Umfrage von HPE

Schweizer Unternehmen machen mehr aus ihren Daten – aber es bleibt noch viel zu tun

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von René Jaun und yzu

Schweizer Unternehmen tun sich nach wie vor schwer, mit ihren Daten Wertschöpfung zu betreiben. Im Vergleich zum Vorjahr verbessern sie sich zwar, aber der Weg zur Daten-Ökonomie bleibt für die meisten noch weit.

(Source: Carlos Muza / Unsplash)
(Source: Carlos Muza / Unsplash)

Firmen und Behörden holen nach wie vor zu wenig aus ihren Daten heraus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von YouGov im Auftrag von Hewlett Packard Enterprise (HPE). Insgesamt wurden dafür wurden mehr als 8600 Führungskräften in 19 Ländern befragt, 200 von ihnen kommen aus der Schweiz. Auf einer von HPE entwickelten Skala von 1 bis 5 zur Bemessung des Datenreifegrades, stufen sich die in der Schweiz befragten Teilnehmer bei 2.7 ein, also zwischen Stufe 2 "Daten-Reporting" und Stufe 3 "Daten-Erkenntnisse".

Nur jedes fünfte Unternehmen hat eine zentrale Datenplattform

Verglichen mit den Umfrageergebnissen vom Oktober 2021 hat sich das Ergebnis leicht verbessert. Damals bewerteten die DACH-Unternehmen ihren Datenreifegrad noch mit 2.1. Nur 2 Prozent der in der Schweiz befragten (weltweit 3 Prozent) sehen ihr Unternehmen auf Stufe 5 "Daten-Ökonomie". Auf dieser Stufe ist laut HP die Datenstrategie ein Kernbestandteil der Organisations-Strategie, und es gibt einen einheitlichen Zugriff auf interne und externe Datenquellen, die mit Analytics und künstlicher Intelligenz (KI) verarbeitet werden. Mit 42 Prozent (weltweit 37 Prozent) sehen sich die meisten hiesigen Unternehmen aktuell auf Stufe 3.

Etwas konkreter geben 27 Prozent der Befragten aus der Schweiz an, keine übergreifende Daten- und Analysearchitektur zu betreiben. Eine zentrale Datenplattform, die einen einheitlichen Zugriff auf Echtzeitdaten im gesamten Unternehmen erlaubt, haben dagegen nur 20 Prozent der Befragten implementiert und nur bei 9 Prozent umfasst diese Plattform auch externe Datenquellen.

Strategie, Geld, Fokus

58 Prozent der in der Schweiz befragten Führungskräfte sind der Meinung, die Kontrolle über ihre Daten und ihre Datenwertschöpfung sei strategisch wichtig. In der Umfrage nennen sie verschiedene Ziele, die aufgrund mangelnder Datenfähigkeiten nicht erreicht werden: Dazu gehören Umsatzsteigerung (28 Prozent), Innovation (24 Prozent), Erhöhung der Kundenzufriedenheit (21 Prozent), Steigerung internen Effizienz (20 Prozent) sowie Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit (15 Prozent).

Warum Unternehmen ihre Daten nicht besser ausschöpfen, dafür nennt HPE mehrere Gründe. So sei bei nur 9 Prozent der befragten Schweizer Führungskräften die Daten-Strategie ein Kernbestandteil ihrer Organisations-Strategie. 25 Prozent beklagen, dass ihre Organisation kein Budget für Dateninitiativen bereitstellt; und weitere 20 Prozent bekunden, es würden lediglich gelegentlich Dateninitiativen über das IT-Budget finanziert.

Dass ihre Organisation einen strategischen Fokus auf die Bereitstellung datengesteuerter Produkte oder Dienstleistungen hat, finden nur 27 Prozent der Befragten. Und fast die Hälfte gibt an, dass ihre Organisationen keine KI-Methoden wie maschinelles Lernen oder Deep Learning einsetzen, sondern bei der Datenanalyse nur Tabellenkalkulation (24 Prozent) oder Business Intelligence und standardisierte Berichte (17 Prozent) nutzen.

Daten fallen heutzutage überall an. Die gesammelten Datenmengen sind zu gross, zu komplex, zu schnelllebig oder zu schwach strukturiert, um sie mit herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung auswerten zu können. Wie man diese Datenschätze bergen kann, lesen Sie im Focus von Netzwoche 08 / 2022.

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