Roving Edge Infrastructure

Oracle bringt Cloud-Services an die Edge mit neuen Servern

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von Kevin Fischer und cka

Oracle hat ein neues Hybrid-Cloud-Produkt vorgestellt. Die Oracle Roving Edge Infrastructure soll Services der Kern-Infrastruktur an den Rand des Netzwerks bringen - und darüber hinaus.

(Source: Oracle)
(Source: Oracle)

Oracle hat sein Hybrid-Cloud-Portfolio erweitert. An einem virtuellen Event am 9. Februar hat Clay Magouyrk, Executive Vice President von Oracle Cloud Infrastructure (OCI), die Roving Edge Infrastructure vorgestellt. Dabei handelt es sich um Server, die Services der Kern-Infrastruktur an die Edge oder in komplett vom Internet abgekoppelte Umgebungen bringen sollen.

 

Zusammen mit Oracles anderen Hybrid-Cloud-Angeboten würde die Abhängigkeit von Public Clouds vermindert. Unternehmenskunden könnten alle Services, welche auch Oracles Public Cloud bieten würde, aus dem eigenen Rechenzentrum beziehen.

 

Clay Magouyrk, Executive Vice President von Oracle Cloud Infrastructure, führte durch das Event. (Source: Screenshot des Oracle-Events)

 

Server einzeln oder in Clustern erhältlich

Die Roving-Edge-Server sind einzeln oder in Clustern von 5 bis 15 Stück erhältlich. Sie sind gemäss Magouyrk robust und tragbar und erlauben Anwendern und Anwenderinnen, Cloud-Applikationen und -Workloads zu nutzen. Dazu gehören auch Funktionen wie maschinelles Lernen, Datenintegration und -replikation in Echtzeit und Weiteres.

 

Ein Server habe 40 OCPUs, 512 Gigabyte RAM und 61 Terrabyte Speicherkapazität. Bei einem "OCPU" handelt es sich übrigens um einen physischen Kern eines Oracle-SPARC-Prozessors. Die Preise für die Geräte beginnen bei 160 US-Dollar pro Server und pro Tag.

 

Ziele und Möglichkeiten des Angebots

Mit dem Roving-Edge-Angebot will Oracle seinen Kunden und Kundinnen mehr Flexibilität, Mobilität und Kontrolle bieten. Das erklärte Regis Louis, Vice President of Technology Product Strategy EMEA und Asien-Pazifik bei Oracle, auf Anfrage. Die Einschränkungen der Hybrid-Cloud hätten Unternehmen zu unnötigen Kompromissen gezwungen.

 

"Oracle Roving Edge Infrastructure erweitert die grundlegenden OCI-Funktionen auf eine stabile Infrastruktur", sagt Louis. "Diese Infrastruktur ermöglicht es, dass Anwendungen auch an Standorten ohne Netzwerkanbindung funktionieren." Dazu seien die Server auch mit einer lokalen Rechenplattform ausgestattet. Sie eigne sich "für Anwendungsfälle, in denen das Datenvolumen und die Netzwerklatenz die Übertragung von Daten in die Public Cloud, die Verarbeitung vor Ort und die lokale Verarbeitung der Ergebnisse zu langsam oder unmöglich machen".

 

Regis Louis, Vice President of Technology Product Strategy EMEA und Asien-Pazifik bei Oracle. (Source: zVg)

 

Kundinnen und Kunden können Anwendungen mit bereits vorhandenen Tools und Komponenten erstellen und sie dann auf einem Server oder auch "Roving Edge Device" (RED) bereitstellen. Auch maschinelle Lernmodelle können auf einem RED eingesetzt und verbessert werden. Das geschieht, indem die auf dem RED erfassten Daten nach der lokalen Nutzung zurück zum OCI Object Storage synchronisiert werden, wie Louis festhält.

 

Anwendungsgebiete von Roving-Edge-Geräten

"Roving Edge Infrastructure kann die Datenerfassung, Analyse und strategische Entscheidungsfindung selbst in den entlegensten Umgebungen beschleunigen", sagt Louis. Besonders folgende Branchen würden vom neuen Infrastruktur-Angebot profitieren:

 

  • Der öffentliche Sektor, einschliesslich Behörden, Katastrophenschutz und Verteidigung, welche sich zunehmend auf die Datenverarbeitung und -analyse im Feld verlassen, einschliesslich räumlicher Daten und Datenströme von Kameras, Sensoren und Internet-of-Things-Geräten

  • Öl- und Gasunternehmen, welche einen hohen Bedarf hätten an Bild- und 3-D-Datenerfassung, Analysen und maschinellem Lernen an abgelegenen Standorten ohne Konnektivität

  • Telekommunikationsanbieter, die eine Datenverarbeitung mit geringer Latenz in der Nähe von Basisstationen benötigen

  • Anbieter im Gesundheitswesen, welche die Speicherung und Verarbeitung vor Ort für digitale Bildgebung und Diagnose nutzen, bevor die Daten in die Cloud gehen

  • Gastgewerbe, Landwirtschaft, Transport und Logistik mit ähnlichen Bedürfnissen

 

Gemäss Louis wird der neue Service in Kürze in der Schweiz verfügbar sein.

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DPF8_206343