Unnötig teurer PC

Fust zockt Rentnerin ab

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Fust hat einer 88-jährigen Kundin einen teuren Gaming-PC verkauft, obwohl sie lediglich einen Rechner zum Solitaire, Patience und Co. spielen wollte. Als das Gerät innerhalb der Garantiefrist kaputt ging, wurde es noch teurer für die Rentnerin.

(Source: Sharon McCutcheon / Unsplash)
(Source: Sharon McCutcheon / Unsplash)

In einer Fust-Filiale hat eine Kundin einen teuren Gaming-PC aufs Auge gedrückt bekommen. Wie SRF.ch berichtet, wollte die 88-Jährige ein Gerät, um darauf einige Spiele wie Solitaire und Patience zu spielen. Das Verkaufspersonal habe ihr einen Coputer für über 2000 Franken empfohlen. Mit Monitor und Zubehör habe die Rentnerin insgesamt 4187 Franken bezahlt.

"Der genannte Fall darf nicht vorkommen und entspricht in keiner Weise unseren Qualitätsansprüchen. Wir haben uns in aller Form bei der Kundin entschuldigt und bedauern dies sehr", sagt Fust auf Anfrage zum Vorfall.

Kundin blätterte nochmal 2000 Franken hin

Doch die Geschichte ist damit noch nicht vorbei: Wie es bei SRF.ch heisst, ging der PC noch während der Garantiezeit kaputt. Die Kundin meldete sich erneut bei Fust, woraufhin ein Mitarbeiter zu ihr nach Hause gekommen sei, um sich das Problem anzusehen. Die Rentnerin wurde vor die Wahl gestellt, ob sie das Gerät reparieren lassen oder ein neues kaufen möchte.

Der Fust-Mitarbeiter habe ihr erklärt, dass die Reparatur lange dauern würde. Den neuen PC könne sie dagegen sofort haben. So legte die 88-Jährige nochmals 2000 Franken für ein neues Gerät drauf. "Erst später realisierte sie, dass dies gar nicht nötig gewesen wäre", schreibt SRF.ch.

Die Rentnerin sparte beim Essen

Durch die Ausgaben sei das Konto der Kundin ins Minus geraten, was ihr schlaflose Nächte bereitet habe. "Sie hat nicht mehr gegessen und das ist fatal bei alten Leuten. Sie wollte beim Essen sparen, damit das Geld für die Miete reicht", sagt die Schwiegertochter der Betroffenen zu SRF.ch.

Darauf angesprochen, weshalb der Rentnerin nochmals ein teueres Gerät verkauft wurde, obwohl die Garantie für den defekten PC noch nicht abgelaufen war sagt Fust: "All unsere Geräte haben eine Garantie in welcher wir die anfallenden Reparaturen übernehmen. Ob dies in Anspruch genommen wird, entscheidet der Kunde selbst. Wir schulen unsere Verkaufsmitarbeitenden regelmässig und haben diesen konkreten Fall in die Schulung aufgenommen. So stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeitenden diesbezüglich sensibilisiert sind."

Das Eidgenössische Starkstrominspektorat hat letztes Jahr rund 1500 Elektrogeräte und andere elektronische Erzeugnisse unter die Lupe genommen. Davon weist rund jedes fünfte Produkt Mängel auf. Mehr dazu lesen Sie hier.

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