktionierte. Dies habe ihre Partnerschaft gefestigt, beteurte Reuteler.

 

Datenmanagement beinhaltet Datenschutz

Christian Plattner, Geschäftsführer von Cleondris, führte in seinem Vortrag die zentralen Elemente des Datenschutzes auf. Cleondirs Hauptdienstleistungen für Netapp umfassen Back-up-Recovery, Disaster Recovery und Ransomware-Schutz. Der Nutzer könne über eine webbasierte UI die Infrastruktur für den Schutz seiner Daten selbst definieren. Dann suche die Software die Daten, die den jeweiligen Kriterien entsprechen. Ihre Dienstleistung beinhalte die Handhabung eines Failovers via eines Knopfdrucks. Ausserdem beobachte eine Überwachungssoftware jede Aktion, die im Netzwerk stattfindet und könne wenn nötig intervenieren. Ihre Restore-Funktion kann bei Angriffen beschädigte von intakten Daten unterscheiden, was es ermöglichen soll, die unbeschädigten Daten zu isolieren und vor einem Back-up zu retten.

 

Argumente für die Cloud

Daten verändern die Welt, wie Marc Ender sagt. Raser könnten hochauflösend fotografiert werden, die Fototomographie sei weit vorangeschritten und man könne anhand von Aufnahmen eines Kindes im Mutterbauch erwägen, wie gross das Kind wachsen wird. Robotik vereinfache die Arbeit. In Machine Learning flössen viele Entwicklungsgelder. In dem Zusammenhang erwähnt Ender das vielgenannte Beispiel, dass einfache Fotos dazu benutzt werden, um Schäden bei Autounfällen einzuschätzen.

Bis 2025 erwarte man 175 Zettabytes an Daten weltweit. Und mit den Daten veränderten sich auch die Daten-Nutzer. Das sei aber kein Grund, sich Sorgen zu machen. "Haben sie keine Angst vor der Cloud", sagte Marc Walser, Data Architect bei Netapp. Der Spruch, die Cloud sei "nur der Computer von jemand anderem" stimme nicht ganz, sagte Walser. "Besser wäre: Es ist der ausserordentlich gut funktionierende Computer von jemand anderem."

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