IT-Projekt war günstiger als geplant

"Züriprimo" ist abgeschlossen – den Regierungsrat freut's

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von René Jaun und jor

Der Zürcher Regierungsrat ist zufrieden mit dem Abschlussbericht zum IT-Modernisierungsprojekt "Züriprimo". Unter dem Strich kostete das 15 Jahre dauernde Projekt 110 Millionen Franken – 16 Millionen weniger als erwartet.

(Source: buchachon / Fotolia.com)
(Source: buchachon / Fotolia.com)

Das Informatikprojekt "Züriprimo" ist abgeschlossen. An seiner Sitzung vom 24. März nahm der Zürcher Regierungsrat den Abschlussbericht zur Kenntnis und zeigte sich zufrieden. Ziel des Gesamtprogramms sei gewesen, ein System zu verwirklichen, "das eine umfassende und integrierte Ausrichtung des Prozesses 'Steuern erheben' vorsieht", heisst es im Regierungsratsbeschluss.

Der Rat zeigt sich zufrieden, denn trotz hoher Komplexität seien die bewilligten Kredite eingehalten worden.

16 Millionen unter Budget

"Viele gross angelegte Informatik-Projekte haben in den letzten Jahren landesweit zu reden gegeben, weil die anfänglich bewilligten Kosten zum Teil weit überschritten worden sind", teilt die Zürcher Staatskanzlei mit. Bei "Züriprimo" sei dies nicht der Fall gewesen.

2004 habe der Regierungsrat einen Kredit von insgesamt 138,9 Millionen Franken für mehrere Teilprojekte zugunsten einer umfassenden Erneuerung der wichtigsten IT-Anwendungen des Steueramtes bewilligt. Später wurde dieses Ziel im Rahmen von Sparmassnahmen auf 126,7 Millionen Franken reduziert. Laut der Abrechnung belaufen sich die Gesamtkosten jedoch auf 110,7 Millionen Franken, also 16 Millionen Franken günstiger als geplant.

"Die Finanzdirektion und das Steueramt führen das unter anderem auf eine strikte Kostenkontrolle, eine Beschränkung auf das zwingend Notwendige und die etappierte Realisierung zurück. Das schrittweise Vorgehen erlaubte es, einzelne Einheiten auf ihre Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit unter inzwischen veränderten Bedingungen laufend zu überprüfen und gegebenenfalls auf diese zu verzichten", heisst es in der Mitteilung des Regierungsrats.

Projekt dauerte länger als gedacht

Die angepassten Ziele seien vollständig erreicht worden. Der geschätzte Aufwand für die nicht umgesetzten Vorhaben entspreche etwa der Unterschreitung des verschärften Kostenziels.

Andererseits benötigte "Züriprimo" mehr Zeit als ursprünglich geplant. Laut der Mitteilung waren für die Umsetzung 2004 noch 11 Jahre eingeplant, später wurde der Zeitrahmen bis auf 2018 erweitert. Laut dem Regierungsratsbeschluss wurde "Züriprimo" effektiv erst im Dezember 2019 mit den letzten Inbetriebnahmen abgeschlossen.

Mit dem Projekt "Züriprimo" seien neue Prozesse, Systeme und Strukturen geschaffen worden, fasst der Regierungsrat zusammen. "Mit der elektronischen Steuererklärung ist es den Steuerpflichtigen heute möglich, die Steuererklärung ohne Papier einzureichen. Mit den durch 'Züriprimo' eingeführten Systemen zur Registrierung, Veranlagung, Weiterleitung und Archivierung sowie für den Bezug verschiedener Steuerarten hat sich die Arbeitsweise der Steuerbehörden von Gemeinden und Kanton stark gewandelt."

Teil des Projekts war auch die Entwicklung einer IT-Lösung für die Veranlagung der Quellensteuer. Den Zuschlag für dieses Teilprojekt mit einem Volumen von mehr als zwei Millionen Schweizer Franken erhielt das Softwareunternehmen Elca.

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