Auch Schweizer Behörden beteiligt

Interpol nimmt westafrikanische Cyberbetrüger hoch

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von Maximilian Schenner und tme

Interpol hat mehrere Gruppen an Online-Finanzbetrügern aus Westafrika hochgenommen und dabei zwei Millionen Euro beschlagnahmt. Organisationen aus 21 Ländern nahmen an der "Operation Jackal" teil, auch aus der Schweiz.

(Source: banglds / Fotolia.com)
(Source: banglds / Fotolia.com)

Interpol ist wohl ein wichtiger Schlag gegen die Online-Finanzkriminalität gelungen. Zwischen dem 15. und 29. Mai 2023 ging die Behörde gegen die nigerianische Bande Black Axe und andere westafrikanische Gruppen des organisierten Verbrechens vor, wie Interpol nun mitteilt. Im Zuge der "Operation Jackal" wurden 208 Bankkonten gesperrt, die mit Finanzverbrechen in Verbindung stehen sollen. Zudem habe Interpol 2,15 Millionen Euro beschlagnahmt, 1110 Verdächtige ausgemacht und 103 Personen verhaftet.

Interpol habe für die Operation Polizeikräfte, Einheiten für Finanzkriminalität und Agenturen für Internetkriminalität aus 21 Ländern mobilisiert, heisst es weiter. Auch die Schweiz war laut Mitteilung unter den beteiligten Nationen. Ausserdem nahmen Einheiten aus Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, der Elfenbeinküste, Frankreich, Deutschland, Indonesien, Irland, Italien, Malaysia, Niederlande, Nigeria, Portugal, Südafrika, Spanien, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate, dem Vereinigten Königreich und den USA  teil.

Die untersuchten Gruppen, allen voran die mafiaähnliche und gewalttätige Bande Black Axe, sind laut Interpol vor allem für Finanzbetrug über das Internet bekannt, insbesondere für die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails, Liebesbetrug, Erbschaftsbetrug, Kreditkartenbetrug, Steuerbetrug, Vorauszahlungsbetrug und Geldwäsche.

"Das organisierte Verbrechen ist meist auf finanziellen Gewinn ausgerichtet, und Interpol setzt sich gemeinsam mit seinen Mitgliedsländern dafür ein, diesen Gruppen ihr unrechtmässig erworbenes Vermögen zu entziehen", lässt sich Isaac Kehinde Oginni, Direktor von Interpols Zentrum für Finanzkriminalität und Korruptionsbekämpfung (IFCACC), in der Aussendung zitieren. "Diese erfolgreiche Operation, an der so viele Länder beteiligt waren, zeigt deutlich, was durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann, und wird als Blaupause für konzertierte Polizeiaktionen gegen Finanzkriminalität in der Zukunft dienen."

Übrigens: Anfang des Jahrs sind Polizeien von vier europäischen Ländern sind gegen ein Netzwerk von Krypto-Betrügern vorgegangen. Diese machten ihre Gewinne, indem sie ihren Opfern angebliche Krypto-Investitionen aufschwatzten. Unter den Betrogenen sind auch Schweizer. Mehr erfahren Sie hier.

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