5G-Ausbau schwierig

Sunrise will 3G spätestens 2025 abschalten

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von Maximilian Schenner und lha

Sunrise plant, die Mobilfunktechnik 3G spätestens 2025 vom Netz zu nehmen. Swisscom hat das gleiche Datum im Visier. Der 5G-Ausbau gestaltet sich jedoch schwierig.

(Source: Freepik)
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Ende 2025 ist Schluss mit 3G - zumindest bei Sunrise. Das kündigte Elmar Grasser, Technikchef des Telkos, am Dienstag im Rahmen einer Branchentagung in Bern an, wie "Watson" berichtet. "Wir wollen das so früh wie möglich machen", wird Grasser zitiert. Die Technik mache bei Sunrise nur noch einen kleinen Teil des Mobilfunkspektrums im Handynetz aus.

Zuvor hatte bereits Swisscom das 3G-Aus per Ende 2025 angekündigt. Eine schnellere Abschaltung, um mehr Platz für 5G zu schaffen, sei jedoch kein Thema, sagte Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann nun. Das Unternehmen habe noch einige Kunden, die 3G verwenden, etwa Notruforganisationen oder die SBB. Die frühzeitige Ankündigung der Abschaltung sollte diesen Kunden genug Zeit für die Umstellung geben. "Wir halten an diesem Zeitplan fest", wird Aeschlimann zitiert.

Christoph Aeschlimann, CEO von Swisscom. (Source: Swisscom)

Christoph Aeschlimann, CEO von Swisscom. (Source: Swisscom)

Salt, der dritte grosse Schweizer Telko, gab indes noch kein Datum für sein 3G-Ende bekannt.

3G für Daten kaum noch im Einsatz

3G spiele für Daten kaum noch eine Rolle, erklärte Grasser von Sunrise an der Tagung weiter. Dafür komme es noch in der Sprachtelefonie zum Einsatz, wenn 4G überlastet sei. Letzteres mache beim Telko den Grossteil des Mobilfunks aus, 5G etwa einen Viertel. Ohne 5G würde es jedoch nicht mehr gehen, so Grasser: "Wir hätten heute ohne 5G ein massives Problem. Alle Datenkapazitäten wären total ausgeschöpft."

Elmar Gasser, CTO von Sunrise (Source: Sunrise)

Elmar Grasser, CTO von Sunrise (Source: Sunrise)

5G-Ausbau schwierig

Der Ausbau der fünften Mobilfunk-Generation gestalte sich jedoch schwierig, schreibt "Watson". Grund dafür seien einerseits die strengen Grenzwerte der Strahlenschutzregulierung, andererseits der Mangel an geeigneten Standorten für Antennen. Es gebe an gewissen Orten kaum noch Liegenschaftsbesitzer, die ihre Immobilie für eine Handyantenne zur Verfügung stellen, sagte Grasser. Mit der schnellen Variante von 5G erreiche Sunrise aktuell 73 Prozent der Bevölkerung - für eine höhere Abdeckung brauche es neue Handyantennen oder eine Reduktion der 4G-Leistung auf den bestehenden Masten.

Der Ständerat hat sich Anfang Juni übrigens für einen raschen Ausbau des 5G-Netzes ausgesprochen. Dennoch geht der entsprechende Vorstoss nochmals zurück in den Nationalrat. Dies, weil die kleine Kammer im Motionstext festhielt, dass die geltenden Grenzwerte für Mobilfunkanlagen nicht erhöht werden sollen. Hier lesen Sie mehr dazu.

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