Halbjahreszahlen

Huawei steigert Umsatz trotz US-Sanktionen

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von Joël Orizet und msc

Der chinesische Tech-Konzern Huawei hat seinen Umsatz im vergangenen Halbjahr leicht gesteigert. Dies, obwohl die USA an den Sanktionen gegen das Unternehmen festhalten.

Der Hauptsitz von Huawei in Shenzhen. (Source: Huawei)
Der Hauptsitz von Huawei in Shenzhen. (Source: Huawei)

Huawei hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2023 um 3,1 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gesteigert. Die Einnahmen stiegen auf 310,9 Milliarden Yuan - das entspricht ungefähr 37,7 Milliarden Franken. 

Als Nettogewinnmarge gibt Huawei 15 Prozent an. Daraus ergibt sich ein Gewinn von 46,6 Milliarden Yuan - umgerechnet circa 5,65 Milliarden Franken. 

Das Ergebnis liege im Rahmen der Erwartungen, teilt Huawei mit. Das Geschäft mit ICT-Infrastruktur trug mit 167,2 Milliarden Yuan (rund 20,3 Milliarden Franken) am meisten zum Umsatz bei. Im Verbrauchergeschäft erwirtschaftete das Unternehmen 103,5 Milliarden Yuan (rund 12,6 Milliarden Franken). Und im Cloud-Geschäft weist Huawei einen Umsatz von 24,1 Milliarden Yuan aus, was etwa 2,9 Milliarden Franken entspricht. 

Im Gegenwind seit 2019

Die US-Regierung hatte Huawei 2019 unter dem damaligen Präsident Donald Trump mit Sanktionen belegt, an denen auch die Regierung Joe Bidens festhält. Aufgrund der Sanktionen kann Huawei in seinen Smartphones beispielsweise keine 5G-Chipsets verwenden oder Apps von Google integrieren. Ende 2022 verkündete die US-Telekommunikationsaufsicht ein Verbot von neuen Huawei-Geräten - die US-Regierung untersagte somit den Import und den Verkauf von Produkten des chinesischen Konzerns

Die USA begründeten die Sanktionen mit Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit. Die US-Regierung wirft Huawei enge Beziehungen zu chinesischen Behörden vor und warnt vor Spionage und Sabotage. Huawei weist diese Vorwürfe zurück.

Auch in der Schweiz steht ein mögliches Verbot von Huawei-Geräten zur Debatte. Im Mai sprach sich der Nationalrat für eine "Lex Huawei" aus - die entsprechende Motion soll dem Bundesrat ermöglichen, bei Beschaffungen von IT-Komponenten für kritische Infrastrukturen bestimmte ausländische Anbieter auszuschliessen

Übrigens: Huawei hat im vergangenen Juli Details zu seinen Lizenzgebühren für Komponenten in Mobiltelefonen, WLAN- und IoT-Geräten bekanntgegeben. Mit 2,50 US-Dollar haben 5G-Komponenten in Mobiltelefonen die höchste Preisobergrenze. Lesen Sie hier mehr dazu

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